Auch in diesen Zeiten ....

@Jeep

Du bringst es auf den Punkt! Es sind tolle Doku- oder Reportagefotos! Absolut druckfähig! Nur für "Street" fehlt mir eben das Besondere, das Absurde - oder die Banalität, die zb. erst im Zusammenhang tiefgründig wirkt.

So wie #7: Der Mann alleine ist langweilig... aber die Werbung hinten... 20 €, Frau , ja was? Frisör? Massage?

Ein Beispiel hier: https://lichtbildner.nrw/leicamzyklus (Erstes Bild in der Diashow)

Nutten in Paris? Langweilig!
Alter Mann in Paris? Langweilig?

Beides zusammen? Eines meiner bestverkauften Fotos im Archiv!

Lichtbildner.nrw hat geschrieben:..Alles andere ist steriles, aus der Entfernung geschossenes freigestelltes Telezeugs, ohne Bezug zur "Street", nachträglich auf s/w gemacht, weils gerade "in" ist. - zwar schöne Fotos aber ohne das gewisse Etwas.

Handelt es sich bei dieser Feststellung um Deine persönliche Meinung, oder ist das die absolute, unumstößliche Wahrheit?

Ich denke, jeder der sich mit dem Thema Street schon mal auseinandergesetzt hat kennt das ja: Street muss unscharf sein, die Bilder müssen schief sein, und natürlich darf man auch nur in schwarz/weiß entwickeln. Eine 35er Brennweite ist unbedingt Pflicht, Ästhetik ist absolut verboten, alles Mögliche muss an- und abgeschnitten sein....

Vielleicht wirfst Du mal einen Blick in Wikipedia zum Thema Straßenfotografie. Besonders der Abschnitt "Kriterien" könnte Deinen Horizont erweitern.

Schon gut, dass jeder für sich entscheiden kann, was ihm an seinen eigenen Fotos und denen anderer gefällt und was nicht. Ich hab’s nicht so mit unumstößlichen Regeln in der Fotografie. Deshalb erkläre ich auch nie, was „man“ machen muss! und was nicht. Und ich bleibe freundlich im Ton. So hat jeder seine eigene Sicht auf die die Dinge.

Mir gefällt die 1 gut. Und um bei der 7 zu bleiben, was die Dame für 20€ macht, interessiert mich überhaupt nicht. Ich finde den Gegensatz von dem alten, Geschichten erzählenden Gesicht zu dem jungen noch nicht „eingelebten“ Gesicht interessant.

Schraat hat geschrieben:

Lichtbildner.nrw hat geschrieben:..Alles andere ist steriles, aus der Entfernung geschossenes freigestelltes Telezeugs, ohne Bezug zur "Street", nachträglich auf s/w gemacht, weils gerade "in" ist. - zwar schöne Fotos aber ohne das gewisse Etwas.

Handelt es sich bei dieser Feststellung um Deine persönliche Meinung, oder ist das die absolute, unumstößliche Wahrheit?

Ich denke, jeder der sich mit dem Thema Street schon mal auseinandergesetzt hat kennt das ja: Street muss unscharf sein, die Bilder müssen schief sein, und natürlich darf man auch nur in schwarz/weiß entwickeln. Eine 35er Brennweite ist unbedingt Pflicht, Ästhetik ist absolut verboten, alles Mögliche muss an- und abgeschnitten sein....

Vielleicht wirfst Du mal einen Blick in Wikipedia zum Thema Straßenfotografie. Besonders der Abschnitt "Kriterien" könnte Deinen Horizont erweitern.

Wer lesen kann ist klar im Vorteil!

Lichtbildner.nrw hat geschrieben:...Doch Sie gefallen mir, deine Bilder! Wollte nur damit ausdrücken warum mir die #7 besonders gefällt und was ICH mit "Street" verbinde!

Steriles Telezeugs muss ja nicht gleich schlecht sein - habe ich nie behauptet!

Weiter so, macht immer Spass deine Beiträge zu betrachten!

Moin!

Ich danke dir für das Entfachen einer kontroversen Diskussion.
Das belebt und ich muss mich damit auseinandersetzen.

Ich weiß eigentlich schon, was du mit deiner Kritik meinst und sagen möchtest.
Mir gefallen auch Bilder mit bestimmten Charakteren, finde ich einfach spannend.
Natürlich mag ich auch besonders Bilder, die eine Geschichte erzählen bzw. die Fantasie anregen und Interpretationsspielraum zulassen, wie z. B. die #7.
Dieses Bild (ja es ist etwas unscharf, weil just in dem Moment, wo ich die Szene sah, die Straßenbahn losgefahren ist) erzählt für mich eine Geschichte.

Ich sehe street nicht so eng und streng, wie es @schraat etwas sarkastisch formuliert hat, und wenn du dir mal meine Bilder auf FLICKR anschaust, das sind auch durchaus welche dabei, die eine Geschichte erzählen.

Ich hab mir deine Bilder auf der verlinkten Seite angeschaut, da sind einige tolle Aufnahmen dabei, auch wenn mit jetzt nicht alle gleich gut gefallen.
Das von dir angesprochene erste Bild der Diashow ist schon sehr gut, für solche Momente lohnt es sich, mit der Kamera auf der Straße auf die "Jagd" zu gehen, man muss die Szene blitzschnell erkennen und die Kamera im richtigen Moment auslösen. Und dann ist man so glücklich die der Vogelfotograf, der nach langem Ausharren endlich den Eisvogel erwischt hat.

Lichtbildner.nrw hat geschrieben:Sodele, und demnächstwerde ich mal liefern - und dann dürft/müsst ihr kritisieren!

Ich freue mich auf deine Bilder, aber ich werde sie genau analysieren. .........

Hi Hannes,

wie immer schöne Bilder. Street liegt dir einfach, da lässt sich nicht dran rütteln.

Was man noch dazusagen könnte: Die Bilder sind bestimmt aus Bremen, vermute ich mal? Bremen hat in ganz Deutschland ja die mit Abstand laxesten Regeln. In Bayern oder Sachsen dürftest Du zum Beispiel gar nicht fotografieren. Denn die Wohnung darf hier ja nur aus trifftigen Gründen verlassen werden. Und da gehört Fotografieren ja nicht dazu. Auch auf einer Parkbank verweilen ist in Bayern/Sachsen nicht möglich.
Dafür gibt es in Bremen sogar noch die Möglichkeit eine Demonstration anzumelden. Das soll verstehen wer will ;-).

Ich selbst lebe in Baden Württemberg, aber nur ca. einen Kilometer von der Grenze zu Bayern entfernt. Wir haben hier insbesondere in Bau- und Gartenmärkten deutlich mehr Betrieb als zu normalen Zeiten. Die ganzen Bayern kommen ja zu uns rüber.


Zurück zum Thema: Tolle Bilder, du hast die merkwürdige Stimmung zur Zeit gut eingefangen. Das einzige was ich tatsächlich kritisieren könnte: Die "Einsamkeit" der Menschen kommt nicht so ganz rüber, mit Außnahme der #6. Man kann nicht wirklich erkennen, ob sie völlig allein unterwegs sind oder ob auch noch dutzende andere unterwegs sind. Man kann auf deinen Bildern kaum den Unterschied zu normalen Zeiten erkennen (Mundschutz mal ausgenommen). Dabei müssten ja auch in Bremen ein paar Anzeichen dafür zu sehen sein. Wenn auch nicht so stark wie in anderen Bundesländern mit schärferen Regeln.
Ein bisschen mehr Fokus auf die Leere der Stadt, das wäre für mich das i-Tüpfelchen.

Wie auch bei deinen anderen Serien: Street Photography liegt dir!
Die #1, #3 und #7 sind meine Favoriten deiner insgesamt sehr schönen Serie ... und Geschichten erzählen kannst du sowieso.

Mein Favorit ist die #5

Übrigens, ich kenne Bilder von Hannes mit wesentlich kürzeren Brennweiten, "Telezeugs" ist da eigentlich unangebracht.
Er wird schlichtweg das PLM drauf gehabt haben.
Ich selber nehme grundsätzlich kein weiteres Objektiv mit, vielleicht war es bei ihm auch so.

Was nun die unumstößlichen Kriterien für Street sind, ist mir auch Schnuppe. Ich mag die Art von Fotos, die Hannes auf der Straße schießt, ob das nun Street ist oder nicht. Zeigen Sie doch die Menschen und erzählen oft Geschichten bzw. lassen Raum sie zu interpretieren.

taxi100d hat geschrieben:Was nun die unumstößlichen Kriterien für Street sind, ist mir auch Schnuppe. Ich mag die Art von Fotos, die Hannes auf der Straße schießt, ob das nun Street ist oder nicht. Zeigen Sie doch die Menschen und erzählen oft Geschichten bzw. lassen Raum sie zu interpretieren.

Lichtbildner.nrw hat geschrieben:.....
Nutten in Paris? Langweilig!
Alter Mann in Paris? Langweilig?
Beides zusammen? Eines meiner bestverkauften Fotos im Archiv!

...und bloß weil viele Menschen das gleiche kaufen oder gut finden, ist es nicht gleich besser oder nicht so langweilig wie anderes, sondern eher einfach Mainstream und mehr nicht m.M.n.