Mo 24. Aug 2015, 22:52
Hallo Leute,
ich muss für das 16-50 auch eine Lanze brechen. Möglicherweise ist es wirklich ein Fall Fehlerstreuung oder mangelnde Endkontrolle. Ich weiß: Zwei ganz böse Worte; jedes mit eigener, endloser Galaxie im Anhang.
Ich hatte erst mit einem 60-250 so einen Fall. Da war die Offenblende - egal bei welcher Brennweite - von Anfang an so was von matschig, dass ich es nicht wahr haben wollte; physikalisch war der Unterschied von Blende 4 zu Blende 4,5 einfach nicht zu erklären. Halbe Blende und Welten dazwischen! Da es zu lange bei mir rumlag, um es noch tauschen zu können, als ich den "Fehler" bemerkte, war's schon zu spät. Also: Ab zu Maerz und justieren lassen. Das hat 5 (!) Wochen gedauert. Aber als es zurückkam, war es so, als wär's ein anderes Objektiv. Blende 4 war absolut problemlos und kein Vergleich zu vorher. Die Offenblende ist jetzt rundum brauchbar und selbst vom leichten Abblenden nur sehr schwer und in seltensten Fällen zu unterscheiden. Super Arbeit von Maerz! Allerdings große Ohrfeige für die Endkontrolle bei Pentax! Das sollte nicht passieren! In dieser Preisklasse schon gar nicht!
Zurück zum 16-50:
In den meisten Fällen ist es mein Standard und sowohl bei Innenaufnahmen, als auch draußen fast immer drauf. Gewechselt wird nur, wenn's sein muss. Ich habe im Sommer große Serien für eine MV-Show damit aufgenommen, fast alles recht schwierige, vulkanische Landschaften mit vielen Ebenen, großer Tiefe, viel Gestalt, Gegenlicht und mittlerweile auch zahllose, lang belichtete Nachtaufnahmen und bin rundum damit zufrieden. Gerade vor Publikum will man sich nicht blamieren und ist umso kritischer. Die Randschärfe passt durchaus für ein 16-50. Logischerweise verliert es mehr am unteren Ende, als in der Mitte oder gegen 50, aber immerhin! Mit meinen handverlesenen (kein Scherz!) Tamrons (17-50 2,8 und 17-50 VC 2,8 z.B. an der 7D) und auch dem EF-S 17-55 IS USM kann es locker mithalten. In puncto Brillanz und Farbwiedergabe bin ich sogar überzeugter. Sie erscheint mir echter und konstanter von Bildrand zu Bildrand. Die Verzeichnung ist unabwendbar bei der Anfangsbrennweite, lässt sich aber sehr gut berichtigen. Bei Architektur sollte man trotzdem vorsichtig sein. Bei jedem anderen 15er, 16er, 17er oder 18er ebenfalls, egal, von wem. Es ist eben ein klarer Grenzbereich, der seinen Tribut fordert.
Wichtig bei gerade dieser Brennweite sind Filter von sehr guter Qualität - sofern welche verwendet werden. Miese Schutzgläser oder UV-Filter kosten unheimlich Schärfe und Brillanz gerade um die 16 bis 18 mm. Da haben Annett und ich schon vor Jahren einschlägige Erfahrungen gemacht und landen immer wieder bei hochklassigen und leider sehr teuren Exemplaren. Einzig die Flares beim 16-50 sind bei direktem Einfall einer Punklichtquelle recht stark, stärker, als bei den anderen genannten Linsen. Wenn man's weiß, kann man damit rechnen und umgehen. Probeaufnahmen empfehlen sich an dieser Stelle immer.
Vielleicht hatte ich Glück mit meinem 16-50.

Wer damit Probleme hat sollte einen Versuch wagen und es einschicken. Der Fall mit meinem 60-250 spricht für sich.
Ach ja, die Streulichtblende...
Die ist sogar im Studio immer drauf. Bei jedem Objektiv, nach jedem Wechsel, seit Anfang an, bei jedem System - aus Erfahrung und Gewohnheit. Einerseits ist es, wie hier schon treffend bemerkt, ein guter Schutz für die Frontlinse und ich möchte sogar behaupten: für das ganze Objektiv. Erster Bodenkontakt beim Ablegen, Anstoßen beim Schwenken, unerwünschtes Verdrehen von Filtern und viele andere Blödheiten, die da vor allem in der Hektik passieren. In der Tasche oder im Rucksack kann es auch mal eine Weile ohne Frontdeckel transportiert werden, da die Streulichtblende verhindert, dass die Linse mit der Tasche und den Schiedungen/Polstern in Kontakt kommt, verkratzt oder verschmiert. Zumal die Filtereingriffe (16-50, 50-135, 60-250) eine geniale Erfindung sind und schon allein deswegen die Streulichtblende immer drauf bleiben kann. Was hab ich das Gefummel an langen Brennweiten gehasst, wenn man von vorne in die Tüte greifen und den Polfilter verstellen musste. Entweder war zu wenig Kraft im Finger, der Winkel einfach unmöglich, der Finger zu kurz oder der Abdruck vom Kartoffelfgreifer auf dem Filter!
Gruß. Arne