Vielen Dank Olav! Freut mich, wenn auch erkannt wird, was nichtfotografisch hinter so einer Serie steckt.
Fotos zu machen ist die eine Sache, der Aufwand eine andere.
Kleines Beispiel, nur das letzte Schild? Kurz bevor Schild 9 in Produktion ging, musste das Layout überarbeitet werden (winziger Klick, aber dafür musste ich schnell mit Kiki, unserer Grafikerin telefonieren, die das zum Glück direkt umsetzte, sie hatte gerade Urlaub, sonst wäre wieder ein Tag futsch gewesen und mir wieder zuschickte), ich die Datei neu an die Druckerei weitergeben und mir anhören konnte, dass das aber so nicht geht ...
Das alles nur, weil sich Frau Schug "im Nachhinein" als Marlis mit einem i outete.
Sie ist nicht böse, dass ihr Name falsch geschrieben ist, sie sei das gewöhnt.

Bis zu Schild 9 gab es natürlich auch andere Anekdoten!
Für
Schild 9 möchte ich gerne etwas weiter ausholen.
Völlig unabhängig von diesem Projekt hier entwickelte ich ein weiteres fotografisches Interesse, wer meinen "Aktueller Status" Thread verfolgt weiß, dass ich gern auf mehreren Hochzeiten tanze und dann alles über mir zusammenbricht.
Ein hoffentlich bald folgendes Fotoprojekt.
Ich überlegte mir irgendwann im Herbst, mich auch mal an Sportlerportraits zu versuchen. Wie schon oft vorher wollte ich gern mit meinem Sohn starten, er betreibt seit einigen Jahren Muay Thai, seit kurzem auf Wettkampfniveau.
Wie bestimmt ganz viele von uns versuche auch ich, erste Inspirationen im Netz zu finden, schnell wusste ich die grobe Richtung in die es gehen sollte und wenn man dann ein bisschen googelt, stößt man irgendwann auf James Quantz Junior, einen amerikanischen Sportfotografen, der ... ach googelt doch selber!
Der ist natürlich der absolute King in seinem Universum und aus meiner Sicht nicht zu toppen oder überhaupt in die Nähe zu kommen!
Aber ich fing an, mir seine sehr aufschlussreichen Videos reinzuziehen (keine Übertreibung), mir Notizen zu machen, mir Gedanken über mein schon sehr umfangreiches Blitzequipment zu machen, wie es am sinnvollsten ergänzt werden kann usw.
Ich fing an, mir Lichtsetups und Szenen für meinen Sohn und seine Kollegen vorzustellen, aufzuzeichnen, zu gucken was mit der bestehenden Blitzausstattung bereits machbar ist und was unrealistisch.
Das alles natürlich bis heute auf
vergleichsweise einfachem und machbarem Niveau.
Zum Glück hatte ich schon lange vorher mit der Godox-Blitzerei angefangen, ist jetzt nicht so, dass ich bei Null war, aber ein paar Leckerchen habe ich mir schon gegönnt in der Weihnachtszeit.
Im alten Jahr ging nichts mehr, ich saß auf einiger neuer Technik, die ausprobiert werden wollte, aber entweder war einer von uns krank oder einer konnte nicht, ich wollte gerne eine Studio-Session machen und natürlich war es schwierig, dann noch zusätzlich eine freie Location für uns zu finden.
2023 war gelaufen, auch mein "Mensch Alpen" lief echt zäh wegen Wetter, Licht, Gesundheitszuständen, Vor- und Weihnachtszeit.
Und tatsächlich, in einer ziemlichen Tiefphase, ich war ganz schön unten, kam mir der Gedanke, doch die Ideen, die ich gerade für die Sportfotografie entwickelte, einfach auch auf mein derzeitiges Projekt zu applizieren.
Bis dahin war es für mich einfach schwierig, wirklich interessantes "aufzubauen", das Fotografieren war eher etwas reaktives, keine aktive Ideenentwicklung.
Und ich hatte Angst, dass weitere Szenen "so im Vorbeilaufen" das Ganze Projekt nicht vielleicht zu langweilig werden lassen.
Jetzt kam der alte Diesel langsam auf Touren und ich bekam "Bock" auf mein Projekt!
Bis zu diesem Punkt war es eigentlich nur der schonmal irgendwo erwähnte "Gefallen" an das nette Projektteam, der mich eigentlich schon länger eher belastete. Etwas, was ich lieber schnell beenden, als sprießen lassen wollte!
Nicht falsch verstehen, es war mir eine Freude, ein ums andere mal mit so netten aufgeschlossenen Menschen zu arbeiten und so intergriert zu werden vom Stamm der Einheimischen!
Nicht falsch verstehen! Ich versuche nicht, ein kleiner James Quantz zu sein! Aber der hat mir den kleinen Schubs gegeben, meine Denkrichtung zu ändern!
Natürlich kommen auch noch klassische Portraits und natürlich kann ich nicht alles schwitzen und springen lassen!
Und es kommen auch noch eher reaktive Ergebnisse, wo uns nichts wirklich packendes eingefallen ist, werdet sehen!

Die habe ich trotzdem versucht, so gut es mir möglich war ins Licht zu setzen, immer mit dem Anspruch, meine Fähigkeiten hier weiter zu entwickeln.
Keine Ahnung, ob man es dem Bild ansieht, aber es ist aus einer völlig neuen Motivation entstanden!
Alles noch sehr "rau", die Lichtabstimmung nicht perfekt, aber mit Laune und einer wie ich finde, starken Story!
Es kam so: Thomas Ridder empfing mich im November in seinem Gastrogroßhandel an der Autobahnabfahrt Alpen, wir lernten uns ein bisschen kennen und tranken einen Kaffee und wie eigentlich jedesmal, wusste auch Thomas mir mir nichts rechtes anzufangen. Du bist der Fotograf, du machst schon was.
Also Hobbies abgefragt, später durch den Garten gegangen, nach einem schönen Baum gesucht, an den man sich lehnen könnte, den alten Trecker gesehen, weitergegangen, Baum gesucht, sogar zwei sehr schöne gefunden. Beim Zurücklaufen noch mal am Trecker stehen geblieben, Thomas wies mich auf den hässlichen Überrollbügel hin, sonst sei alles noch original und erzählte mir die Geschichte. Dann gingen wir wieder rein und schauten uns den Betrieb und mögliche Szenen an.
Der Dezember verging, das neue Jahr startete mit besserem Wetter und ich mit einer Idee!
60er Beautydish von rechts oben, Standardreflektor als Rim Kicker. (

Ich gebe zu, DAS Wort habe ich das erste Mal bei James Quantz gehört und es hat mir, und offensichtlich auch ihm, sehr gut gefallen.)
Eigentlich wollte ich noch viel mehr ausprobieren, ich hatte mir aufwendigeres notiert, aber uns beiden war einfach sau kalt, ich konnte keine Softbox mehr aufspannen, so steif waren die Finger!
Ich dachte, entweder isses so okay oder wir müssen vertagen, mir gefällts!
