Moin Pascal,
tatsächlich kann die K3 - oder gehen wir der Einfachheit halber vorerst auf die K5, um die neueren Funktionen beim AF und in der Belichtungsmessung mal ein wenig außen vor zu lassen - sogar fast weniger, als die K-30. Eben weil sie "SemiPro" ist, fehlen der K5 die SCN-Programme, sie ist von vornherein mehr darauf ausgelegt, vom Bediener gesteuert zu werden.
Das aber kann man mit der K-30 auch machen. Denn in den "normalen" Moduseinstellungen wie P, Av, Tv, TAv etc. arbeiten die gleich. Die K5 hat mehr Möglichkeiten im Hintergrund die Einstellungen zu beeinflussen, wie z.B. die Tendenz, die ISO bei Auto zu steigern. Oder eine feinere Einstellung der Farbtemperatur. Dazu hast Du viele oft benutzte Funktionen über die Direktzugriffsknöpfe, aber über das Funktionsmenü auf dem Monitor kommst Du bei der K-30 fast genau so schnell dran, nebenbei hat die K5 das ja auch. Das war damals bei der K100D im Vergleich zur K10D noch ganz anders. Ja, ein wenig schneller im Dauerfeuer ist die K5 auch noch, aber das braucht man dann doch eher selten und eigentlich haben mir die 5 Bilder bei der K7 schon gereicht. Und die Unterschiede in der Spiegel- und Verschlußmechanik sind auch nur nice to have. Die K-30 arbeitet genauso gut.
Als die K-r herausgekommen ist, war die in vielen Punkten der damals als Top-Kamera im Programm stehenden K7 sogar überlegen. Und die K-r war ja noch mehr eine "Anfänger" Kamera als die K-30 jetzt. In dieser Hinsicht kannst Du Pentax nicht unbedingt mit Nikon oder gar Canon vergleichen.
Ernsthaft: mehr Funktionen hat auch die K3 nicht. Sie ist moderner, hat komplett erneuerte AF und Belichtungsmessung und sie ist noch ein wenig schneller. Aber mehr kann sie auch nicht, als die K-30, nur vielleicht ein wenig 'schöner'
Und Du sagst: Du hast die Funktionen 'ausprobiert'. - Das ist noch lange nicht 'ausgereizt'. Hast Du wirklich schon mit Av oder Tv richtig herumgespielt? Die Blenden oder die Belichtungszeiten wirklich ausgenutzt? Mit der Schärfentiefe gespielt? Mit der Zeit die Wellen am Strand zu einer weichen, gleichmäßigen Masse werden lassen? Nachtaufnahmen im M oder mit B komponiert? Wenn Du damit durch bist, dann kann die K3 Dir vielleicht ein wenig mehr geben, weil ein paar feinere Stellrädchen in der Firmware enthalten ist, aber ehrlich: Außer ein paar Automatiken, die verbessert wurden, zwei Bildern mehr im Dauerfeuer und dem höher auflösenden Sensor - der auch nachteilig sein kann - kann die K3 nichts mehr, als die K-30 auch. Bei der eigenhochgelobten Videofunktion bin ich mir nicht mal sicher, ob die K-30 nicht sogar noch einen Tick besser ist.
Und auf dem Schulterdisplay siehst Du eigentlich nur das gleiche, wie auch im Sucher. Das Info-Fenster hinten hat mehr Informationen. Das ist auch nur ein 'nice to have'.
So, nix gegen die K3, wenn ich das Geld hätte, würde ich sie mir sofort kaufen. Aber nicht weil sie 'mehr' kann als meine K5alt, nur weil sie einige verbesserte Automatiken hat, die ich eigentlich nicht wirklich brauche, weil die K5 auch schon sehr gut ist. - Und die K-30 ist da nicht schlechter. Ich bin bei der K5, weil ich damals nicht um die K7 herumgekommen bin. Ein Handschmeichler, die mir genausogut in der Hand lag, wie die K100D. Und von dem Bedienstandard kommt man nur ungerne wieder herunter. Die K-m etc. lagen mir nicht so gut in der Hand und die K10D/K20D waren mir etwas zu groß. Heute würde ich aber vermutlich genauso auf die K-30 umsteigen, denn die bietet mir ansonsten alles, was ich brauche und haben möchte und liegt mir auch gut in der Hand. Die Topkamera ist eigentlich nur so ein 'Habenwollen'.
Als Schüler habe ich damals auch auf die Canon F1 oder die Nikon F2 geschielt, aber die waren unerreichbar. Und später, mein Bruder hatte da schon eine Zeitautomatik und Bajonett, war ich eigentlich sogar ganz froh über meine Vollmanuelle, bei der ich alles selber im Griff hatte.
_________________ es grüßt das ausgewanderte Nordlicht aus Werder (Havel)/Kemnitz Ralf 
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