Dackelohr hat geschrieben:
Beim Stacking in der Astrofotografie wird ein anderer Algorithmus verwendet als beim Fokusstacking. Es geht hier nicht um das Überlagern mehrerer Schärfeebenen, sondern um:
- Rauschreduktion. Lang belichtete Aufnahmen rauschen im Allgemeinen recht stark (auch, aber nicht nur, wegen des oft verwendeten hohen ISO-Wertes). Werden mehrere Bilder gestackt, so mittelt sich das Rauschen heraus (zumindest das statistische, also thermische und elektronische Rauschen). Um das statische Rauschen wegzubekommen macht man meistens noch eine Serie von Dunkelbildern, sog. "Darks" (gleiche Belichtungszeit wie die "Lights", aber mit geschlossenem Objektivdeckel). Das Problem bei Astrofotos ist, dass das Rauschen in den viele dunklen Bereichen gut sichtbar und daher meistens nicht tolerierbar ist. Selbst moderates Rauschen kann nicht mehr vom Sternenhintergrund unterschieden werden und zerstört feine Detailstrukturen z.B. in Gaswolken.
- Detailverbesserung. Auf einer einzigen lang belichteten Aufnahme kann es schnell vorkommen, dass Bereiche überstrahlt werden und feine Strukturen verloren gehen(*). Bei kürzerer Belichtung bleiben dunkle Bereiche unsichtbar - das bekannte Problem des Dynamikumfangs. Werden jedoch mehrere (idealerweise viele) moderat belichtete Bilder gestackt, so kann der Stackingalgorithmus alle Details rekonstruieren, weil der Dynamikumfang des Sensors künstlich erhöht wird und, verteilt über alle Bilder, die gesamte Information erhalten bleibt. Zudem werden dabei zum Teil auch athmosphärische Störungen herausgemittelt.
- und zu guter letzt: Keine Nachführung ist perfekt, außer bei Großteleskopen. Auf einem sehr lang belichteten Einzelbild hat man oft Anätze von Strichspuren und verliert wieder Details. Werden viele Einzelaufnahmen exakt registiert vor dem Stacken, kann man das Problem zumindest reduzieren.
Was die Fokussierung angeht: Bei Astrofotografie fokussiert man sorgfältig auf unendlich und fasst den Fokus dann nicht mehr an.
Allgemein ist Astrostacking eine komplizierte Sache mit viel Mathematik. Es gibt viele wissenschaftliche Veröffentlichungen über Stackingverfahren, die auch in der Astronomie verwendet werden, um bestimmte Details sichtbar zu machen. Glücklicherweise gibt es Software, wie uns die meiste Arbeit abnimmt.
(*) Ich habe kürzlich eine nachgeführte Aufnahme des Orion gemacht mit t=8min, f=1.9 und ISO=80 (mit einer K5). Der Orionnebel, mit bloßem Auge nur ein schwaches Fleckchen, ist völlig überstahlt und eine helle Fläche. Das Bild ist unbrauchbar. Hier gibt es keine Alternative zum Stacking.
Aber zurück zu deinem Mondbild: Das ist ganz ausgezeichnet geworden. Welche Software hast du verwendet? Am unteren Rand sehe ich ein paar Artefakte... hast du JPEGs gestackt, oder liegt das an der Forumsauflösung?
Ich habe PS 2024 verwendet.
Ich weiss nicht was Du mit Artefakte meinst

- ich sehe nichts?
RAW verarbeitet dann als JPEG gespeichtert.
So was ich im Kopf habe müsste das ungefähr stimmen.
Gruss Uwe
