Ich habe lange überlegt, ob ich die folgenden Bilder zeigen soll, habe mich aber doch dazu entschieden, weil mittlerweile andere Aufnahmen derselben Art aus diesem Jahr kursieren. Ich muss mir also keine Beschränkung auferlegen. Trotzdem werde ich sie zuerst einmal nur hier bei den Pentaxians zeigen.
Worum geht es?
Schon länger wollte ich einmal an die Mosel fahren und dort nach der lokalen Art des Apollofalters fahnden. Vor einigen Jahren noch in geschätzten mehreren hundert Exemplaren vorhanden sind die Bestände stark eingebrochen. Das hat mit mehreren Faktoren zu tun. Der Klimawandel ist einer davon, weil die Futterpflanze der Raupen darunter leidet und ebenso natürlich jene, die die Falter gerne zum Trinken aufsuchen, z.B. die Flockenblume. Die Gegend ist ohnehin schon ziemlich warm und trocken, und ein ‚Glühsommer‘ wie 2018 setzt da natürlich extrem einen drauf. Da die Weinlagen dort extrem steil sind, werden zudem noch etliche Wingerte nicht mehr gepflegt, was die Verkrautung unterstützt, wobei sich dann meist Pflanzen einnisten, die dem Apollo nichts bringen. Andere Faktoren wie Pestizideinsatz vermag ich für diese Region nicht einzuschätzen.
Die Lage ist also eher traurig bis dramatisch und so habe ich auch keine besonders große Hoffnung gehegt, noch jemals ein Exemplar vor Augen zu bekommen. Man hat ja bereits im letzten Jahr nur noch einzelne Exemplare gesichtet und fürchtete, dass die Art verloren sei. Man muss weiterhin bangen, und es ist sehr fraglich, ob der ‚Parnassius apollo vinningensis‘ noch einmal die Kurve bekommt.
Da die Mosel sehr schön ist - mit wunderbaren Wandermöglichkeiten - und ohnehin viele Wesen hier vorkommen, die ich daheim nie vor Augen bekäme (sei es die ‚Rotflügelige Ödlandschrecke‘, den ‚Schwarzen Bär‘ oder den ‚Roten Scheckenfalter’) bin ich trotzdem in die Region gefahren und habe mich etwas umgesehen.
Man trifft in entsprechendem Gelände dann auch meist Menschen, die dem gleichen Hobby nachgehen und kommt dann etwas ins Quasseln. Ich habe jemand getroffen, der - aus der Gegend kommend -hier sehr oft unterwegs ist und daher alle Ecken und Kniffe kennt. Ich habe ihn auf einen ‚Schwarzen Bär‘ hingewiesen, der sich gerade im Gesträuch am Wegrand befunden hat. Nachdem er einige Bilder gemacht hatte haben wir noch etwas gesprochen und er erwähnte, dass er in diesem Jahr (am selben Tag) tatsächlich noch einen Apollofalter gesehen hatte. Unsere Wege trennten sich und ich bin noch einige hundert Meter weiter gelaufen, um auf einer Bank eine Rast einzulegen. Etwas später auf dem Rückweg sah ich den Kollegen wieder am Wegrand, und er rief mir zu ‚Kommmen Sie schnell einmal her!‘. Dieser Aufforderung bin ich eilends gefolgt und so habe ich an diesem Tag quasi ein Geschenk bekommen, das ich sicher immer als ein besonderes - wenn nicht als
DAS - Highlight in mir tragen werde.
Und hier sind die Bilder: