Dankeschön ihr beiden! Fotografisch konnte ich das Projekt bereits am 31.5. mit letztendlich Bild #23 abschließen, gerade liegen die Dateien 16-23 bei unserer Grafikerin und ich hoffe inständig, ich bekomme den Auftrag an die Druckerei bis Donnerstagnacht noch ausgelöst und die Layouts transferiert, bevor es nach Stralsund und später Hiddensee geht, sonst verlieren wir wieder anderthalb Wochen!
Was man den Bildern wirklich nicht ansieht, ist die schiere Rennerei nach Terminen! Das fotografiert sich leider nicht einfach runter! Schild 6 war z.B. ursprünglich Schild 3, aber bei diesem ersten Fototermin wurde ich den Ansprüchen der Protagonisten nicht gerecht oder war bei anderer Umsetzung selber nicht einverstanden mit dem Ergebnis.
Das beste Gleichnis ist n Tellerjongleur, bei dem der erste Teller wieder runterklatscht, wenn er gerade dem achten Teller Schwung gibt.
Das Wetter reißt einen raus, Gesundheitszustände reißen einen raus, Urlaube reißen einen raus, Großereignisse wie Weihnachten, Karneval usw. reißen einen raus und wenn man selber gerade eine fette "Daumen-runter-Phase" hat, telefoniert man nicht gerade gern anonyme, einem unbekannte Telefonlisten ab ...
Und eines steht fest: Auch wenn man klar sagt "Die sollen sich melden!" funktioniert das nur bei einem geringen Prozentsatz der Leute. Die wenigsten "Normalos" lassen sich gerne von Fremden fotografieren und sind froh, wenn es wieder vorbei ist. Es wurde von Bild zu Bild leichter, weil ich besser in Form kam und mir irgendwann der Ruf vorauseilte, ich wüsste so ungefähr, wofür die einzelnen Knöppchen an der Kamera sind.
Wenn man aber auf so einer Liste selbst noch einen bestimmten Prozentsatz Prokrastinierer hat, dämpft das den eigenen Enthusiasmus auch wieder ordentlich.
Vorm Treckerbild hätte ich fast hingeschmissen. Ich war gefangen in einem ganz anderen "Gedankenprojekt" und die Zähigkeit dieses eigentlichen Projektes hier hat mir ordentlich zu schaffen gemacht.
Hinzu kam, dass alte Herren im Gemeinderat meinten, den alten Herren des HVV eins auswischen zu müssen und unsere Aktion immer offener boykottierten.
In mir entwickelte sich eine Art "konstruktive Wut" und zum Glück konnte ich die Gedanken meines anderen Projektes schnappen und mir für kommende Bildideen zunutze machen.
Ohne die Widerstände aus dem Rathaus? Wer weiß, ob ich da weitergemacht hätte, aber da war so viel Hinterlist und Bösartigkeit drin, da mussten wir einfach zusammenhalten, die Stirn bieten und weiter machen.
(Müsst ihr euch mal vorstellen: Ein Theo Schmitz steht als Schülerlotse auf öffentlichem Grund, um ehrenamtlich den Ort zu unterstützen, seinem Schild wurde diese Ehre plötzlich, nach vorangegangener Zusage und Einmischung in unsere Wahl der Protagonisten wie allen anderen Schildern wieder entzogen. Spät, ganz ganz spät, wurde uns die Unterstützung durch den Bauhof ( erinnert ihr euch an Schild 7?) beim Aufstellen der Schilder versagt. Der Bodentank, der Bürgern, die eine Veranstaltung auf dem Adenauerplatz buchen zur Verfügung steht, blieb für uns verschlossen und wir mussten eine Powerstation und ein Notstromaggregat rankarren usw. Das alles wegen alter schmutziger Wäsche und persönlicher/parteilicher(?) Animositäten ... )Zum Glück stehen wir heute mit einer fetten Aktion da, die vor Positivity nur so strotzt und einige werden sich hoffentlich über ihre eigene Blödheit ärgern. Bitte nagelt nicht drauf rum, ich wollte es nur einmal ganz kurz vor euch los werden, mache ich auch nur hier in unserer Runde, das soll möglichst nicht auf Facebook und Co. schwappen und würde nur den postiven Tenor unserer Straßengalerie beschädigen.
Schild 11(Bitte nehmt es mir nicht krumm, wenn ich hier den Text für mein Fototagebuch auf
http://www.bilder.nrw übernehme, den hatte ich schon vorformuliert, kommt dort aber erst in ein paar Tagen.

)
11 - Zwei HerzenAuch nach 50 Jahren in Deutschland zieht es Mehmet in seinem Urlaub immer wieder in das Land, in dem er geboren wurde. Und weil Heimat immer ein Herzensgefühl ist, hat Mehmet zwei davon. Ich kann das ein kleines bisschen nachvollziehen, auch wenn meine alte Heimat im Verhältnis dazu nur einen Katzensprung entfernt liegt. Leicht war es nicht für ihn, als er vor 20 Jahren in Alpen den Schritt in die Selbständigkeit wagte, unterstützt von freigiebigen Menschen aus Alpen und der Umgebung, die ihn mit alten Nähmaschinen den Start ein bisschen erleichtert haben, als er die alte Schneiderei hier in Alpen übernahm.
Wir beide kannten uns vorher kaum, es war schon Monate her, als wir uns einmal gestikulierend in unseren Autos sitzend vorm Getränkemarkt begegneten, ich wie immer ein bisschen hektisch und in Eile, stach unser Schneiderlein sehr behäbig direkt vor mir aus der Parklücke auf die Fahrbahn. :D Als ich ihn erkannte, war es mir ein bisschen peinlich. Vergeben und vergessen! Wenn Mehmet sich noch daran erinnert, hat er mich davon nichts spüren lassen. Im Gegenteil! Seit unserer kleinen Fotosession begegnen wir uns mit einer gegenseitigen Herzlichkeit, dass ich mir immer wieder die Frage stelle, warum ich nicht schon lange vorher meine Sachen zu ihm gebracht habe! Immer wieder habe ich mal Dinge, bei denen er helfen kann. Erst gestern habe ich meinen alten Lieblingsgürtel zum Kürzen vorbeigebracht und einen sehr angenehmen Plausch gehalten.
Gibt es ein schöneres, wärmeres Heimatgefühl, als wenn ein Türke und ein Thüringer zusammen vor der Alpener Änderungsschneiderei zusammen auf einer Bank sitzend abwechselnd die Passanten grüßen, die einen kennen und wohlgesonnen sind?
Fotografisch recht schnell umgesetzt, 180cm Schirm von oben rechts, 120cm Schirm von link, beide ohne Softboxeinsatz, ich wollte mal damit spielen. Das Licht finde ich so ein bisschen akzentuierter, aber, wie man am Hintergrund sieht, auch nicht ganz so gleichmäßig. Keine Ahnung, ich übe noch!

Wir mussten schnell sein, es war ein wolkenverhangener, und ziemlich windiger Tag, meine Schirme, speziell der links wollten sich immer aus der Szene rausdrehen.
Eines meiner Lieblingsbilder, nicht wegen des Bildes.
*EDIT* Ach, ich glaube, das Bild ist auch für mein Tagebuch ein ein ganz guter Zwischenstep, um mich mal ne Woche zu verkrümeln, um die richtige Reihenfolge schere ich mich ja nur selber ...