Mo 22. Mär 2021, 08:23
Hallo zusammen,
@ Nuftur: Nee, nee, nee, bei Modefotos kommt in 99,9% die Sonne nicht von schräg hinten. Was da von hinten kommt ist ein Blitzlicht.
@tamsyn: Nein, man muss nicht ein 35er, 50er oder 85er mit möglicher Blende 1,4 haben. Muss man nicht, ist aber schön, wenn man es hat.

Bei deinem Objektivpark wäre bei mir immer das 50-200mm drauf. Die 1.4 ist im Homestudio bei wenig Dauerlicht oder bei schwachen Blitzen ganz praktisch und für eine gute Freistellung fast unabdingbar. Wer da die Augen scharf hat und die Wimpern schon unscharf, war zu nahe am Model. Das ist sowieso nicht gut, nur Profimodels verkrampfen nicht, wenn man ihnen mit Kamera einen halben Meter vor dem Gesicht herummacht.
Mach dir keine Gedanken um "genug Fotografen, die Portraits machen". Meiner Erfahrung nach gibt es genug Fotografen im Land, die Fotos von Menschen machen, Passbilder und Bewerbungsfotos. Das sind zwar auch "Portraits", aber die kann auch der gute alte Fotoautomat am Bahnhof oder das Selfie mit dem Handy. Das ist nichts besonderes. Diese Fotografen fahren sich aber schnell fest, wenn sie ein anspruchsvolles Portrait machen sollen, weil sie eben auf der anderen Schiene sind. Laaaaangweiiiiiliiiig.
Für mich müssen Portraits eine Aussage haben, den Menschen wirklich "sichtbar" machen und zumindest originell sein. Google mal z.B. Oliviero Toscani, der ist für mich einer der besten Portraitfotografen (du kennst garantiert Bilder von ihm, ohne es zu wissen). Oder hier im Forum, z.B.:
Methusalem hat einige tolle Shootings hier eingestellt, z.B. "... losgelöst ...", "... Bronze" und einige wirklich gute weitere.
Sprich: Nicht das gute Objektiv, die tolle Kamera, die große Blendenöffnung macht das gute Foto. Der Fotograf und das Motiv, das Model sind entscheidend. Mach dir keine Gedanken um 1.4, diese Blende eröffnet weitere Möglichkeiten, aber eben nur weitere.
Liebe Grüße
Norbert