Landschaftsfotografie - mit Beispielen

Nochmal etwas zum Thema Schnitt. Erstes Bild - so wie fotografiert, aber eine im Nachhinein als zu mächtig empfundene Treppe im Vordergrund - wenn man die Mauer selbst besonders betonen will ist das Bild völlig in Ordnung:


#1

Also enger beschneiden, aber jetzt sind wir nicht mehr im Format, die Mauer kommt aber aus der linken unteren Ecke und man sieht recht viel von der Kathedrale:

#2

Auf "Normal-Format" beschnitten - weniger Kathedrale aber auch der störende Bus ist weg

#3

Den "Big Brother" habe ich jetzt auch noch aus seiner zentralen Position entfernt und so sieht eine mögliche Endversion aus (und ASTS: lass mir meine Wolken in Ruhe! ):

#4

Hui, ein paar Tage weg, schon läuft der Thread davon!

Hab auch ein paar Beispiele mitgebracht, obwohl ich dieses Mal mit Landschaftsaufnahmen mehr denn je auf Kriegsfuß stand.
Natürlich waren wir auch auf dem höchsten Berg im Bayrischen Wald, dem Arber. Die Höhe des Berges bzw. die Weite nach unten ins Tal wollte ich natürlich aufs Bild bannen.
Leider war das Wetter eher besch...eiden, trüb und sehr wechselhaft.
Aber das darf ja keine Ausrede sein.
Ich zeig mal vier Beispiele von, wie ich meine, guten und schlechten Beispielen:

Das Bild finde ich eigentlich nicht so schlecht, obwohl der Vordergrund fehlt.
Hier liegt das Augenmerk aber auch mehr auf der Hütte, als auf der Landschaft selbst.

#1

Hier habe ich eine Dreiteilung versucht, trotzdem gefällt mir die Aufnahme nicht. Vermutlich wegen des trüben Wetters, was den Hintergrund doch stark dominiert.

#2

Dieses Bild vermittelt für mich sehr gut die Höhe und Weite, durch die steilen Felsen mit dem Geländer und der Diagonalen kommt Spannung auf.

#3

Diese Aufnahme hier gefällt mir am besten, ich kann gar nicht sagen warum. Es ist so eine Art heimliches "street" am Berg.
Auch kein typisches Landschaftsbild, obwohl es ohne diese vermutlich weniger spannend wäre.

#4

so.... nun bräucht man nen ähnlichen thread zu portrait.

angus hat geschrieben:...Nochmal etwas zum Thema Schnitt...

Hola Angus

Ich zum "Wagnis" Schnitt, denn meine Bilder sind zu 90% geschnitten. Wenn ich dann stolz "OOC" lese und das Motiv genau so stolz in der Bildmitte brilliert, dann begreife ich OOC einfach nicht, auch langweilen mich die Bilder welche die von der Kamera vorgegeben Standard-Formate in Massen daher kommen. Auch ein "ungewöhnliches" Format kann einem Bild Charakter verschaffen!

Saludos
Marcel

ah...drum braucht ihr 24 megapixel ,wegem schnitt
ich dagegen hab mir eine ML-60 Mattscheibe mit linien gegönnt

@angus, "darf" man sowas wie die Videokamera entfernen? So eine Aufnahme ist doch immer auch Dokumentation, wenn's nicht grade Kunst oder eine Auftragsarbeit ist. Aus den Schnitten wird die Verlagerung der Gewichtung schon deutlich, aber das Wegnehmen von Bus und Einrüstung in #3 kappt auch das Gebäude, was sofort auffällt.

@Hannes, #1 hätte ich etwas nach rechts gedreht, um das Gebäude links aufzurichten. In #3 spielt meine Phantasie verrückt, weil dein Knirps da unsicher steht. #4 gefällt mir sehr gut.

@Marcel, tolle Sichtweise. Mir tut's immer weh, nicht auf 3:2 zu schneiden. Dabei kann man doch einfach das Fotopapier zurechtschneiden. Da versteh' ich mich selbst nicht.

@ASTS, Portraits? Bin sofort dabei (mit nervenden Fragen und Kommentaren) :-). Ein freiwilliger Kundiger hier?

Moin.

Nups hat geschrieben:@Marcel, tolle Sichtweise. Mir tut's immer weh, nicht auf 3:2 zu schneiden. Dabei kann man doch einfach das Fotopapier zurechtschneiden. Da versteh' ich mich selbst nicht.

Mit dem schneiden hab ich auch so meine Manschetten...ich nehm zwar auch mal 16:9 oder 4:3...aber an einen "freien" Schnitt trau ich mich, warum auch immer, nicht ran.
Da ist ständig sowas im Hinterkopf, dass das nicht sein darf.

Eventuell sollten wir einen Formatgetreu-Schneider-Selbsthilfethread aufmachen...

Gruß René

@Hannes - Von den Bildern gefällt auch mir das letzte am besten, wobei ich es schade finde, dass alle Personen im Bild auf einer Linie liegen. Die Geste, den Hut festzuhalten plus die Weite im Hintergrund vermitteln aber sehr schön die Höhe und den Wind - dazu die "unangepasste" Kleidung, also kommt man mit einer Bahn hoch.

Das erste ist eher ein Record-Shot, durch die Verzeichnung ist es schwierig, die Linien anzupassen, in der Mitte stimmt's aber links fällt schon sehr auf.

Das zweite ist ein wenig "Vordergrund um jeden Preis" - weiter oben versuche ich zu vermitteln, daß es schon einen guten Grund geben sollte, warum der Vordergrund da ist - hier stört er eher, weil er Dinge abdeckt. Zudem drängen sich Vorder- und Mittelgrund am unteren Bildrand, etwas mehr Raum dafür hätte helfen können.

Das dritte ist ein Snapshot, den ich "bereinigen würde, indem ich so schneiden würde, daß die Diagonale Bildbestimmend wird, die Person oben rechts würde ich auch verlieren wollen. Hier eine grobe Vorstellung:


Das Licht war aber auch wirklich sehr besch....

@marcel - jawoll, kann ich nur unterschreiben - das schlimmste ist, daß der AF noch zusätzlich dazu verleitet, die Hauptsache in die Mitte zu nehmen - wenn man das schon so macht, dann sollte man nachträgliches Schneiden immer mit einplanen, es gibt nichts langweiligeres als zentrierte Bilder...

@nups - ja, man kann die Schnitte so sehen und natürlich auch anders. Mir hat die erste Version schließlich doch am besten gefallen, weil ich die Mauer lang marschiert bin. Kann ich etwas entfernen? Das kommt drauf an. Wenn mich etwas so stört, daß es meinen Eindruck vom Bild beeinträchtigt - warum nicht? Wenn ich dokumentarisch unterwegs bin - aber wer ist das schon - dann hast Du natürlich recht.
Wenn ich die Serie andersrum gezeigt hätte - wer weiß, ob Du ähnlich empfunden hättest...

@ASTS - vielleicht sollten wir einen Portraitisten mal anhauen, das sollte doch zu machen sein

@René - deshalb habe ich schon früh konstatiert: Das 3:2 Format ist aussterbend. Wir halten es künstlich aufrecht und ärgern uns über schwarze Ränder an unseren Computerbildschirmen, irgendwie beknackt oder?

Angus

Zu den Kanalkreuzungsbildern, etwas spät, aber egal ;-)

lunany hat geschrieben:#2: Die Leute guckten einem Schiff auf der Elbe hinterher. Das habe ich aber leider nicht ansprechend aufs Bild bekommen.

Dass die Leute eben "irgendwohin" und nicht in die Kamera oder so gucken, find ich gerade gut - vielleicht auch gerade, dass sie in Richtung des überquerten Gewässers schauen, dass ja so prominent im Bild nicht vorkommt.
Ich hätte aber glaube ich das Licht genutzt und die Blende deutlich weiter geschlossen; der flächenmäßig dominante unscharfe Hintergrund verwirrt mich doch ziemlich.

Nix für ungut :-)
Christian

Hi,

da ich heute die Rückfahrt dann mal zu günstigerer Uhrzeit angetreten habe, hier zwei neue Fotos zum Thema Mittellandkanal und Elbe zum Zerpflücken...


Datum: 2014-08-21
Uhrzeit: 18:58:52
Blende: F/5.6
Belichtungsdauer: 1/200s
Brennweite: 30mm
KB-Format entsprechend: 45mm
ISO: 100
Weissabgleich: Auto
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Pentax, PENTAX K-30
#1


Datum: 2014-08-21
Uhrzeit: 18:57:25
Blende: F/5.6
Belichtungsdauer: 1/200s
Brennweite: 30mm
KB-Format entsprechend: 45mm
ISO: 100
Weissabgleich: Auto
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Pentax, PENTAX K-30
#2

Viele Grüße

Lutz