Moin,
wie Du aus den Tipps ja sehen kannst, einen Tipp für den universalen Verlaufsfilter kann es nicht geben. Wer Verlaufsfilter einsetzen will, wird über die Anschaffung mehreren Filtern nicht rumkommen. Angeboten werden Filter i.d.R. von 0,3 (1 Stopp = 1 Blendenwert) bis 1,5 (5 Stopp = 5 Blendenwerte).
Dann auch noch in den Ausführungen "soft", "hard" und "reverse".
Sicher braucht man nicht zwingend alle 15 Filter und muss damit nicht sein Jahresbudget an Fotokram auf einmal auf den Kopf hauen

. Aber nur einer ist wie keiner

.
Für die meisten sicher ein alter Hut, aber ich sag mal kurz wie ich so die Sache mit den Verlaufsfiltern angehe:
Wann verwende ich die Filter? Ich sehe eine tolle Landschaft, die ich auf einem Bild verewigen will. Ich mache mein Foto und stelle fest: Vordergrund abgesoffen, Himmel ausgebrannt (wenn das auf dem Mäusekino nicht so zu erkennen ist, hilft ein Blick aufs Histogramm. Dann muss man sich nicht ärgern, wenn man zu Hause auf dem Monitor sieht, dass das Bild nur für die Tonne taugt).
Was ist passiert?
Das Auge erfasst in Zusammenarbeit mit dem Gehirn bis ca. 20 Blendenstufen (LW) Kontrastumfang. Eine gute Digitalkamera schafft ca. 12 LW.
Der Dynamikumfang ist zu groß für meine Kamera. In den dunklen Bereichen möchte ich noch Zeichnung haben, die hellen Stellen sollen nicht ausgebrannt sein.
Meine Vorgehensweise: Ich messe jeweils die betreffenden Bereiche mit Spotmessung. Beispiel: Im hellen Bereich zeigt mir die Belichtungsmessung 1/2000 s, in dunklen Bereich muss ich eine 1/250 s wählen. Das sind 3 Blenden, also brauche den 0,9er Verlaufsfilter.
Da ja nun die Dynamikumfänge nicht immer gleich sind, kann es auch mal mehr oder weniger sein. Also brauche ich auch unterschiedliche Verlaufsfilter.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein 0,9er und ein 1,2er schon ziemlich viel abdecken und für den Anfang auch durchaus reichen. Selber nutze ich allerdings den 0,9er und den 1,5er. Das liegt ja auch ein bisschen an den persönlichen Vorlieben und den bevorzugten Motiven.
Bleibt aber noch die Frage, "soft" oder "hard" (den "reverse" lass ich mal ganz raus)?
Überall ist zu lesen, wenn man an der Küste fotografiert, muss ein "hard" Filter vor die Linse. Wegen der definierten hell/dunkel-Grenze am Horizont. Klingt ja auch einleuchtend, aber ich mache einen großen Teil meiner Fotos an der Küste und habe bisher auch nur die "soft" Varianten genutzt und nichts vermisst.
Auch hier muss jeder seine Favoriten an Hand der persönlichen Motivwahl und fotografischen Vorlieben finden.
Sicher liegst Du mit einem 0,9er zu Beginn Deiner "Filterkarriere" nicht falsch.
Bin gespannt welchen Du Dir als nächsten anschaffst

_________________
Gruß Utz
Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben. André GideImmer einen Blick wert
Mein Fotostream bei