Hallo Sabrina,
ich kann sehr gut nachvollziehen, dass Dich das Thema beschäftigt und Du einen Weg suchst, Dich mit damit auseinander zu setzen. Sicherlich geht es Dir ja auch darum, Deine Familie als auch die Gesellschaft dafür zu sensibilisieren. Wenn wir wegsehen, haben die Opfer keine Lobby!
An der Diskussion über Deine Bilder, das wie und warum, möchte ich mich dieses mal nicht beteiligen, da tut sich ja schon so einiges...

, aber auf die Botschaft, Deinen gewählten "Thread"/Titel möchte ich gerne eingehen, ganz bewußt auch aus der Sicht eines Mannes:
Wenn ich an häusliche Gewalt denke, sehe ich vor allem Eltern, die überfordert, perspektivlos und frustriert sind. Eltern die miteinander streiten, anstatt ihren Kindern einen Hort der Sicherheit zu bieten. Dieses darzustellen reicht für meine Fantasie vollkommen aus, um mir die Folgen für die Opfer auszumalen.
Häusliche Gewalt, dass ist aber nicht nur die von Männern gegen Kinder oder gegen Frauen. Was mehrere Studien belegen und dennoch verschwiegen oder gar verharmlost wird, ist, das durchaus auch Männer Opfer häuslicher Gewalt werden. Da aber in den Köpfen der meisten Menschen, Ärzte, Richter Gewalt und Erwerbstätigkeit mit männlichen Attributen, Fürsorge und Nestwärme mit weiblichen gleichgesetzt wird, werden bei einer konfliktbelasteten Scheidung in den meisten Fällen den Frauen das alleinige Sorgerecht zugestanden. Ob diese Frauen dieser Rolle immer gerecht werden, wird selten hinterfragt.
Häusliche Gewalt an Kindern wird statistisch gesehen übrigens meistens von Frauen ausgeübt. Das kann auch "nur" eine Backpfeife sein. Aber es geht, wie hier schon von anderer Seite angemerkt wurde auch um psychische Gewalt, z.B. in Form von: "Warte nur, bis der Papa heimkommt!" wo ein Weg gesucht wird, die eigenen als auch mögliche Aggressionen des Partners in Richtung der Kinder zu kanalisieren. Kinder die in einem solchen Umfeld aufwachsen, schaffen es meistens nicht, ein natürliches Urvertrauen zu entwickeln, was sich fatal auf deren Bindungsfähigkeit auch im Erwachsenenalter auswirkt. (Stichwort: Borderline-Syndrom)
Menschen die selbst nie diese Sicherheit erfahren haben, leiden oft ihr Leben lang unter den Folgen des "ausgeliefert seins", werden manchmal sogar selbst zu Tätern, ohne sich dessen bewußt zu sein, oder etwas dagegen tun zu können.