Nach dem Landschaftsthread jetzt ein zweiter, der denjenigen helfen soll, die sich mit der Tierfotografie beschäftigen wollen. Wieder ist der Ansatz eher pragmatisch - es geht um die grundlegende Verbesserung von Ergebnissen und weniger um eine Equipment oder Bearbeitungs-Diskussion. In manchen Fällen spielt Bearbeitung eine möglicherweise größere Rolle als bei der Landschaftsfotografie, aber das wollen wir hier nur streifen.
Alle sind wieder eingeladen, mit Beispielen zu zeigen, was geklappt hat und was nicht. Des weiteren kann natürlich auch jeder seine Bilder hier einstellen und "zur Kritik" freigeben.
Obwohl ich mich schon eine recht lange Zeit mit der Tier- und vor allem der Vogelfotografie beschäftige betrachte ich mich nicht als Spezialist, daher sind Beiträge anderer erfahrener Naturfotografen erwünscht und sehr willkommen.
Auch wenn ich schonmal ganz gerne in Vogelbeobachtungshütten ansitze bin ich eher nicht der Mensch, der mit Tarnzelt und Engelsgeduld wochenlang auf den Moment wartet, ich bin da eher opportunistisch und dank meines Zeitkontingents im Moment auch öfters in der Lage, zufällig zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Platz zu sein.
Allerdings sind viele Tiere genau das: Gewohnheitstiere. D.h., wenn man beobachten kann, wo sie sich gerne aufhalten kann man Situationen vorhersagen und die Chancen erhöhen.
Grundsätzlich ist Tierfotografie mit jedem Equipment möglich, ohne spezielle Linsen erhöht sich unter Umständen einfach nur der Aufwand - so ist eins meiner Lieblingsbilder z.B. ein Basstölpel, der vor einer arktischen Fjordkulisse seine Flügel ausbreitet. Weitwinkel-Objektiv am Nest mit Fernbedienung - tolles Foto, aber leider weit jenseits meiner Möglichkeiten.
Kommen wir zu den ersten Beispielen, ich werde versuchen - wie im Landschaftsthread - zu kommentieren, warum etwas funktioniert und warum manches nicht!
Aktuelle Bilder von der Bislicher Insel, erstmal die jetzt sehr leicht zu findenden Wildgänse. Es ist schwierig, ansprechende Bilder von den Gänsen zu machen, weil es ein typischer Fall von "Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht" ist. Abgesehen von Übersichtsaufnahmen, die die große Zahl verdeutlichen und gestalterisch aber eher in den Landschaftsthread gehören, bietet sich die Isolierung einzelner Individuen an. Dabei gefällt mir vor allem die Variante, wo man sich so tief wie möglich herunterbegibt, weil das Freistellen damit viel eindrucksvoller gelingt, als wenn die Wiese direkt dahinter ist. Beispiele für Übersicht und Freistellung:
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Hier also der erste Ratschlag:
bei bodennahen Aufnahmen versuchen, den Aufnahmestandpunkt weit nach unten zu verlegen, Freistellung und Isolierung gelingen damit viel einfacherEs gibt natürlich viele unterschiedliche Philosophien bei der Tierfotografie - die einen lieben das ganz nahe Portrait, die andere versuchen eher noch etwas vom Habitat zu vermitteln. Tendenziell gehöre ich eher zur zweiten Gruppe. Obwohl ich auch das ein oder andere Tierportrait mache, versuche ich doch immer zu zeigen, wo dieses Tier lebt. Vielleicht bin ich deswegen kein großer Zoo- und Tierpark-Lebhaber. Aber das darf man natürlich gerne anders sehen und zum Üben sind Zoos und Tierparks hervorragendes Terrain.
Und - sind wir ehrlich - an viele Tiere kommt man ansonsten praktisch nie heran.
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no religion