In den Foren gibt es haufenweise Threads über Probleme mit Objektiven bei lichtatarken Blenden. Das hat vor allem damit zu tun, dass bei den meisten Kameras das AF-System nicht wirklich darauf abgestimmt ist. Ein kleines Experiment:
Flanscht be eurer Kamera ein lichtstarkes Objektiv an - das heißt Offenblende <4. Z.B. ein 2,8er oder ein 1.8er oder ähnlich. Je länger die Brennweite desto besser, um den Effekt zu sehen.
Fokussiert auf ein Objekt im Vordergrund und achtet darauf, dass sich punktförmige Lichtqzellen im unscharfe Hintergrund befinden - je weiter weg desto besser. Nun stellt die größtmögliche Blende ein, in meinem Beispielfall die 2.8. Fokussiert im Liveview manuell auf das Objekt im Vordergrund.
Die Lichter im Hintergrund sind nicht rund - außer bei abgerundeten Objektiven - sie zeigen Ecken, als ob das Objektiv abgeblendet wurde - AUCH dann, wenn Ihr die größtmögliche Blende eingestellt habt.
Auslösen und siehe da, die Unschärfe-Lichtquellen im Hintergrund sind kreisrund!
In Bildern, auf dem ersten sieht man, was man im LiveView auch an der Kamera sieht:

Auf dem Zweiten, was tatsächlich auf den Chip gebannt wird:

Warum? Wenn man sich die Exifs ansieht kann man sehen, dass das erste mit F4, das zweite mit 2.8 aufgenommen wurde. Das Belichtungssystem der Kamera arbeitet bei Blende 4 - egal, was man eingestellt hat. Und das resultiert in kniffligen Situationen eben auch im nicht getroffenen Fokus.
Es gibt High-End DSLRs die spezielle Sensoren haben, die bei 2.8 messen können - meist in der Mitte des Bildes, aber die Durchschnitts-DSLR kann nur bis f4. Das heißt nicht, dass sie nicht mit lichtstärkeren Objektiven fokussieren kann, sie liegt eben manchmal - systembedingt - ein wenig daneben.
Wer noch einen Weihnachtsbaum in der Wohnung hat kann das ja mal ausprobieren.
Und übrigens, wenn das Bild dann so aussieht

..dann sollte man mal zu einem geeigneten Tuch greifen und die Rücklinse des Objektivs reinigen - es ist kein Sensordreck, sondern Dreck auf der Lins am hinteren Ende.
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