Ich hatte zwar vor gehabt mich endlich einmal aktiver im Forum zu beteiligen und nicht nur von hilfreichen Tipps und eindrücken als Stiller mitleser zu profitieren
, das ich jetzt aber ausgerechnet mit solch einem Beitrag anfange, um mir passende ‚Freunde‘ zu machen, ist jetzt vielleicht etwas riskant.
Ich bin mir sicher das die Japaner auch Ihren Anteil an Schlachthöfen haben, aber das ist in diesem Fall einfach ein anderes Thema das meiner Meinung nach ausgeklammert gehört aus dieser Diskussion. Es sind Zuchtprogramme, die für unsere Ernährung betrieben werden. Was man davon hält darf jeder für sich Entscheiden und solange wir günstig Fleisch haben wollen, ist das Tierwohl in diesem Fall meist zweitrangig. Tierwohl und Schlachten in einem Satz zu nutzen sei jetzt einfach mal dahingestellt, auch ich lebe nicht Vegetarisch/Vegan.
Was jetzt aber den Walfang angeht, so wurde vor 80 Jahren die Internationale Walfangkommission gegründet um eine Kontrolle des Walfangs zu gewährleisten. Da dies aber eher einem Schutz der Industrie entsprach und viele Wale unter diesem Deckmantel doch überfischt wurden, wurde vor 30 Jahren ein Walfangmoratorium beschlossen um den kommerziellen Walfang zu unterbinden und den Walen eine Chance zu geben zu überleben. Das Aussterben einer Art, auf unserem Planeten, ist nun einmal endgültig. Auch Japan war und ist Mitglied dieser Kommission, hat nach ersten Bedenken dem Moratorium sogar zugestimmt – so auch Norwegen und Island, jedoch schon früher wieder Ihre Bedenken geäußert und betreiben weiterhin Walfang. Neben dem Verbot der Fischerei, gibt es jedoch auch Verbote und Richtlinien was den Handel mit Walfleisch angeht.
Nachdem Japan die letzten Jahre mit immer höheren Fangzahlen zu Wissenschaftlichen Forschungszwecken in der Kritik stand – wobei sie Wale aus Internationalen Schutzgebieten fischten –, scheiterte es dieses Jahr auf dem Treffen der Walfangkommission mit einer Wiedereinführung des kommerziellen Walfangs. Unter anderem weil es zum Glück genügend Länder gibt die keine gesunde Population der Wale in unseren Weltmeeren sieht, sogar Vorstöße dahingehend gemacht wurden die Kommission in eine Walschutzorganisation umzuformen. Aber auch weil es die berechtigte Kritik dahingehend gibt, dass durch den kommerziellen Walfang auch der Handel mit Produkten von Walen wieder zugelassen oder die Regeln zumindest gelockert werden müssen. Was im Kapitalismus nun einmal meistens genau eine Sache bedeutet: mehr Walfang = mehr Geld. Da Japan mit dem Ablehnung des Antrags nicht zufrieden ist (es war nicht die einzige Nation die dafür gestimmt hat), stehen eben Überlegungen an aus der Kommission auszutreten, und den kommerziellen Walfang in der Ausschließlichen Wirtschaftszone wieder aufzunehmen [was zumindest bedeutet, das sie nicht mehr zum Fischen in die Walfangschutzzone der Arktis vordringen].
Zurück zum Thema. Noch hat die japanische Regierung keine endgültige Entscheidung getroffen. Aber genauso wie vor 30 Jahren das Walfangmoratorium aufgrund öffentlicher Kritik der Bewohner des Planeten Erde, und verschiedener Organisationen eingeführt wurde, sich einige Länder dahingehend noch heute gegen Walfang aussprechen, besteht eben die Hoffnung das Japan davon absieht. Oder zumindest eine Stellungsname im Raum steht, das es von außerhalb nicht nachvollzogen werden kann wie diese Entscheidung getroffen werden kann. Was jetzt die Nachricht an Ricoh angeht, genauso wie unsere Politiker ein sehr offenes Ohr für die Vertreter verschiedener Gruppen von Lobbyisten haben, geht es nur darum nach Möglichkeit unterschiedlichste Stimmen gegen den Walfang zu sammeln und zu hoffen, das große Japanische Unternehmen sich ebenfalls dagegen aussprechen. Zum einen weil es ein Imagegewinn sein kann, aber vielleicht auch einfach weil sie gegen Walfang sind und eine bessere Stimme zur Japanischen Regierung haben als der einzelne Umweltschützer aus den USA, Deutschland oder vielleicht Japan selbst. Als Sea Shepherd, welche vom Fischereiministerium sowieso eher als Piraten angesehen werden, des WWF oder Greenpeace, oder eben den Regierungsvertretern unterschiedlicher Länder – die Teil der Walfangkommission sind -, und trotzdem nichts erreichen konnten. Geld – Der Kapitalismus – und ein gutes Image im weltweiten Handel, ist ein sehr großes Werkzeug. Ob man das nun so wahrhaben möchte oder nicht.