Fr 18. Dez 2020, 09:40
Zur Zeit findet ein eigentlich häufiges Ereignis am Himmel statt. Jupiter überholt Saturn. Das passiert etwa alle 20 Jahre, da Saturn fast 30 Jahre für einen Umlauf benötigt, Jupiter aber nur 12 Jahre. Den Überholvorgang bezeichnet man als Konjunktion (Annäherung).
In diesem Jahr kommen die beiden sich dabei von der Erde aus betrachtet richtig nahe. So nahe wie seit 400 Jahren nicht. Deshalb kann man darüber sogar in der Tagespresse lesen. Wer allerdings glaubt, was da so geschrieben steht, sieht sich schnell getäuscht. So nahe, dass die beiden großen Planeten wie ein einzelner, noch größerer aussehen, kommen sie sich nun auch wieder nicht.
Zum Fotografieren mit DSLR eignen sich Planeten eher nicht so gut. Sie sind eben recht weit entfernt (Saturn zur Zeit etwa 1,6 Milliarden Kilometer) und da nützt es auch wenig, dass die beiden Planeten verglichen mit der Erde riesig sind. Erschwerend kommt aktuell hinzu, dass beide recht nah am Horizont stehen (nur etw 10° über dem südwestlichen Horizont) und nur am frühen Abend zu sehen sind, wenn die Luftunruhe noch sehr groß ist. Und dann noch die Wolken...
Hier habe ich drei Belichtungen kombiniert, da die Helligkeitsunterschiede der Objekte so groß sind. Insbesondere beim Jupiter fällt die schlechte Auflösung durch Luftunruhe auf. Die vier Galileischen Monde stehen sehr schön aufgereiht.
Saturn bei ISO 1250 1/100s
Jupiter bei ISO 200 1/200s
Galileische Monde bei ISO 5000 1/50s
600mm Nikkor plus Pentax AF-Adapter 1,7x ergibt 1020mm Brennweite. Blende offen bei 4,0x1,7=6,8. Das Bild ist leicht beschnitten.