Erstens zeigt die 8-fache Vergrößerung am Display das Bild in 1:1-ansicht an. Deshalb habe ich mir auch als Standard-Vergrößerung 8-fach in der Kamera eingestellt. Drehe ich am Rädchen, so springt das Display von Vollansicht auf diese 1:1-ansicht, in der ich die Schärfe gut beurteilen kann.
Wie schon hier beschrieben wurde, zeigt das Display ein JPG an, welches die Kamera erzeugt hat. Dabei wird kameraintern geschärft und auch ein Farbprofil verwendet (neutral, lebendig...). Zu hause als RAW importiert werden in der Regel ganz andere Standard-Werte für die initiale Darstellung verwendet. Das Bild sieht also zwangsläufig sowohl von der Schärfe als auch von den Farben her deutlich anders aus.
Was die Bewertung der Belichtung angeht: je nach Umgebungslicht wirken Bilder auf dem Kameradisplay auch sehr unterschiedlich. Darauf kann man sich in der Regel nicht verlassen. Das Histogramm ist oft ein guter Anhaltspunkt, um auszuschließen, dass man zu stark oder zu wenig belichtet hat. Auch hier gilt: das Histogramm bezieht sich auf das erzeugte JPG, welches wie wir wissen einen deutlich geringeren Dynamikumfang hat als das RAW. Zeigen das Display und das Histogramm also ausgebrannte oder abgesoffene Bereiche an, so muss das im RAW noch kein Problem sein. Also kann man sich darauf auch nicht so ganz verlassen bzw. man kann oft entspannt bleiben, selbst wenn das Histogramm ein wenig an den Seiten rausläuft. Wenn man natürlich gar nicht im RAW-Format fotografiert, dann ist das alles sehr viel eher relevant...
