Wie versprochen nachträglich noch ein kurzer Reisebericht:
Ich und ein Kumpel sind von Frankfurt am Main nach Aberdeen geflogen. Hier lohnt es sich rechtzeitig zu buchen. Lufthansa bietet da einen Linienflug an der mehrmals täglich nach Aberdeen fliegt. Preis pP belief sich da auf etwa 130Taler hin und zurück.
In Aberdeen angekommen haben wir direkt unseren Mietwagen geholt, welcher in den folgenden Tagen ordentlich Strecke machen musste und auch auf den diversen Singletrack-Roads leiden musste. Dazu aber nachher mehr.
Unsere anfängliche Angst vor dem Linksverkehr war beizeiten verflogen, so schlimm ist die ganze Sache nämlich garnicht. Einzig und allein beim abbiegen bedarf es ein wenig mehr Konzentration.
Unser eigentlicher Plan war es von Aberdeen bis nach Inverness zu fahren, welches ein schönes beschauliches Städtchen an der nördlichsten Spitze vom Loch Ness ist.
In besagtem Inverness wollten wir uns eigentlich ein B&B suchen, was sich aber ohne vorherige Reservierung(und Abends 22Uhr) als überdurchschnittlich schwierig erwies.
Was macht man also ohne Bett bzw Dach überm Kopf mitten in Schottland?
Richtig! Nicht lange jammern und weiter fahren. Nachdem wir also 2h Flug und über 100 Meilen Autofahrt hinter uns hatten legten wir nunmehr nochmals 120 Meilen zurück.
Der aufmerksame Leser wird jetzt allerdings feststellen, dass "einfach weiterfahren" unser Problem mit der Unterkunft nicht lösen wird.
Die Fahrt bei Nacht quer durch Schottland gestaltet sich im übrigen als langweilig, da es nicht viel zu sehen gibt.
Nachdem wir irgendwann mitten in der Nacht unser eigentliches Urlaubsziel erreicht hatten gab es für jeden noch 2-3 Bier...vielleicht auch mehr
und dann schlug die Müdigkeit endgültig zu...
KALT! Und mit kalt meine ich nicht nur bisschen kalt, sondern so richtig kalt.
Waren wir bis vor ca. 12h noch das gemütliche deutsche Hochsommerwetter gewohnt, so fanden wir uns morgens um 5:15Uhr mitten in den schottischen Highlands wieder.
Wer schonmal im Auto geschlafen hat, weiß das man da nicht gerade sonderlich gut schläft und das dann 8Grad Aussentemperatur nicht gerade die Laune steigen lassen..aber...
der Ausblick!
Zwar war es nebelig, windig und kalt aber selbst was man da im halbdunkeln erahnen konnte ließ die Vorfreude auf die folgenden Tage ins unermessliche steigen!
Was macht man um so eine Zeit auf der Isle of Skye? Richtig! Gleich die Zeit sinnvoll nutzen. Kameras raus, Stative etc. und Attacke!
Nachdem wir bereits eine Nacht im Auto genächtigt hatten, wollten wir eigentlich nun im Laufe des Tages eine Unterkunft suchen. Da wir aber irgendwie von dem Anblick der ganzen Insel fasziniert waren sind wir nicht wirklich auf die Idee gekommen nach einem B&B zu suchen.
Also noch eine Nacht im Auto. Ihr kennt das Spiel...Bier..schlafen..5Uhr morgens...kalt.
Aber es war Licht am Ende des Tunnels, denn nun war Samstag und wir konnten unser Ferienhaus beziehen.
Kurz gesucht und auch direkt gefunden. Mussten wir doch nun "nur" den Vermieter anrufen.
Ja genau! Denkste. Telefonieren auf der Isle of Skye...schlechter Scherz.
Die Netzabdeckung wird auf dem Mt. Everest nicht gerade besser sein.
Da merkt man dann gleich mal wieder wie verwöhnt der gemeine Mitteleuropäer ist.
Mein Handy befand sich die folgenden Tage beinahe nur in der Reisetasche.
Als wir dann doch mal Netz hatten konnte ich den Vermieter anrufen, welcher mir mit schlimmsten Englisch, gepaart mit Gälisch einiges zu dem Haus erklärte.
Bei dem Gespräch hätte der mir auch direkt noch 3 Schafe und 4 Waschmaschinen verkaufen können, schließlich habe ich ohnehin nur die Hälfte verstanden.
Vorbeikommen wollte er anscheinend auch nicht, schließlich lag der Schlüssel ohnehin unter einem Stein vor der Tür
Mutig dachte ich nur, sowas könnte man in Deutschland schließlich nicht machen. Aber wer soll da auch was klauen? Schafe?
Mäh!
Mäh?
Ja genau mäh!
Irgendwas war da doch? Genau! Der Vermieter meinte wir sollen doch bitte immer schön das Tor zur Einfahrt zu machen, damit keine Schafe auf das Grundstück kommen
Nur wußte wohl auch der nichts von dem Loch im Zaun.
Da kommste erschöpft den ersten Abend nach Hause (nach längerer Fototour und zwei Nächte im Auto)
und dann stehen da 10 Schafe aufm Grundstück.Klasse!
Nichts schöner als im dunkeln Schafe zu jagen..
Die folgenden Tage klapperten wir unsere Ziele nach und nach ab. Wo wir wieder beim Thema Singletrack-Roads wären.
Prinzipiell eigentlich angenehm zu fahrende Straßen, sind diese doch einspurig und man muß nicht mehr so sehr auf den Linksverkehr achten,
wären da nicht manchmal diese Schlaglöcher. Die sind teilweise so tief, dass man da ein Kleinkind drin verstecken könnte.
Ich höre heute noch manchmal die Stoßdämpfer knallen..
*BLITZ*
Ja auch die Sonne gehört angeblitzt!
Die Kategorie "IchmachealleBilderimAutomatikModus" gibt es überall, auch auf der Isle of Skye.
Es tut schon manchmal weh, wenn man da so eine Meute Touris rumstehen sieht, die dann um die Wette blitzen.
Manchmal wäre ich am liebsten hin und hätte denen ihre Kameras um die Ohren geworfen.
Aber jeder ist ja nunmal bekanntlich seines Glückes Schmied.
Letztendlich waren wir sehr früh und gegen Abend unterwegs, weswegen wir die "IchmachealleBilderimAutomatikModus"-Freunde zu diesen Zeiten kaum ertragen mussten.
Wer jetzt denkt um solche Zeiten wäre man gänzlich allein der täuscht sich allerdings.
4-5 "Kollegen" waren da immer mit am Start, aber alle durchweg sehr nett. Zudem wurde immer peinlichst darauf geachtet sich nicht so zu positionieren, dass man dem Hintermann das Motiv versaut.
Auch wenn er es nicht lesen wird: Grüße nach Manchester!
Das folgende Thema würde ich am liebsten totschweigen, da ich schon wieder Verfolgungswahn bekomme.
Wurden wir anfangs noch verschont, musste ja irgendwann der Tag kommen als die Midgie-Plage über uns kam.
Kleine Viecher, in etwa so groß wie Obstfliegen. Die Jungs und Mädels kommen im riesigen Schwarm und beissen.
Und das vom feinsten!
Mehr will ich dazu auch nicht mehr sagen, es juckt schon wieder überall.
Macht einfach Urlaub da und geniesst die Dinger selbst...
Trotz diverser kleiner und größerer Probleme kann ich jedem Freund der Landschaftsfotografie nur dazu raten mal auf die Isle auf Skye zu fliegen!
Sollten noch irgendwelche Fragen zwecks Übernachtungsmöglichkeiten, Fotospots etc. bestehen dann fragt mal!
So das soll es vorerst gewesen sein.
Und zum Abschluss, gibts noch Schafe die auf den Bus warten
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