Fr 25. Apr 2014, 14:35
Hey!
Zuallererst meine Gedanken zu den Bilden, danach paar Anmerkungen wie es für mich wirkt:
#1
Das Bild ist sehr schräg aufgenommen worden, leider hast du verdammt viele Linien an denen das stark auffällt: Der Wandschmuck, der schiefe Tisch und vor allem die Zimmerecke rechts hinten. Der Hintergrund ist zudem recht gut sichtbar aber einige Einzelheiten (das Besteck / Gedeck) dann doch massiv verdeckt.
#2
Das Bild hat das gleiche Problem mit der Aufteilung, es sind so viele Einzelheiten sichtbar, aber dann wohl scheinbar doch auf das Model gemünzt. Da wirken die verschiedenen Aspekte aber schon ablenkend. Zudem ist dreckt auf dem Fußboden / der Tür ein negativer Blickfang.
#3
Finde ich relativ gut, oben links den Wandschmuck weg und den Stuhl hinter ihr verschwinden lassen und mir würde es gefallen.
#4
Wie von Hannes angesprochen sitzt die Schärfe nicht, zudem fallen diverse Aspekte auf, die eine Retusche oder eine Visa hätten deutlich abmildern können. Du hast zu Retusche aber direkt etwas gesagt weshalb ich mich darauf weiter unten beziehe.
#5
Über die Abschürfungen / Druckstellen, die Hautpigmente und das massiv angespannte Bein lässt sich vortrefflich streiten.
Der Hintergrund ist aber einfach nur unaufgeräumt und das Bein hart abgeschnitten: Die ganzen Schalter wegretuschieren, das Poster abhängen.
Steyrer hat geschrieben:P.S. Von Hautretusche habe ich absichtlich Abstand genommen. Ich bin der Anschauung wir haben alle Kanten, Narben und Poren warum sollte man die nicht zeigen dürfen. Von den Puppenhaft retuschiereten Gesichter der Werbefotografie halte ich nicht viel.
Natürlich hat jeder Kanten usw. und natürlich darf man die zeigen. Allerdings gibt es zwischen "puppenhaft retuschierten" Gesichtern und einer nicht vorhandenen Retusche noch deutlich Raum. Ich nutze Retusche wie so ziemlich alle Utensilien am Set: Zur Unterstreichung der Person, wie ein gutes Makeup. Wir machen ja einiges um ein Foto "schön" werden zu lassen, warum sollte man gerade die Retusche verdammen? Man landet da nämlich bei einem Widerspruch: Man braucht seine Models ja auch in keine schicken Sachen stecken oder Schmuck tragen lassen: Wir haben von Natur aus keine solchen "Verschönerungen", warum sollte man die hinzufügen?
Daher retuschiere ich regelmäßig Sachen die "nicht permanent" oder unvorteilhaft aus den verschiedensten Gründen sind.
Und zwar entweder per Visa oder eben später digital am Rechner.
Die unterschiedlichen Pigmentierungen der Wange deines Models könnte man mit leichtem Abpudern ohne Probleme abmildern, die Lichtsetzung verstärkt sie leider eher. Die kleinen Druckstellen/Abschürfungen an den Beinen sind auch ohne viel Aufwand zu entfernen und ich wüsste halt nicht inwieweit sie unretuschiert besser wirken könnten. Das sind nicht permanente Sachen die man ganz fix mit etwas Puder oder einem Klick lösen kann - und Poren oder "Natürlichkeit" leiden darunter kaum. Sie würden das Model eher unterstreichen, genau wie die Ohrringe und Armreifen oder das Kleid. Ansonsten kann man auch Schlabberpulli und keinen Schmuck nehmen.
Hannes21 hat geschrieben:Desweiteren ist die Blende zu klein gewählt, da ist einfach nahezu keine Freistellung des Modell vom Hintergrund gegeben, da brauchts lichtstarke Objektive.
Bei einem Indoorshooting mit Umgebung ist Freistellung immer relativ

Ich kann mir das Model in dem Outfit sehr gut da an den schick gedeckten Tischen oder an der Bar vorstellen, es hapert da eher an Schwierigkeiten in der Inszenierung.
Ansonsten: Weiter rumprobieren, du wirst schnell werken was dir gefällt (oder die andere Variante: Was gut ankommt) und kannst darauf aufbauen.
Gruß,
Tom