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BeitragVerfasst: Mi 1. Jun 2022, 09:12 
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Ich würde den Klarheitsregler bei Portraits eher auf die weiche Seite stellen. Glattgebügelte Haut mit Photoshop mag ich jedoch gar nicht. Ich würde auch den Vorteil eines offenblendigen Objektivs nutzen, damit die Augen (das vordere Auge) scharf und klar, aber andere Teile des Gesichts schon leicht in Unschärfe übergehen. Die Lichtfarbe etwas wärmer wählen als hier, insbesondere bei Nr. 7 ist das Licht zu kalt (blaustichig), vermutlich weil der Weißabgleich auf Automatik war und das Kleid rot ist.

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Street-Fotografie ist wie eine Schachtel Pralinen - man weiß nie, was man kriegt.


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BeitragVerfasst: Do 2. Jun 2022, 07:35 
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Beiträge: 722
Mojen zusammen,
erstmal vielen Dank für eure Komentare! Super sachlich, fand ich toll. Trotzdem würde ich gerne noch ein bisschen diskutieren. ') Mal vorweg: Sinn (und Wunsch des Models) war eine Darstellung, die "wahr" ist und ihr Aussehen im Alter von 35 zeigt, die Fotos will sie dann ihren Enkeln zeigen, wenn sie 70 ist. Es sollten also "schöne Fotos" werden, die trotzdem "wahr" sind, Deshalb ist sie bei mir gelandet. ;)
Leitwolfs Threat hat dann für meinen Diskussionswunsch den Auslöser gedrückt. ') Also, die Fotos sind in Lightroom bearbeitet. Bearbeitet heisst für mich in dem Fall: Die Regler Belichtung, Lichter, Tiefen, Weiss und Schwarz wurden minimal bewegt. Weissabgleich steht bei mir immer auf Automatik, da ich ausschliesslich in RAW arbeite ist das auch wurscht. Objektiv auf der K1 war das DFA 24-70/2.8. Offenblendig wäre also in sofern kein Problem gewesen. Blenden zwischen 4 und 8 ergaben sich durch ISO100 und 200/sek, mehr lässt die K1 als Blitzsynchro leider nicht zu. Supersync würde ich ja machen, aber da schiebt Pentax einen Riegel vor, die Blitzauslösung wird einfach ausgeschaltet. Was hätte ich also machen können? Blitz(e) weiter weg vom Model, dafür Blende weiter auf. Blitz(e) weiter herunter regeln, Blende auf, da wäre aber der Hintergrund mindestens draussen schwarz gewesen. ... und Hannes: Stimmt, mein "viel Licht, viel Schatten" wäre weg gewesen. 4, 5 und 6 sind eigentlich die Fotos, die meinen Stil was die Lichtsetzung angeht am deutlichsten zeigen. Die 1 ist typisch für meine Motivwahl, ich liebe Portraits die ungewöhnlich sind (Randbemerkung: Ein ähnliches Bild, allerdings mit der Sony aufgenommen, war das Lieblingsbild des Models). Jetzt zur Diskussion (oder Frage): Ich mag also ehrliche Bilder. Belichtung korrigieren ist für mich ok, die Kamera kann halt nicht das gleiche wie mein Auge. :lol: Aber ich hasse das Motiv verfälschende Bearbeitungen. Photoshop ist für mich ein Reizwort, ich habe es zwar (weil kostenlos bekommen) nutze es aber nie. Was meine ich mit verfälschende Bearbeitungen? Leitwolf: "Ich würde den Klarheitsregler bei Portraits eher auf die weiche Seite stellen. Glattgebügelte Haut mit Photoshop mag ich jedoch gar nicht." Den 2. Satz unterschreibe ich zu 100%. Der Klarheitsregler ist für mich bei Portraits tabu, ich mache keine Weichzeichnung. Ich würde auch nie retouchieren, Hautunreinheiten beseitigen, Falten wegstempeln oder glätten, Leberflecke entfernen oder eine Neurodermitis verstecken wenn ein ehrliches Portrait gewünscht wird. Wenn ein Model wünscht, dass das nicht auf den Fotos sichtbar ist, würde ich eher versuchen es durch Lichtsetzung oder Ausschnittwahl nicht in Erscheinung treten zu lassen (oder eben diese Stellen garnicht fotografieren). Und ja, z.B. bei Neurodermitis gehört da seitens des Models einiges an Selbstbewusstsein und Mut dazu.
Was denkt ihr denn zu "Verfälschung bei der Bearbeitung"? Würde mich echt interessieren.
LG
Norbert


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BeitragVerfasst: Do 2. Jun 2022, 08:00 
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Warrick hat geschrieben:
... Leitwolf: "Ich würde den Klarheitsregler bei Portraits eher auf die weiche Seite stellen. Glattgebügelte Haut mit Photoshop mag ich jedoch gar nicht." Den 2. Satz unterschreibe ich zu 100%. Der Klarheitsregler ist für mich bei Portraits tabu, ich mache keine Weichzeichnung. Ich würde auch nie retouchieren, Hautunreinheiten beseitigen, Falten wegstempeln oder glätten, Leberflecke entfernen oder eine Neurodermitis verstecken wenn ein ehrliches Portrait gewünscht wird. Wenn ein Model wünscht, dass das nicht auf den Fotos sichtbar ist, würde ich eher versuchen es durch Lichtsetzung oder Ausschnittwahl nicht in Erscheinung treten zu lassen (oder eben diese Stellen garnicht fotografieren). Und ja, z.B. bei Neurodermitis gehört da seitens des Models einiges an Selbstbewusstsein und Mut dazu.
Was denkt ihr denn zu "Verfälschung bei der Bearbeitung"? Würde mich echt interessieren.
LG
Norbert


Moin!
Also ich benutze neben IrfanView auch Photoshop zur Bildbearbeitung, allerdings auch nur in moderater Form, das geht natürlich mit PS auch.

Und zu deiner Frage mit "Verfälschung": Es ist ein Unterschied, ob ich eine Neurodermitis belasse, sie aber durch geschickte moderate Bearbeitung nicht gerade hervorhebe, sondern dezent belasse. (In deinem Fall hat das harte Licht eher betont als natürlich belassen).

Aber letztlich machst du die Bilder ja auch auf Wunsch des Models, und letztlich müssen ihr die Bilder gefallen. Und dann sollte man ruhig mehrere Varianten machen/zeigen. Und wenn das Model einen störenden Hautfleck retuschiert haben möchte, dann sollte man den Wunsch auch respektieren.

Wenn deine Bilder, so wie sie sind, der Frau gefallen, dann hast du doch alles richtig gemacht. Hier wirst du immer kontroverse Meinungen bekommen, die Geschmäcker sind halt unterschiedlich. ;)

_________________
LG
Hannes

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BeitragVerfasst: Fr 3. Jun 2022, 22:50 
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Beiträge: 4945
Wohnort: The Länd, so bescheuert das auch kingt
Mal meine Ansicht, ist ein Handycap welcher Art auch immer Hindernis für ein schönes Portrait, ohne Retusche? Ich denke nein, zu deinen Portraits wäre für mein Empfinden ein Ticken mehr "Weichheit" im Bild vorteilhaft.

_________________
Allzeit gutes Licht, wenn es geht :2thumbs:
Zitat Marcel Reif im Bundestag: " Bleib ein Mensch" :bravo:
LG Stefan


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BeitragVerfasst: Sa 4. Jun 2022, 00:22 
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Registriert: Mi 11. Jan 2017, 00:25
Beiträge: 3577
Hallo Norbert,

in der Woche komme ich zu fast nix mehr abends, deshalb erst heute mein Beitrag. Gelegentlich portraitiere ich auch. Ich retuschiere sicher mehr als du und nutze gewiß auch mehr Regler als du. Ich denke, da kann jeder seinen Stil unabhängig von anderen finden - das Model hat natürlich ein sehr gewichtiges Wort mitzureden, besonders bei TFP.

Die 1, 2, 4, 5 und 6 gefallen mir am besten. Top ist bei mir die 5. Bei diesen Bildern fallen mir ich auch keine Anregungen ein, die dich auf deinem Weg weiterbringen könnten. Insgesamt fällt mir auf, dass du mit verschiedenen Aufnahmehöhen gearbeitet hast, was neben den verschiedenen Posen und Aufnahmeentfernungen dazu beiträgt, dass die Bilder abwechslungsreich wirken.

Der Blick zur Hand wäre evl. bei der 5 auch möglich gewesen. Beide, Kette und Blickrichtung, hätten dann den AHA-Effekt der Neurodermitis, die an der Hand am deutlichsten erkennbar ist, betont. Das wäre dann aber eine ganz andere Geschichte gewesen, deine fotografierte ist nachdenklicher.

Die 6 ist stilistisch etwas härter angelegt als die vorher Gezeigten, ist aber auf ihre Art auch sehr sehenswert.

Bild 3 gefällt mir von Blick und Hintergrund sehr. Aber es ist mir eigentlich zu stark von vorn ausgeleuchtet. Dort habe ich schon überlegt, ob du ein frontales Ringlicht eingesetzt hast. Vielleicht hätte hier statt Silber ein weißer Reflektor oder eine etwas größere (unterschiedliche) Entfernung der Reflektoren zu einer plastischeren Wirkung des Gesichts geführt.

Bei der 7 finde ich die Pose und die Idee mit dem Hund klasse. Der noch sehr strukturierte und ziemlich scharfe Hintergrund stört mich jedoch nennenswert. Ein größerer Abstand oder eine klarere Freistellung mittels Objektiv (Brennweite oder Blende) würde das Modell besser betonen. Das Kleid fällt auch sehr gerade, was die Figur wenig betont. Mit ein paar Klammern auf der "hinteren Seite" wäre Silouhette bzw. Faltenwurf optimierbar.

Auch die 8 ist mir einen Tick zu hell, wodurch auch dieses Portrait etwas flach wirkt. Evl. hilft es, den Winkel der beiden Reflektoren in Bezug zur Kamera etwas größer zu wählen.

Dankeschön dir und dem Model fürs Machen und Zeigen. Habt schöne Pfingsten!

VG Holger


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BeitragVerfasst: Sa 4. Jun 2022, 07:41 
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Registriert: Mi 25. Jul 2018, 07:22
Beiträge: 722
Asahi-Samurai hat geschrieben:

>Bild 3 gefällt mir von Blick und Hintergrund sehr. Aber es ist mir eigentlich zu stark von vorn ausgeleuchtet. Dort habe ich schon überlegt, ob du ein frontales Ringlicht eingesetzt hast. Vielleicht hätte hier statt Silber ein weißer Reflektor oder eine etwas größere (unterschiedliche) Entfernung der Reflektoren zu einer plastischeren Wirkung des Gesichts geführt.

Bei der 7 finde ich die Pose und die Idee mit dem Hund klasse. Der noch sehr strukturierte und ziemlich scharfe Hintergrund stört mich jedoch nennenswert. Ein größerer Abstand oder eine klarere Freistellung mittels Objektiv (Brennweite oder Blende) würde das Modell besser betonen. Das Kleid fällt auch sehr gerade, was die Figur wenig betont. Mit ein paar Klammern auf der "hinteren Seite" wäre Silouhette bzw. Faltenwurf optimierbar.

Auch die 8 ist mir einen Tick zu hell, wodurch auch dieses Portrait etwas flach wirkt. Evl. hilft es, den Winkel der beiden Reflektoren in Bezug zur Kamera etwas größer zu wählen.



Hi Holger,
schön, etwas von dir zu hören! :cheers:
Zu Bild 3: Ja, du hast recht, sie sticht sehr aus dem Bild heraus. Da gab es aber keinen silbernen Reflektor, das war eine runde 80cm Softbox auf ungefähr 2m Höhe, frontal. Der Frau schenke ich bei Gelegenheit mal ein Outdoorshooting, weil ich generell mit den Aussenaufnahmen nicht so glücklich bin. Die Fotos sind auf meiner Waldlichtung gemacht, rundum natürlich Bäume, die gaben den Fotos einen kalten Grünstich. Ich hätte mehr Blitze gebraucht und offenere Blende. Das werde ich nochmal probieren und dann auch noch einen Graufilter vorsetzen, damit ich offenblendiger werden kann (den hatte ich nicht dabei, weil ich normalerweise bei Portraits keine Filter einsetze und Outdoor eine spontane Idee war).

Zu Bild 7: Bei dem Foto bin ich Opfer meiner Feigheit geworden. ') Durch den doppelten Diffusorstoff der Box hatte ich Angst, dass der Blitz zu schwach wäre, da habe ich ihm 100% der Leistung gegeben, war eindeutig zu viel. Somit lebt für mich das Bild nur vom Motiv nicht von der Lichtsetzung, was mir normalerweise eindeutig zu wenig ist. :( :|
Das "Kleid" ist ein Fotohintergrund :lol: 1,5m X 6m. Hast aber Recht, auf Klemmen hätte ich kommen können, der war sowieso nur durch Klemmen gehalten.

Danke für deine Hinweise!
Einen schönen Tag wünsche ich dir
Norbert


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BeitragVerfasst: Sa 4. Jun 2022, 09:33 
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Beiträge: 2336
Wohnort: Coesfeld
Die Diskussion hier finde ich toll, es geht um die Art der Fotografie. Das ist es, was unser Hobby ja ausmacht! Danke dafür!

Norbert, du sagst, die Fotos sollen "wahr" sein.

Sind Fotos in sich wahr? Fotos zur blauen Stunde zeigen uns eine Wahrheit, die wir mit unseren Augen in dem Moment nicht sehen. Nordlichter sind auf Fotos immer wunderschön grün leuchtend, auch wenn wir das im Moment der Aufnahme so nicht wahrgenommen haben. Sind diese Fotos wahr?

Mit einem Foto bilde ich eine dreidimensionale Scene zweidimensional ab. Damit hole ich alle visuellen Eindrücke auf eine Ebene und mache diese insgesamt wahrnehmbar. Die Kunst ist es, das Foto so zu gestalten, dass der Blick des Betrachters am Motiv hängen bleibt und nicht suchend übers Bild gleitet.

Das menschliche Sehen ist immer subjektiv, der "Weissabgleich" wird automatisch durchgeführt, Kontraste werden automatisch aufgehellt, unser Blick konzentriert sich automatsich auf das wichtigste.

Eine fotografische Aufnahme macht das Gegenteil: sie bildet erst einmal so ab, wie es sich ohne unseren subjektiven Blick darstellt. Durch die Optimierung der Bilddaten heben wir als Fotografen hervor, was wir gesehen haben, wir schaffen so eine subjektive Sicht auf das Fotografierte.

Von deinen Portraits schaut mich die 4 immer sehr intensiv an, die Augen, der offene Blick nehmen mich ein. Das eigentliche Motiv in diesem Foto sind für mich die Augen, der Blick. Die sehr klare Darstellung der Haut mit all seinen Schattierungen lenkt da ein wenig vom Motiv ab, mein Blick wandert immer wieder über das gesamt Gesicht und verliert die Augen schon mal aus dem Blick. Insofern bin ich, wie schon mal dargestellt, bei vielen der Mitdiskutanten: ein wenig weniger "Struktur" oder "Klarheit" würden dem Portrait gut tun und nichts verfälschen, ganz im Gegenteil!

Ich bin ganz bei dir wenn du sagst, du möchtest die Bildaussage nicht künstlich verfälschen und PS nicht nutzt. Geht mir genau so, subjektive Anpassungen zur Optimierung der Bildaussage sind für mich aber Bestandteil der Ausarbeitung eines Fotos.

_________________
Grüsse aus dem schönen Münsterland!
von
Alois Lammering

Fotografieren, weil es Spass macht
http://www.alois-lammering.de
meine usergalerie: 40456504nx51499/usergalerien-f81/usergalerie-alois-lammering-t46149.html


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BeitragVerfasst: So 5. Jun 2022, 09:13 
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Registriert: Mi 25. Jul 2018, 07:22
Beiträge: 722
Hi Alois,

>Die Diskussion hier finde ich toll, es geht um die Art der Fotografie. Das ist es, was unser Hobby ja ausmacht! Danke dafür!<

Ich sage auch DANKE ! Sowas finde ich toll (das war ursprünglich DER Grund in diesem Forum zu sein). Es weitet den Blick, lässt einen eigene Auffassungen überdenken und gibt Anregungen. ... und das mit Menschen, die grundsätzlich das Gleiche wollen, nur eben jeder für sich etwas anders.

>Norbert, du sagst, die Fotos sollen "wahr" sein.<

Das Model wollte "wahre" Fotos, das ist ein feiner Unterschied. Ich nenne das ja "ehrliche" Bilder.

>Sind Fotos in sich wahr? <

Nicht immer, aber wenn Fotograf und Model das wollen, können sie es sein.

>Fotos zur blauen Stunde zeigen uns eine Wahrheit, die wir mit unseren Augen in dem Moment nicht sehen. Nordlichter sind auf Fotos immer wunderschön grün leuchtend, auch wenn wir das im Moment der Aufnahme so nicht wahrgenommen haben. Sind diese Fotos wahr?<

Ich finde "JA" das sind sie. Im Prinzip bilden sie das ab, was da war, egal ob unsere Augen das so gesehen haben. Im Prinzip fügen sie technische "Fehler" der Kamera hinzu und wir haben die Freiheit, die Fehler drin zu lassen. ')

>Mit einem Foto bilde ich eine dreidimensionale Scene zweidimensional ab. Damit hole ich alle visuellen Eindrücke auf eine Ebene und mache diese insgesamt wahrnehmbar. Die Kunst ist es, das Foto so zu gestalten, dass der Blick des Betrachters am Motiv hängen bleibt und nicht suchend übers Bild gleitet.<

.... oder gerade das zu fördern? 8-) Ich denke gerade an Wimmelbilder mit ihren vielen Details, die es zu entdecken gibt.

>Das menschliche Sehen ist immer subjektiv, der "Weissabgleich" wird automatisch durchgeführt, Kontraste werden automatisch aufgehellt, unser Blick konzentriert sich automatsich auf das wichtigste.<

100% gleicher Meinung. :cheers:

>Eine fotografische Aufnahme macht das Gegenteil: sie bildet erst einmal so ab, wie es sich ohne unseren subjektiven Blick darstellt.<

... und schon ist es wieder vorbei mit der Einigkeit. :) Im besten Fall bildet für mich ein Foto das ab, was ich (ganz subjektiv) abgebildet haben will. Hmmm ... wie erkläre ich das ohne in philosophisches Blabla zu geraten? Wenn ich ein Event fotografiere (oder z.B. Streetfotografen), dann ist mein subjektiver Blick störend, die Menschen wollen in der Zeitung sehen, was war und nicht wie ich es wargenommen habe. Will ich subjektiv etwas zum Ausdruck bringen, kreiere ich eine Situation und halte sie dann fotografisch fest, da gehört dann alles dazu Lichtsetzung, Motiv, Ausschnitt und und und. Vielleicht versuche ich es mal mit Fotobeispielen (die hatte ich in älteren Threats):
"objektives Foto":
Bild

"subjektiver Blick auf einen objektiven Sachverhalt":
Bild

"subjektiver Blick auf eine subjektiv kreierte Situation":
Bild

Ich hoffe das macht meine Einstellung klarer. Bei dem Demofoto gab es nur die Belichtungsregler, also "wahr". Bei dem Ausstellungbild gibt es auch nur die Belichtungsregler, es zeigt aber nicht die Ausstellung sondern die Reaktion darauf, auch "wahr" aber ein subjektives Motiv. Bei der schwarzen Witwe ist nichts "wahr", Motiv, Situation, Lichtsetzung, Ausschnitt, Blickwinkel, alles subjektiv. Da wurden in Capture One auch mehr Regler bewegt, allerdings ohne etwas hinzu zu fügen oder weg zu retouchieren, als nicht wahr aber ehrlich.

>Von deinen Portraits schaut mich die 4 immer sehr intensiv an, die Augen, der offene Blick nehmen mich ein. Das eigentliche Motiv in diesem Foto sind für mich die Augen, der Blick. Die sehr klare Darstellung der Haut mit all seinen Schattierungen lenkt da ein wenig vom Motiv ab, mein Blick wandert immer wieder über das gesamt Gesicht und verliert die Augen schon mal aus dem Blick. Insofern bin ich, wie schon mal dargestellt, bei vielen der Mitdiskutanten: ein wenig weniger "Struktur" oder "Klarheit" würden dem Portrait gut tun und nichts verfälschen, ganz im Gegenteil!<

Hmmmm ... deine Vorstellungen sind angekommen. Ich frage mal das Model, ob sie das gerne hätte.

>Ich bin ganz bei dir wenn du sagst, du möchtest die Bildaussage nicht künstlich verfälschen und PS nicht nutzt. Geht mir genau so, subjektive Anpassungen zur Optimierung der Bildaussage sind für mich aber Bestandteil der Ausarbeitung eines Fotos.<

Jepp. :bravo: Vor Zeiten hatten wir es mal zum Thema "aktuelle Lightroom-Version oder die Arbeitsplatzversion 6". Wenn du jetzt siehst, wie ich in der Bearbeitung an ein Bild herangehe, dann siehst du auch, dass LR6 ALLES macht, was ich brauche. Ich bin passiver Zuschauer in einem anderen (markenunabhängigen) Forum. Da gibt es Leute die bei JEDEM Bild die Klarheit- und Schärferegler hoch knallen (meist Fotos von Städten Venedig, Berlin), den Himmel austauschen. Die Fotos schaue ich mir garnicht an. Es gibt Leute die überlagern Portraits mit einem 2. Foto (PS) sieht künstlerisch und interessant aus, schaue ich mir an, begreife ich aber nicht als Foto sondern als Kunstwerk, also nicht mein "Hobby".

Einen schönen Tag wünsche ich dir!
LG
Norbert


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