Hochzeit - SAMMELSURIUM

Hallo,

das Thema "Hochzeit" wird ja immer wieder aus sehr verschiedenen Blickwinkeln betrachtet.
Ich habe mittlerweile 4 Brautpaare an ihrem "schönsten Tag" begleitet.

Was ich hier nun zeigen möchte, ist keine einzelne Reportage, sondern ein Sammelsurium von Bildern dieser Hochzeiten, die ich bei Flickr hochgeladen habe.

Es sind sehr viele Bilder, die dort zu sehen sind, die den Zweck haben, angehenden Brautleuten zu zeigen, was ich so mache.

Darüber, ob es zu viele Bilder sind, lasse ich gerne mit mir diskutieren - ich dachte, wer einen Fotografen für diesen Tag sucht, informiert sich gerne ausführlicher. Das vorab.

Ob Ihr "Diashow" anklickt, oder Ihr die Seiten mit den Thumbnails durchblättert, bleibt schließlich Eure Sache

Manchen wird es vielleicht interessieren, selbstverständlich bin auch ich an feedback interessiert.

Hier also zu den Bildern:

Gruß,
bouba

Ich hab mal in Dein Album hineingeschaut und viele originelle Aufnahmen gefunden. Auf meiner Hochzeit hättest Du gerne fotografieren dürfen, zumal die auch in Köln war.

Hallo bouba!

Hab mir gerade mal dein Hochzeits-Sammelsurium angeschaut, das Thema hat mich ja auch gerade beschäftigt und in zwei Wochen muss ich wieder ran.
Ich finde die Mischung zwischen den klassischen typischen Bildern und den etwas lockereren Aufnahmen sehr gelungen.

Die Bilder sind durchweg technisch sehr ausgereift und gut belichtet, und man merkt deutlich, dass du einen Blick für Situationen hast, aber das kennt man ja auch von deinen Nicht-Hochzeits-Bildern im Forum. Warum sollte es dann bei einer Hoch´zeit anders sein1

Möchte jetzt wahrlich nicht auf einzelne Bilder eingehen, dafür sind es zu viele, manchmal ist oben der Kopf oder unten das Brautkleid etwas angeschnitten. Da entdecke ich mich wieder, man muss während so eines Shooting an so viel Dinge denken, da wird nicht jede Aufnahme perfekt.

Insgesamt finde ich deine Auswahl sehr ansprechend und sicher ein gutes Aushängeschild für Heiratswillige, die einen Fotografen suchen!

Mich würde mal interessieren, mit welcher Standard-Ausrüstung du arbeitest und mit welcher Blitztechnik.

Hannes21 hat geschrieben:...
manchmal ist oben der Kopf oder unten das Brautkleid etwas angeschnitten. Da entdecke ich mich wieder, man muss während so eines Shooting an so viel Dinge denken, da wird nicht jede Aufnahme perfekt.
...
Mich würde mal interessieren, mit welcher Standard-Ausrüstung du arbeitest und mit welcher Blitztechnik.

Hi Hannes,
ja, man muss wirklich an ganz viele Dinge denken.
Eine Frau beschwerte sich mal bei mir, weil sie glaubte, ich hätte nur ihr Dekoltee fotografiert.
Das war mir so peinlich, dass ich ihr sofort auf dem Display zeigte, dass ich ein Portrait gemacht hatte, das ausschließlich ihr Gesicht zeigt. Anstatt erleichtert zu sein, meckerte sie dafür rum, ihr Kopf wäre oben angeschnitten. Für solche Bilder bräuchte man ja keinen Fotografen. Sie war lediglich Gast. Tolle Situation.

Apropos angeschnittene Köpfe - Du sprachst es an:
Ich finde: man darf! (Köpfe anschneiden, nicht immer und nicht in jedem Fall, aber es ist kein no-go)
Aber: es ist schwer damit umzugehen, wenn Du so Leute wie die o.g. Dame hast, die so ein Bild mal eben runter putzen, weil sie glauben, ein Haar in der Suppe gefunden zu haben, an dem sie sich über den Fotografen erhöhen können. Nun - im Normalfall sehen die Gäste die Bilder ja nicht, die du gerade machst.
Man sollte also aber grundsätzlich "bieder" bleiben (wenn man die Auftraggeber nicht gerade sehr gut kennt, und weiss, dass sie einen Faible für's Ausgefallene haben. Ein Vorgespräch kann da nur bedingt Klarheit bringen).

Also, meine Standardausrüstung:

Mittlerweile die k-5 mit Tamron 17-50mm, k-x mit DA 50-135mm, ab und an das Sigma 30mm (das ich in Zukunft an meine "neue" k20d mache, um schneller zu sein) und ein Metz 48AF1.
Auf manchen der Bilder kam noch mein Panasonic-Uralt-Blitz (4 Computerblenden) zum Einsatz, der mittlerweile durch einen Metz 58AF1 ersetzt wurde.
Auf der ersten Hochzeit hatte ich das Tamron 17-50 an der k-x und das 50-135 an der k10d.
Mein Sigma 50mm besaß ich zum Zeitpunkt der Hochzeiten noch nicht - das würde sicher bei einer Outdoor-Session zum Einsatz kommen.

Außerhalb von Hochzeiten benutze ich das Tamron eigentlich recht selten, obwohl ich von der optischen Qualität überzeugt bin. Bei einer Hochzeit führt allerdings kein Weg daran vorbei.
Das DA 50-135 benutze ich überhaupt sehr viel, für Hochzeiten ist es einfach super-genial.

Du hast es ja wohl ähnlich gemacht - allerdings hast Du ja wohl nur ein Gehäuse im Einsatz gehabt, und die k-x mit dem 21er auf der "Reservebank" gelassen.

Also ich habe immer zwei Gehäuse am Hals baumeln.

Den Blitz habe ich draußen so gut wie gar nicht eingesetzt - mit ganz wenigen Ausnahmen. Manchmal habe ich dann der k-x den Vorzug gegeben, aber auch nicht immer.

Wenn ich draußen geblitzt habe, habe ich mit Zeitautomatik weiter fotografiert (was ich heute nicht mehr machen würde), und habe den Blitz pi-mal-Daumen dann auf -1,5 bis -2 runter geregelt, um wirklich nur aufzuhellen.

Drinnen hatte ich die Kamera immer auf "M" stehen. Es war ein Raum dabei, der keine Decke hatte und auch keine geeigneten Wände. Außerdem war auch das Saallicht sehr spärlich. Da musste ich in den sauren Apfel beißen und direkt blitzen. Dafür bin ich aber dann ISO-mäßig ganz weit rauf gegangen, um wenigstens das Bisschen brauchbare Licht noch durchschimmern zu lassen.
Heute würde ich da entfesselt blitzen und eine kleine 40 x 40 Softbox mitnehmen.

In der Kirche habe ich nicht geblitzt.
In anderen Kirchen müsste das vielleicht anders sein.

Was ich außerdem heute anders machen würde:
Es gibt Party-Situationen, wo der AF einfach überfordert war:
Eine sich schnell bewegende Bauchtänzerin mit hektischem Lichtwechsel.
Da dachte ich "knipps was das Zeug hält, sonst hast du u.U. nicht ein brauchbares Bild. Also gib ihm."

Da würde ich heute mindestens ISO 3200 einstellen, dazu Blende 8 oder 11, manuell focussieren und (wie sonst auch) ganz vorsichtig blitzen, ganz einfach Dann haste keinen AF-Stress.
Ne Bauchtänzerin brauchste und kannste kaum mit Blende 1,4 freistellen.
Belichtungszeit ist bei Partys eh immer 1/40 sec. und länger.

Bei der Indoor-Session, mit den vielen wechselnden Personen, von der ich so viele Bilder hochgeladen habe, befand ich mich in einem leer geräumten Hotelzimmer, oberhalb des Party-Saals. Eigentlich ein schöner Raum.
Die Bilder dort wurden also vor der Party gemacht.

Dabei habe ich zwei Walimex-Studioblitze mit Durchlichtschirmen eingesetzt, ganz platt von links und rechts, darauf achtend, dass sie nicht mit exakt gleicher Leistung blitzen, um wenigstens etwas Abwechselung in den Gesichtern zu erhalten. Diese Blitze waren übrigens mal sehr billig aus der Bucht zu ziehen. Stück (neu, mit Stativ und Schirm ca. 65,--/Stück). Halte ich immer noch für eine ganz gute Sache, diese Dinger, schön sie zu haben, auch wenn ich sie selten einsetze. Damit kann man im ganzen Raum frei herum laufen, aus jedem Winkel fotografieren, und Blende bleibt immer 8

Ja, Du hast Recht, das Sichten der Bilder ist eine zeitaufwendige Angelegenheit, und erst dann stellt man fest, was man verbockt hat, oder worüber man sich freuen kann.

Ich drücke Dir die Daumen für Deine nächste Hochzeit.
Übrigens wirst Du sehen, wie viele Erfahrungen Du von der Ersten auf die Zweite übertragen kannst, wenngleich wieder viele neue Aspekte hinzu kommen.

Lieber Gruß,
bouba

Zum Punkt Anschneiden von Köpfen: das ist ein Stilmittel, das ich persönlich seit einiger Zeit sehr oft einsetze. Auch in der nachträglichen EBV "verunstalte" ich oft ein eigentlich "richtig" aufgenommenes Foto auf diese Weise.

Dirk hat geschrieben:Zum Punkt Anschneiden von Köpfen: das ist ein Stilmittel, das ich persönlich seit einiger Zeit sehr oft einsetze. Auch in der nachträglichen EBV "verunstalte" ich oft ein eigentlich "richtig" aufgenommenes Foto auf diese Weise.

Ich wollte aber wahrlich nicht in eine ideologische Debatte hinein flüchten, um Kritik so abzuwehren.
Gut möglich, dass ich bei einem konkreten Bild jetzt auch sagen würde "stimmt, ganzer Kopf wäre schöner gewesen"

bouba hat geschrieben:

Dirk hat geschrieben:Zum Punkt Anschneiden von Köpfen: das ist ein Stilmittel, das ich persönlich seit einiger Zeit sehr oft einsetze. Auch in der nachträglichen EBV "verunstalte" ich oft ein eigentlich "richtig" aufgenommenes Foto auf diese Weise.

Ich wollte aber wahrlich nicht in eine ideologische Debatte hinein flüchten, um Kritik so abzuwehren.
Gut möglich, dass ich bei einem konkreten Bild jetzt auch sagen würde "stimmt, ganzer Kopf wäre schöner gewesen"

Ich wollte mit meiner Bemerkung auch keine Debatte auslösen, mir ist das nur so spontan aufgefallen.
Ich habe selber genügend Portraits mit angeschnittenem Kopf, wo das absolut nicht stört!

Zu Rest antworte ich dir morgen ausführlicher, jetzt bin ich zu müde und sollte eigentlich ins Bett gehen!

bouba hat geschrieben:Hi Hannes,
ja, man muss wirklich an ganz viele Dinge denken.
Eine Frau beschwerte sich mal bei mir, weil sie glaubte, ich hätte nur ihr Dekoltee fotografiert.
Das war mir so peinlich, dass ich ihr sofort auf dem Display zeigte, dass ich ein Portrait gemacht hatte, das ausschließlich ihr Gesicht zeigt. Anstatt erleichtert zu sein, meckerte sie dafür rum, ihr Kopf wäre oben angeschnitten. Für solche Bilder bräuchte man ja keinen Fotografen. Sie war lediglich Gast. Tolle Situation.

Sie scheint mit ihrem Äußeren nicht mit sich zufrieden gewesen zu sein, manch eine hätte das als Kompliment aufgefasst, wenn ein schönes Dekoltee den Fotografen entzückt und zu einem Foto verführt hätte!

bouba hat geschrieben:[...]
Man sollte also aber grundsätzlich "bieder" bleiben (wenn man die Auftraggeber nicht gerade sehr gut kennt, und weiss, dass sie einen Faible für's Ausgefallene haben. Ein Vorgespräch kann da nur bedingt Klarheit bringen).

Solange ich nicht meine Brötchen mit den Fotos verdienen muss, kann ich mir aussuchen, wo und wann und bei wem ich Fotos mache!
Bei deinen Beispielfotos sieht es zumindest so aus, als handele es sich hier eher um ein Klientel aus "gehobeneren Gesellschaftskreisen". Da sind sicher primär auch eher "biedere" klassische Aufnahmen gefragt!
Bei guten Bekannten und Freunden Fotos zu machen ist sicher einfacher, weil man die Atmosphäre besser einschätzen kann. Für mich ist es sehr wichtig, dass ich mich mit und unter den Leuten wohlfühle und die Stimmung gut ist, dann werden auch meine Bilder besser!
Daher sollte man zumindest vorher versuchen abzuklären, war erwartet wird und ob man das leisten mag und kann!

bouba hat geschrieben:Also, meine Standardausrüstung: ...

[...]
Du hast es ja wohl ähnlich gemacht - allerdings hast Du ja wohl nur ein Gehäuse im Einsatz gehabt, und die k-x mit dem 21er auf der "Reservebank" gelassen.

Also ich habe immer zwei Gehäuse am Hals baumeln.

Ich komme mir manchmal schon mit nur einer Kamera mit BG und großem Blitz dran zu auffällig und "overdressed" vor!
Wenn ich dann noch eine zweite am Hals baumeln habe, dann verstärkt sich das ganze noch! Außerdem bekomme ich mit der Zeit Rückenprobleme, auch ein Grund mehr für mich, bei Pentax zu bleiben wegen des Gewichts. Vollformat mit adäquater Brennweite wäre noch um einiges größer und schwerer!

bouba hat geschrieben:[Blitztechnik...]
... Drinnen hatte ich die Kamera immer auf "M" stehen. ...
Heute würde ich da entfesselt blitzen und eine kleine 40 x 40 Softbox mitnehmen.

Was ich inzwischen gelernt habe ist, dass man grundsätzlich im M-Modus blitzen sollte.
(Dem Blitz Guru "Volkerchen" sei Dank!)
Nur klappt das halt bei Pentax nicht so gut mit der Belichtung in P-TTL!
Bei der X10 war das wie eine Offenbarung: Man blitzt in jedem Modus, und die Bilder werden fast alle richtig belichtet und man sieht kaum, dass geblitzt wurde! So soll es eigentlich sein.
Benutzt du deine Metz-Blitze im Automatik-Modus?

Mit entfesselt blitzen und Zusatzwerkzeug wie Reflektoren möchte ich alleine nicht arbeiten.
Ich will erst einmal die einfachen Methoden ausreizen lernen.
Zum Streuen des Lichtes hab ich die WW-Scheibe benutzt, draußen auch einen Bouncer zum Weichermachen.

bouba hat geschrieben:Was ich außerdem heute anders machen würde:
Es gibt Party-Situationen, wo der AF einfach überfordert war:
Eine sich schnell bewegende Bauchtänzerin mit hektischem Lichtwechsel.
Da dachte ich "knipps was das Zeug hält, sonst hast du u.U. nicht ein brauchbares Bild. Also gib ihm."

Da würde ich heute mindestens ISO 3200 einstellen, dazu Blende 8 oder 11, manuell focussieren und (wie sonst auch) ganz vorsichtig blitzen, ganz einfach Dann haste keinen AF-Stress.[

Das war auch einer meiner Fehler: Lieber die ISO eine oder zwei Stufen höher drehen und dafür eine kürzere Belichtungszeit bekommen, um kleine Verwackler auszuschließen.
Und wie ich schon anderweitig schreib: Freistellen ist zwar schön, aber auch schwieriger weil der Fokus wegen der geringeren Tiefenschärfe exakt sitzen muss. Daher lieber etwas mehr abblenden und sicher scharfe Bilder bekommen!

bouba hat geschrieben:Ja, Du hast Recht, das Sichten der Bilder ist eine zeitaufwendige Angelegenheit, und erst dann stellt man fest, was man verbockt hat, oder worüber man sich freuen kann.

Letztlich sind ca. 400 Bilder übrig geblieben, die ich auch alle manuell bearbeitet habe. Den Aufwand kann sich jeder selber ausrechnen, der Bilder bearbeitet!

bouba hat geschrieben:Ich drücke Dir die Daumen für Deine nächste Hochzeit.
Übrigens wirst Du sehen, wie viele Erfahrungen Du von der Ersten auf die Zweite übertragen kannst, wenngleich wieder viele neue Aspekte hinzu kommen.

Ich freu mich schon drauf! Es wird wieder ein lockere Atmosphäre werden, und sofern es mir erlaubt wird, wovon ich ausgehe, werde ich hier bestimmt ein paar Bilder zeigen!

bouba hat geschrieben:Eine Frau beschwerte sich mal bei mir, weil sie glaubte, ich hätte nur ihr Dekoltee fotografiert.

Diese Frau kenne ich! Die geht wohl öfter mal auf Hochzeiten...
Mich hat sie zwar nicht angemeckert, aber böse angeguckt, ich wusste dann den ganzen Abend nicht mehr, wie und wohin ich die Kamera halten soll!