Hallo Oliver, bitte nicht Aufwärmen und Abkühlen verwechseln.
Die Kondensation tritt auf, wenn feuchte Luft schnell abkühlt. Warme Luft hat die Fähigkeit, mehr Wasser aufnehmen zu können als kalte Luft. Kommt nun warme Luft mit der kalten Kamera in Kontakt, so kühlt sie sich schnell ab und das enthaltene Wasser übersteigt unter Umständen die lösbare Menge bei der nun geringeren Temperatur: Es kondensiert.
Wie kann man der Kondensation entgegen wirken?
Man muss verhindern, dass der Taupunkt der Umgebungsluft unterschritten wird!
Das kann man tun, indem man verhindert, dass warme Luft an die kalte Kamera gelangt. Zum Beispiel, indem man die Kamere in der Tasche belässt, bis die Kamera warm ist. Werden Kamera und Umgebungsluft in der Tasche gleichmäig langsam erwärmt, so wird der Taupunkt nicht unterschritten. Noch sicherer geht man, wenn man die Kameratasche bis zur Erwärmung auf Raumtemperatur in einen dichten Beutel packt.
Alternativ kann man die Kamera in trockener warmer Luft erwärmen. Das ist in der Praxis aber kaum möglich.
Völlig kontraproduktiv ist es, die Kamera zu öffnen um sie möglichst schnell zu erwärmen, falls nicht gleichzeitig für eine intensive Luftstömung gesorgt wird, die ein Unterschreiten des Taupunktes durch Wegpusten der abgekühlten Luft verhindern kann. Also niemals die geöffnete kalte Kamera ins warme Eckchen legen.
Mit der warmen Kamera in der Tasche in die Kälte gehen führt zu dem von dir beschriebenen Effekt. Dann kühlt sich die warme und damit feuchtere Luft in der Tasche ab und bildet dort Kondensat.
Gerne auch hier zum Nachlesen:
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Naturfotografie in der Eifel