m@rmor hat geschrieben:
Hola amigos
Ja, ja, macht Euch nur Lustig über meinen ersten? diskreten Street-Versuch
Lustig werde ich mich da kaum machen, allerdings würde mich doch interessieren was diese Bilder jetzt so besonders und toll macht - in deinen Augen. Sie wirken halt durch die Perspektive und Entfernung schon relativ flach und gestaucht (typischer Tele-Look), den Inhalt der Bilder empfinde ich im ersten Augenblick auch nicht unbedingt als extrem interessant. Sind halt beide sehr isoliert ohne Umgebung zu sehen. Macht da irgendwie nicht so richtig "klick" bei mir.
Oder übersehe ich da etwas?
Dunkelmann hat geschrieben:
Street-Fotografie finde ich immer noch seltsam... Ich habe immer gewisse Hemmungen, andere einfach so zu fotografieren - besonders in unvorteilhaften Positionsn/Situationen. Wenn ich mir vorstelle, ob die Person das Bild gut finden würde oder es unmöglich findet, so fotografiert worden zu sein. Hm, da habe ich oft das Gefühl, dass es denen nicht so Recht sein könnte oftmals...
Wenn man nur das macht, was andere gerne hätten, kann man direkt aufhören eigenständig zu leben. Davon ab: Wo sind das denn unvorteilhafte Positionen / Situationen? Die Dame putzt halt, das Mädchen klimpert auf dem Handy. Nichts schlimmes.
Dunkelmann hat geschrieben:
Unabhängig davon: ist das nur zufällig so, weil ich solche Fotos meistens so sehe, oder passen Streetfotografie und Schwarzweiß einfach besser zusammen als SF und Farbe?
Farbe hat halt eine zusätzliche Komponente die ggf. sehr ablenkend sein kann. Zudem ist es schwer bei Farbe einen einheitlichen "Stil" zu finden da die Aufnahmesituationen bei Street ja häufig komplett verschieden sind. Zudem haben die "großen Meister" ja überwiegend in s/w fotografiert - jemand wie Paul Meyerowitz als Farbpionier aber mal exemplarisch als Gegenbeispiel genannt.
m@rmor hat geschrieben:
Das geht mir auch so! Ich habe da auch meine Hemmungen und es brauchte echt Überwindung, bei der Chica den Auslöser zu betätigen, umsomehr als derjenige welcher neben mir auf der Bank sass, etwas eigenartig zu mir rüber schaute. Ok, mit 270mm ist man ja nicht unbedingt im Sichtfeld der Person.
Bei 270mm KB wird man aber definitiv in den Augen der Person neben einem zum Stalker

Ich kann immer wieder nur empfehlen
deutlich kürzere Brennweiten zu wählen und sich mitten rein zu stürzen.
35mm KB oder 50mm KB sind da meine "Waffen" der Wahl, man wird auch deutlich als jemand "aktives" wahrgenommen der nichts zu verbergen hat (bzw. keine Angst hat). Jemand der in über 10-15 m Entfernung herumschleicht und mit der dicken Tüte auf die attraktiven Damen zeigt wird dabei erfahrungsgemäß deutlich schneller als "creepy" angesehen als der direkt vor einem herumhampelnde mit ner kleinen 35mm Festbrennweite der ggf ja sogar an einem vorbei fotografiert.
Imho hilft das schon deutlich - und im Zweifel kann man ja je nach persönlicher Referenz reagieren falls man angesprochen wird.
Dunkelmann hat geschrieben:
Oder dieses Gefühl, gerade bei etwas Verbotenem erwischt worden zu sein, wenn das Motiv auf einen aufmerksam wird, wenn man gerade anvisiert oder gerade ausgelöst hat... Es ist nun einmal für die meisten Menschen nicht einsichtig, warum man sie fotografieren sollte. Das muss ja wohl eine Art Obsession oder Stalking sein...
Das Gefühl ist aber etwas, was man schnellstens abschütteln sollte. Ergibt ja irgendwie auch keinen Sinn.
Will man eben komplett auf Nummer sicher gehen so spricht man die Leute einfach freundlich an. Klappt häufiger als man denkt und man ist definitiv auf der sicheren Seite.
Gruß,
Tom
_________________
*
Keine meiner Bilder sind zur Bearbeitung freigegeben.