Fr 17. Mai 2019, 13:17
Danke für die vielen netten Kommentare!
Wenn ich hier Wildlife-Bilder sehe, frage ich mich auch oft, wie die wohl enstanden sind. Von daher kann ich eure Fragen gut verstehen. Hier also ein paar Worte zur Entstehung der Serie.
Die Photos habe ich in einem kleinen aber sehr strukturreichen Naturschutzgebiet gemacht. Es liegt jenseits einer Bahnlinie und ist dadurch etwas schwierig zu erreichen. Jedenfalls verirrt sich nach dort nur sehr selten ein Spaziergänger. Dort geht auch niemand mit dem Hund spazieren. Die Tiere, die dort leben, scheinen die Ruhe zu schätzen zu wissen. Letztes Jahr habe ich dort u.a. das Spechtküken bei der Fütterung photografiert:(
viewtopic.php?nxu=40456504nx51499&f=18&t=31683&p=552938&hilit=specht#p552938)
Am Waldrand gibt es eine große Dachsburg, die auch von einem Fuchs und mehreren Kaninnchen bewohnt wird. Ich komme immer wieder mal nach hier, weil es einer meiner Lieblingsplätze in der Gegend ist, in der ich wohne. (Eigentlich komme ich aus der Eifel und wohne seit ein paar Jahren berufsbedingt am Nordrand der Kölner Bucht.)
So dann auch am Mittwoch. Ich hatte mich hingesetzt und bei günstigen Windverhältnissen die Westseite der Dachsburg beobachtet, als ich seltsame Geräusche hörte, die nach einer Streiterei klangen. Ich dachte direkt an den Fuchs, dessen Pässe mir gut bekannt sind und machte die Kamera startklar. Wenig später erschien der Fuchs an erwarteter Stelle und ich habe ein paar Photos gemacht bevor er wieder verschwand. Ich überlegte, wohin er wohl unterwegs sein könnte und schlich in die vermutete Richtung. Aber er war verschwunden. Dann dachte ich: Geh mal gucken, ob sich was an der Dachsburg getan hat und schon stand ich vor den kleinen Füchsen - ca. 10m entfernt. Ein spannender Moment! Zunächst reagierten sie für ein paar Sekunden auf mich überhaupt nicht, obwohl sie mich wohl gesehen hatten. Es war sehr schnell klar, wer der Abenteurer und wer eher schüchtern war. Einer kam auch ganz neugierig auf mich zu! Drei waren dann relativ schnell verschwunden. Ein anderer blieb aber ein paar Minuten draußen sitzen; allerdings konnte/wollte ich nicht näher an ihn ran. Hin und wieder hat mal einer neugierig aus dem Loch geguckt. Nach ein paar Minuten habe ich mich dann verdrückt, weil ich nicht wollte, dass die Fähe mich sieht und sich dann genötigt fühlt, ihre Kleinen in einen Notbau umzusiedeln. Ich denke, man muss die Tiere mit Respekt behandeln und nicht vor lauter Photo-Gier unnötigem Stress aussetzen. Deshalb werde ich auch vorerst nicht noch einmal dahin gehen.
Übrigens habe ich kein Tarnzelt oder so. Ich hatte nur meine üblichen Fjällräven-Sachen an, also so grün-braun-olives Zeug und Tarnhandschuhe. Vielleicht sollten wir mal unter der Rubrik Small Talk einen Austausch darüber starten, wie ihr zu euren Wildlife-Aufnahmen kommt.
Danke für euer Interesse
Bei nächster Gelegenheit stelle ich vielleicht noch ein paar Bilder von den Füchsen in meinen Wildlife-Thread ein. Auf dem Rückweg habe ich übrigens einen Biber aus nächster Nähe abgelichtet. Zeige ich aber später mal, wenn ich die entwickelt habe.
Gruß
Ingo