pixiac hat geschrieben:
...Hier eine, rein fotografisch/technisch gemeinte Frage. An die Allgemeinheit: bitte nicht als Grundsatzdiskussion verstehen, mich interessiert nur Hannes' Herangehensweise!
Sprichst du den Künstler vorher an oder holst dir mit Kopfnicken etc. nonverbal das OK vorher ein oder legst du los?
Ich hatte, selbst wenn sich ja ein Straßenkünstler aus freiesten Stücken selbst präsentiert, eine ziemlich böse Erfahrung damit gemacht, als ein Musiker mich direkt beim ersten Bild bemerkte, die Gitarre absetzte und mich nur noch wie eine Bulldogge anglotzte. Da war klar, er will das nicht und dann habe ich es selbstverständlich gelassen.
Und je nach Erfahrung des Musikanten kann ihn das Fotografieren ja auch von seiner Performance ablenken.
Daher, nur die Frage, ob du das mit ihm vorher abkasperst oder eher nicht.

Moin Frank!
Zunächst einmal zur Klarstellung: Es handelt sich hier nicht um Straßenmusik bzw. um einen Straßenkünstler, sondern die von mir in letzter Zeit gezeigten Bilder sind von offiziellen angekündigten Konzerten, nur eben mit dem unterschied, dass keine feste Gage bezahlt wird, sondern die Zuhörer einen Obulus in einen Hut geben (Hutkonzerte). Was da dann an Geld zusammen kommt, hängt zu einen von der Darbietung des Künstlers als auch von der Anzahl der Zuhörer ab (und die ist in letzter Zeit auf Grund der Corona-Lage und der 2G-Plus-Regelung eher bescheiden).
Die Location ist quasi ein großer Raum in einer Art Passage (Markthalle) mit sehr vielen internationalen Angeboten an kulinarischen Köstlichkeiten. Die Leute essen, trinken und hören Musik. Alles in einem eher "familiären" Rahmen.
Es ist da auch immer der Veranstaltungsmanager vor Ort und "sein" Hoffotograf mit einer Canon und einem Tele-Rohr, ich hab mich da dir letzten Donnerstage quasi dazugemogelt, meine Bilder auf Facebook werden mittlerweile manchmal auch auf deren Offizieller Webseite verlinkt und ich bin dort mittlerweile als "Fotograf" bekannt, akzeptiert und auch geachtet. Man kennst sich, beäugt sich gegenseitig, aber auf eine eher respektvolle Art.
Ich denke die Künstler wissen vorher, dass sie fotografiert werden, und für sie ist es ja auch gute Werbung, wenn die Bilder hinterher mit Kommentar auf offizieller Seite zu sehen sind. Musiker haben es ja in diesen Corona-Zeiten nicht eben leicht.
Viele fragen hinterher auch an, ob sie Bilder bekommen können. Die "Kollo" war etwas eigenwillig, man hatte mich vorgewarnt, sie wollte die Bilder vor Veröffentlichung sehen. Insgesamt habe ich bisher nur gute Erfahrungen gemacht.
Ich habe auch schon auf größeren Konzerten fotografiert, das gab bisher noch nie Probleme, wenn Fotografieren nicht gewünscht oder erlaubt ist, wird das vorher vom Veranstalter mitgeteilt oder spätestens beim Eintritt, wenn die Kamera auftaucht, verboten.
Meist schicke ich die Bilder hinterher bei größeren Konzerten an die Musiker bzw. biete es ihnen nach dem Konzert an und hinterlasse meine Karte.
Was bei Indoor-Konzerten m. E. gar nicht geht ist blitzen, trotz des meist bescheidenen Lichtes. Das zerstört eher die Stimmung auf den Aufnahmen und stört sicherlich auch die Musiker.
Mit dem 50iger oder 85iger an FF muss man schon recht nah an die Musiker ran. Nach meiner Erfahrung hat sich da noch keiner gestört gefühlt (zumindest nicht offen gezeigt), im Gegenteil kommt dabei oft ein direkter Blick in die Kamera mit einem Gesichtsausdruck der anzeigt, man will eine gute Figur auf dem Foto abgeben.
Straßenmusik ist etwas anderes, da kommt es auf die Stimmung, den Blick mit dem Künstler an, ob das Fotografieren ok ist. Da hab ich selten aber auch schon schlechte Erfahrungen gemacht. Da gibt es m. E. kein Patentrezept, kommt immer auf die Situation an.
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LG
Hannes
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