So 6. Sep 2015, 13:32
Hallo Christian,
Zunächst mal finde ich es sehr mutig, sich in dieser Disziplin zu zeigen, da die entsprechenden Erwartungen ja auch relativ hoch sind!
Ich möchte mich bei meiner Kritik BUDDI, meinem Vorredner..ähh Schreiber anschließen, aber weise darauf hin: Das ist meine ganz persönliche Meinung/Bewertung, ich bin kein "alter Hase", habe nicht die Erfahrung von BUDDI!
Tolle Lokation, hübsches Modell aber leider kein klares Konzept zu erkennen. Nicht, dass auch spontan was entstehen kann, aber die Örtlichkeit verlangt ein gewisses Mass an Vorbereitung um z.B. in die Bildkomposition mit einbezogen werden zu können. Das Sujet sollte einfach dem Rahmen entsprechen, da reichen halt die alten Koffer allein nicht aus.
Zum Thema Kopfkino:
Um beim Betrachter etwas bestimmtes auszulösen, müssen die Akteure erst mal wissen, was vermittelt werden soll (zumindest bei gestellten Fotos!).
Da man auf Bahnhöfen üblicherweise nicht so offensichtlich posiert, sondern eher abreist und möglicherweise angespannt oder aufgeregt ist, oder gerade (mehr oder weniger erschöpft...) ankommt, sollte das auch im Kontext zur Bildgestaltung sein. Aus diesem Grund wäre es Deine Aufgabe, dem Model einen Art Rolle und einen Stimmungs-Rahmen vorzugeben. So würde es sich ganz bestimmt von einer anderen Seite zeigen und auch entsprechend bewegen.
Über die Bewertung des Kamerastandpunktes und die mehr oder weniger bewußt augenfällige Schieflage der Bilder: Dieses spannungssteigernde Stilmittel erscheint eher dann für mich sinnvoll, wenn ansonsten alles andere im Bild eher erwartungsgemäß sich verhält.