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 Betreff des Beitrags: Re: Ricoh GR
BeitragVerfasst: Do 9. Jul 2015, 08:08 
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WER MACHT DIE BESTEN FOTOS? ODER WARUM DIE KAMERA EGAL IST!

Jeder weiß, dass man mit Photoshop aus jedem schlechten Bild ein Meisterwerk machen kann, und trotzdem sieht ein Bild nach stundenlanger Bearbeitung schlimmer aus als am Anfang. Woher kommt das? Vielleicht liegt es daran, dass erst Sichtweise, Geduld und Fertigkeit eines Künstlers ein gutes Bild ermöglichen - nicht seine Werkzeuge.

Die Kamera fängt die Phantasie des Fotografen ein. Keine Phantasie, kein Foto - nur ein Abbild. Das englische Wort "image" kommt von "imagination" also "Vorstellungskraft, Phantasie". Es kommt nicht von "Bildschärfe" oder "Rauschen".
Mit praktisch jeder Kamera, ganz egal wie gut oder schlecht sie ist, kann man hervorragende Fotos machen. Die Qualität eines Objektivs oder einer Kamera hat fast nichts mit der Qualität der Bilder zu tun, die sich damit produzieren lassen. In dem fertigen Foto sieht man weder, mit welcher Kamera es aufgenommen wurde noch irgendwelche Kameraeinstellungen, man sieht lediglich ob einen das Foto anspricht.

"Jedes moderne Objektiv ist für beste Leistung bereits bei großen Blenden korrigiert. Eine kleinere Blende erhöht lediglich die Schärfentiefe..." schrieb Ansel Adams (http://www.anseladams.com) am 3. Juni 1937 in einem Brief an Edward Weston (http://edward-weston.com), der ihn um Objektivempfehlungen gebeten hatte. Ansel hat in den 1930er Jahren phantastisch scharfe Bilder gemacht, ohne sich darum zu kümmern, wie scharf seine Objektive sind. Nach 90 Jahren weiterer Verbesserung sollten wir uns heute viel eher darauf konzentrieren, großartige Fotos zu machen, statt Testtafeln abzufotografieren.

Walker Evans (http://www.sueddeutsche.de/kultur/fotog ... -1.1727964) sagte einmal: "Leute fragen mich ständig, welche Kamera ich benutze. Es ist nicht die Kamera, sondern es ist ---" und er tippte sich mit dem Zeigefinger an die Schläfe. -

Neues Equipment zu kaufen verbessert nicht die Fotos. Der Gedanke: "wenn ich doch nur dieses eine neue Objektiv hätte, könnte ich auch bessere Fotos machen. Es gibt immer noch ein weiteres oder besseres Objektiv. Aber keine besseren Fotos.

„Das beste Weitwinkelobjektiv? Zwei Schritte zurück gehen und nach dem Ah-ha-Effekt suchen." Ernst Haas (http://www.ernst-haas.com).

Jeder hat vermutlich schon all das nötige Equipment - wenn er nur lernen würde, das Beste daraus zu machen. Ein besseres Gerät wird keine besseren Fotos machen, denn ein Gerät kann niemanden zu einem besseren Fotografen machen.
Der Fotograf, nicht die Kamera, macht die Bilder.
Der Kauf neuer Kameras sorgt für dieselben Resultate, die man immer schon hatte. Weiterbildung ist der richtige Weg zu besseren Bildern.

Der große Edward Steichen (http://www.tfaoi.com/aa/8aa/8aa367.htm) fotografierte Isadora Duncan 1921 auf der Akropolis in Athen. Er benutzte dazu eine Kodak, die er sich vom Chefkellner seines Hotels geborgt hatte. Die Bilder sind natürlich großartig. Steichen hatte seine eigene Kamera nicht dabei, denn er hatte ursprünglich geplant, nur mit Filmequipment zu arbeiten. Dieses Bild war 2000 - 2001 bei The Whitney ausgestellt.

Andreas Feininger (Franzose, 1905 - 1999) (http://www.prophoto-online.de/fotoausst ... 3-10001850) sagte: "Fotografen-Idioten, von denen es so viele gibt, sagen: 'Ach hätte ich doch nur eine Nikon oder Leica, dann könnte ich tolle Fo- tos machen.' Das ist das Dämlichste, was ich in meinem Leben gehört habe. Es ist nur eine Frage von Denken, Sehen und Interesse. Das ist es, was ein gutes Foto ausmacht. Und dann gilt es, alles zu vermeiden, was für das Bild schlecht wäre: das falsche Licht, den falschen Hintergrund, die falsche Zeit usw. Dann sollte man das Bild erst gar nicht machen, egal wie schön das Objekt ist.

Einzige Aufgabe der Kamera ist es, beim Fotografieren nicht im Weg zu sein.

Je weniger Zeit man aufwendet, sich um das Equipment zu kümmern, umso mehr Zeit kann man ins Gestalten der Bilder investieren. Das richtige Equipment macht es nur leichter, schneller oder angenehmer, die gewünschten Resultate zu bekommen.

Ernst Haas (https://www.photographersgallery.com/by ... .asp?id=43)
„Die Kamera macht überhaupt keinen Unterschied. Jede kann das aufzeichnen, was Ihr seht - aber Ihr müsst es SEHEN."
Lernt, zu sehen und zu gestalten. Je mehr Zeit Ihr mit Sorge ums Equipment verschwendet, desto weniger Zeit könnt Ihr ins Erschaffen schöner Bilder investieren. Kümmert Euch um die Bilder, nicht ums Equipment.

Glaubt nur nicht, das teuerste Zeug ist auch das beste. Zu viel Ausrüstung zu besitzen ist der beste Weg, die schlechtesten Fotos zu machen.
Die teureren Kameras und Objektive haben keinen signifikanten Vorteil, gemessen an ihrem gewaltigen Mehrpreis.

Warum also benutzen die Künstler, deren Arbeit wir bewundern, ganz besondere, teure Werkzeuge, wenn dadurch die Qualität ihrer Arbeit gleich bleibt? Ganz einfach:
1.) Gute Werkzeuge behindern nicht und machen es einfacher, die gewünschten Resultate zu bekommen. Schlechtere Werkzeuge erfordern mehr Arbeit.
2.) Sie sind haltbarer, wenn man sie ganztägig im harten Einsatz nutzt, und das Tag für Tag.
3.) Fortgeschrittene Benutzer finden manche kleinere Ausstattungsmerkmale besonders bequem. Diese Bequemlichkeit macht das Leben des Fotografen leichter, aber es macht nicht die Fotos besser.
4.) Es spricht nichts gegen die besten Werkzeuge, und wer das Geld dafür hat warum nicht? Nur soll hinterher keiner auf die Idee kommen, dass es die tollen Werkzeuge waren, die die Arbeit gemacht haben.

Niemand käme auf die Idee einen Schriftsteller zu fragen mit welcher Schreibmaschine er seinen Bestseller geschrieben hat.
Jeder weiß, dass die Marke der Schreibmaschine nichts mit der Fähigkeit zu tun hat, einen fesselnden Roman zu erschaffen, obwohl eine bessere Schreibmaschine das Tippen etwas angenehmer macht. Also warum glauben so viele anderweitig vernünftige Menschen, dass die Kamera, oder genaue Kenntnis über Verschlusszeiten, Objektivbau oder Kameratechnik irgendwas mit der Fähigkeit zu tun hat, ein interessantes Foto zu schaffen, und nicht damit, die Bequemlichkeit des Fotografen zu verbessern?

copyright renatus 2010

"Klar war die Ausrüstung teuer und ich mache keine besseren Bilder dadurch. Aber ich habe jetzt mehr Spass an meinen schlechten Bildern." - Heiko Kanzler (http://www.heikokanzler.de)

_________________
mit freundlichen Grüßen,
rené

“Look and think before opening the shutter. The heart and mind are the true lens of the camera.”

Yousuf Karsh


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