Die Idee zu diesem speziellen Motiv kam von mir.
Und ich hatte eben diesen Hintergedanken, ein etwas archaisches Motiv zu zeigen. Das Bild sollte so eine gewisse Reminiszenz an die Zeiten sein, in denen der Frauenraub noch recht üblich war.
Der Mann greift sich eine Frau, und das nicht unbedingt mit ihren Einverständnis, was durch den aggressiven Blick und die leicht krallenden Hand an seinem Oberkörper angedeutet wird.

Da sind wir schon an dem Punkt, feministische Positionen anzugreifen. Der Mann nimmt sich einfach, was er will. Ob die Frau das will, ist ihm egal.

Zusätzliche Brisanz bekommt dieses Motiv mit diesem Hintergedanken dann natürlich durch die Hautfarben im Angesicht der Geschichte der Sklaverei. Letzteres war mir zum Zeitpunkt des
Shootings auch nicht so stark gewahr, wie jetzt, wo wir auch unterschwellig tiefsitzende Rassismusbilder in der Gesellschaft noch stärker diskutieren, als 2014. Für mich war der Reiz einfach
in dem starken Kontrast der Hautfarben - ohne jeglichen Hintergedanken der Political Correctness. Diesen habe ich dann durch die Bearbeitung (Kontraste verschärft, Bild entsättigt) noch
verstärkt.

Was jetzt die Models und deren Einstellung dazu betrifft:
Ich mache fast nur TfP. Das bedeutet i.d.R. auch, dass Model und Fotograf sich auf die Themen und den Look der Bilder einigen. Was den Look, insbesondere die Bearbeitung angeht, mache ich
meist Vorschläge, wie ich die Bilder anschließend bearbeiten könnte. Das ist von Shooting zu Shooting unterschiedlich. Meine persönlichen Eindrücke von dem jeweiligen Model und meine aktuellen
Stimmungslage geben da oft den Ausschlag. Was die Motive oder das Styling angeht, kommen die Ideen i.d.R. von beiden Seiten. Und ein Model kann natürlich auch Ideen von mir ablehnen.
Meist probieren wir das aus, und schauen dann hinterher gemeinsam, ob das was geworden ist. Wenn nicht, dann wird es eben nicht bearbeitet und veröffentlicht. Bei fast allen Models frage ich
auch bei Fotos, die nur ich mir ausgesucht habe, nach Abschluss der Bearbeitung, ob sie ihnen gefallen. Bzw. ob sie sie zumindest als meine Veröffentlichungen akzeptieren würden, auch wenn
sie selbst die Bilder nicht so dolle finden. Bilder, zu denen ein Model sagt: "Das geht ja nun absolut nicht., Da sehe ich total besch... aus." veröffentliche ich auch nie.

Also in diesem Fall fanden wir es alle gut. Auch vor dem Hintergrund, dass diese Motiv beiden Models einiges an körperlichen Beschwerlichkeiten abverlangt hat.
Das war für beide alles andere als eine bequeme Pose. Umso mehr hat es uns dann auch gefreut, dass sich die "Qualen" am Ende auch gelohnt haben.

Die von mir beschriebene Vorgehensweise mit den Models sichert mir vor allem eines: Vertrauen.
Etliche Models kommen wiederholt zu mir, weil ihnen nicht nur meine Bilder gefallen, sondern auch, weil sie die Shooting-Atmosphäre bei mir als sehr angenehm empfunden haben und immer auch
die Sicherheit hatten, dass ich keine Bilder von ihnen veröffentliche, die für sie inakzeptabel sind. Unterschiedliche Favoriten gibt es natürlich immer. Und ich bearbeite auf Wunsch des Models
auch Bilder, die ich mir selbst nicht unbedingt zur Bearbeitung ausgesucht hätte. So ist für beide Seiten der größtmögliche Benefit zu erreichen. Und Momo kam dann auch noch ein drittes Mal
zu einem Shooting mit mir.

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PENTAX.... Was sonst?