Tierfotografie - mit Beispielen

Mal wieder diesen Thread hervorholen - heute mal ein paar Beispiele für die Tatsache, daß gute - oder besser zufriedenstellende Bilder nicht unbedingt auf Anhieb entstehen.

Natürlich drückt man häufiger ab, als es sich immer lohnt - digitaler Speicher ist reichlich vorhanden und wer sagt denn, daß das Objekt der Begierde tatsächlich noch lang genug sitzen bleibt, wie hier bei der Möwe.

Beim ersten Bild war aber die Kopfhaltung noch nicht ideal:


#1

Ein wenig gewartet und - schon besser:

#2

Manche Objekte drohen nicht wegzufliegen - - aber nach einem schnellen ersten Schuß (#3) sollte man immer darüber nachdenken, ob es nicht noch besser geht. Zum einen, was Kamerastandpunkt und mögliche Hintergründe angeht..(##4,5)

#3

schon besser, aber eine Welle und ein wenig mehr "Zuwendung" wären schon schön..

#4

..so finde ich das schon gar nicht so schlecht. Geht's aber auch noch anders?

#5

Nachdem unser Objekt noch immer nicht weggeflogen ist probieren wir noch etwas mehr - größer

#6


#7

..oder doch noch ein anderer Standpunkt mit anderem Hintergrund?

#8

..oder doch lieber isoliert?

#9

Man merke, es handelt sich immer um die gleiche Robbe. Ähnliches kann für Tiere im Zoo oder auch andere Wildtiere gelten, die an einem Ort bleiben, während man selbst seinen Standort verändern kann. (Nebenbei, die rund 30m Abstand zur Robbe habe ich dabei immer eingehalten.)

Natürlich bleibt die Entscheidung, welches Bild einem am Ende am besten gefällt, subjektiv und dem Fotografen überlassen. Man sollte sich aber nicht mit dem ersten schnellen Schuß zufrieden geben...

Analog zum letzten Beitrag jetzt mal ein häufiges Sujet, das auch recht standfest bleiben kann (von heute - kleines Röhrentreffen mit pixiac:

Erst noch recht weit weg .. sorry für die hohe ISO - das Licht war heute......

Datum: 2015-02-17
Uhrzeit: 13:02:26
Blende: F/5.6
Belichtungsdauer: 1/250s
Brennweite: 600mm
KB-Format entsprechend: 900mm
ISO: 2000
Weissabgleich: Auto
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Pentax, PENTAX K-5
#1

..dann etwas näher herangewagt.. Rotkehlchen sind nicht soo zimperlich..

Datum: 2015-02-17
Uhrzeit: 13:02:55
Blende: F/5.6
Belichtungsdauer: 1/250s
Brennweite: 600mm
KB-Format entsprechend: 900mm
ISO: 2000
Weissabgleich: Auto
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Pentax, PENTAX K-5
#2

Ortswechsel aufs Gras - nicht ideal: von oben und mit wirrem Hintergrund..

Datum: 2015-02-17
Uhrzeit: 13:03:57
Blende: F/5.6
Belichtungsdauer: 1/400s
Brennweite: 600mm
KB-Format entsprechend: 900mm
ISO: 2000
Weissabgleich: Auto
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Pentax, PENTAX K-5
#3

Jetzt kommt es schon zusammen, schöner Ansitz und schöner Hintergrund..und ich mußte sogar mit der Brennweite runter

Datum: 2015-02-17
Uhrzeit: 13:08:14
Blende: F/5.6
Belichtungsdauer: 1/160s
Brennweite: 460mm
KB-Format entsprechend: 690mm
ISO: 640
Weissabgleich: Auto
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Pentax, PENTAX K-5
#4

..alternativ:

Datum: 2015-02-17
Uhrzeit: 13:16:20
Blende: F/5.6
Belichtungsdauer: 1/500s
Brennweite: 600mm
KB-Format entsprechend: 900mm
ISO: 4000
Weissabgleich: Auto
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Pentax, PENTAX K-5
#5

Alle Bilder mit dem 250-600 vom Einbeinstativ und wie man sieht innerhalb einer knappen Viertelstunde, in der das Rotkehlchen einfach da blieb, es turnte zwar herum und saß mal hier und mal da, aber das machen Rotkehlchen eigentlich recht gerne.

Grandiose Bilder wieder mal Das erste Robbenbild und das vorletzte Rotkehlchen gefallen mir besonders.

Hier geht es nochmal um lange Rohre und auch um Geduld. Heute am Eisvogel-Weiher kam der kleine Racker - ich sollte sagen die Rackerin, am roten Unterschnabel kann man erkennen, daß es ein Weibchen ist - eigentlich nie nahe genug heran. Also ging meist nur etwas mit Verlängerung 600mm plus TK 1.4 - dazu kommen dann immer noch ungünstige Äste und ungünstige Posen...
Und ich bin weiß Gott kein geduldiger Mensch..

Datum: 2015-02-25
Uhrzeit: 11:51:45
Blende: F/5.6
Belichtungsdauer: 1/125s
Brennweite: 840mm
KB-Format entsprechend: 1260mm
ISO: 320
Weissabgleich: Auto
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Pentax, PENTAX K-5
#1


Datum: 2015-02-25
Uhrzeit: 12:04:59
Blende: F/7.1
Belichtungsdauer: 1/160s
Brennweite: 600mm
KB-Format entsprechend: 900mm
ISO: 500
Weissabgleich: Auto
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Pentax, PENTAX K-5
#2


Datum: 2015-02-25
Uhrzeit: 11:37:22
Blende: F/6.3
Belichtungsdauer: 1/125s
Brennweite: 840mm
KB-Format entsprechend: 1260mm
ISO: 400
Weissabgleich: Auto
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Pentax, PENTAX K-5
#3

Wer jetzt denkt - das ist doch schön groß - hier sind Vollbild und Crop (fast 100%):


Datum: 2015-02-25
Uhrzeit: 11:36:01
Blende: F/6.3
Belichtungsdauer: 1/125s
Brennweite: 840mm
KB-Format entsprechend: 1260mm
ISO: 400
Weissabgleich: Auto
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Pentax, PENTAX K-5
#4


Datum: 2015-02-25
Uhrzeit: 11:36:01
Blende: F/6.3
Belichtungsdauer: 1/125s
Brennweite: 840mm
KB-Format entsprechend: 1260mm
ISO: 400
Weissabgleich: Auto
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Pentax, PENTAX K-5
#5

Die EXIFs habe ich manuell angepasst - bei der Blende muß man noch den TK mit einbeziehen, also mal 1,4 - die Brennweite stelle ich immer auf 800mm - mehr geht ja nicht.

Ach ja - warum lange Linsen - sieht man hier vielleicht ganz schön, 600mm und TK 1.4 und dann noch ein Mords-Crop - das geht mit anderem Material einfach nicht.

Die Bilder sind nun auch nicht wirklich super aber wie ich finde brauchbar.

Es ging auch noch etwas besser:


Datum: 2015-02-25
Uhrzeit: 11:36:03
Blende: F/6.3
Belichtungsdauer 1/125s
[b]Brennweite: 840mm
KB-Format entsprechend: 1260mm
ISO: 400
Weissabgleich::[/b] 1/125s
Brennweite: 8 Auto
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Pentax, PENTAX K-5
#6


Datum: 2015-02-25
Uhrzeit: 11:13:23
Blende: F/5.6
Belichtungsdauer: 1/200s
Brennweite: 600mm
KB-Format entsprechend: 900mm
ISO: 400
Weissabgleich: Auto
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Pentax, PENTAX K-5
#7

Die beiden eins mit und eins mal ohne TK - aber wieder massiv gecroppt. Die Moral dieser Geschichte - wer weder Zeit noch Gelände hat, um ein Tarnzelt zu etablieren, aber dennoch die kleinsten und scheusten Vögel ablichten will - ja, der kommt dann irgendwann doch zu den langen Rohren..

Aber siehe weiter oben - Rotkehlchen, Amseln, Stare, Meisen, ja sogar Zaunkönige sind in der Regel nicht so scheu und lassen sich auch mit Brennweiten um die 300mm gut einfangen, wenn man verstanden hat, wie sie sich verhalten...

Ich kann an DIESER Stelle nur Meister Angus beipflichten.... ich war heute auf den Pferdewiesen unterwegs wo ich vor Monaten einmalig einen zweiten Eisvogel gesehen hatte... heute hab ich ihn wiedergefunden, nur fehlte mir ein wenig die Länge am Objektiv.... mal abgesehen davon daß er auch schnell weg war... als NMZ das Originalbild mit 420 mm sowie der Crop daraus....

Wow! Das sind mal wieder Aufnahmen
Aber selbst bei Aufnahmen von einer Futterstelle im Garten, mit ihrer doch geringen Entfernung
ist schon einiges an Brennweite erforderlich, um Details bei unseren gefiederten Gartenbesuchern zu erkennen.
Bei deinen tollen Aufnahmen Angus, beginne ich, anzatzweise, mir die Begeisterung für Digiscoping und das enorme Potenzial bei der Spektivfotografie vorzustellen.

@rdo - Vorsicht, das ist ein steiniger Weg... Möglich und machbar, aber viel schwieriger als mit normalen Linsen. Ich hab dazu mal etwas von tzcobretti im Digitalfotonetz gelesen, es klang nicht sehr überzeugend - guckst Du hier http://forum.digitalfotonetz.de/viewtop ... ht=spektiv. Aber warum nicht?

Mir reicht schon meine Begeisterung für die langen Brennweiten.
Gelesen habe ich schon einiges über Digiskopie und es ist beileibe nicht als so nebenbei umgesetzt.
Ganz davon abgesehen, ich habe mal aus "Spaß" für mich ausgerechnet was allein eine "noch preiswerte Kowa-Lösung", von Zeiss, Swarovski etc. mal gänzlich abgesehen, kosten würde ...
Ich glaube für mich wird es erstmal ein 150-500 mm Sigma.
Es braucht halt auch Luft zum Aufsteigen.

Na ja, zur Not habe ich ja auch noch etwas - siehe meine Signatur...

Ein Thema, was immer wieder zu "Glaubenskämpfen" führen kann - auch hier schon angesprochen: Wieviel soll auf's Bild drauf. Meinen subjektiven Standpunkt, Umgebung mit einfließen zu lassen, habe ich ja schon kundgetan. Und auch die Grundregel: Je mehr Zoo desto Portrait - je mehr Wildlife desto Umgebung.

Wenn ich die Gelegenheit habe Serien zu schießen und mir die Motive nicht weg-laufen, -fliegen, -schwimmen, kann ich natürlich für mich auch eine Mischung fotografieren - am Beispiel der Papgeitaucher an den Bempton Cliffs - siehe auch hier 40456504nx51499/natur-und-landschaftsfotografie-f18/bempton-cliffs-rspb-t8812.html - Isolation einzelner Vögel versus Gruppenbilder:


#1


#2

Übrigens sind hier - für den der's weiß, die hellen Flecken im Hintergrund Basstölpel

#3

Aber manchmal geht beides nicht wirklich - zu weit weg, zu scheu, schlechtes Licht... dann macht man halt "Record-Shots" - nix für die Veröffentlichung, es sei denn als NMZ (N-ur M-al Z-eigen), weil man die Vogelart einmal zeigen will. So wie hier ein Bild von gestern - ein Ausflug an den Dollart - da trieben sich äußerst scheue Pfeifenten herum, die man sonst in Mitteleuropa nicht sooo oft zu sehen bekommt (starke Ausschnittvergrößerung siehe das Originalbild davor, als Kombi war mal wieder das auch in Bempton zum Einsatz gekommene Pentax 300/3.8 A* mit 1.7 AF-Konverter am Start).



#4


#5

Für Eingeweihte gibt es dann noch eine letzte Variante: Tiere, die es in Gefangenschaft nicht zu sehen gibt - dazu zählen für mich der europäische Eisvogel, eben Papageitaucher, Basstölpel und einige Entenarten sowie viele Tauchvögel. Da ist dann ein Portrait auch oft noch ein Beweis für gute Ansitzfähigkeiten...