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 Betreff des Beitrags: Frage zur natürlichen Blende
BeitragVerfasst: Mi 30. Dez 2015, 17:26 
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Registriert: Mo 16. Mär 2015, 20:30
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Ich habe mal eine Frage zur Blende. Ich habe ein Lichtstarkes (1.4) Tele-Objektiv, mit dem ich manuell fokussieren will. Wenn ich jetzt durch das Objektiv gucke, kommt ja besonders viel Licht durch. Daher schließt sich die Pupille (die natürliche Blende) und erhöht die Tiefenschärfe, was es natürlich erschwert mit einem Lichtstarken Objektiv zu fokussieren. Abhilfe könnte also eine Sonnenbrille/Folie schaffen. Dann ist die Pupille größer und die Tiefenschärfe dementsprechend auch geringer. Stimmt das soweit? Ich habe leider gerade keine Sonnenbrille zum Testen zur Hand, jedoch gestaltet sich das manuelle Fokussieren deutlich schwieriger als erwartet und das würde es für mich halbwegs logisch erklären (bei einem Mikroskop hatte ich nie Probleme Pflanzen u. ä. scharfzustellen).

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Viele Grüße

Scynja
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 Betreff des Beitrags: Re: Frage zur natürlichen Blende
BeitragVerfasst: Mi 30. Dez 2015, 17:58 
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Registriert: Sa 28. Mär 2015, 20:08
Beiträge: 211
Hallo,

Ich vermute, dass du da einen Denkfehler hast. Für das Fokussieren ist es egal, wie offen die Pupille ist. Das Licht, das durch das Objektiv kommt, trifft ja nicht direkt auf das Auge, sondern es wird erstmal durch den Spiegel auf die Mattscheibe (oben im Spiegelkasten) gelenkt. Danach wird es durch ein Glasprisma zum Auge geleitet. Wenn du durch den Sucher schaust, siehst du also nicht direkt durch das Objektiv, sondern auf die Mattscheibe, auf der das spätere Bild liegt. Wenn du eine Sonnenbrille anziehst und sich deine Pupillen öffnen, dann siehst du die Mattscheibe dunkler, aber für das Fokussieren spielt das keine Rolle.

Mit dem Objektiv lässt es sich schwieriger fokussieren, weil bei einer offeneren Blende sich die Schärfeebene verringert und es somit nicht mehr so leicht ist, die Schärfe richtig einzustellen. Mit etwas Übung sollte es aber gehen! Du kannst dich auch erstmal an Blende 2,8 versuchen, da wird die Schärfeebene schon größer und deshalb fallen kleinere Fehler beim Fokussieren nicht mehr so stark ins Gewicht. Aber da macht Übung den Meister! :bravo: (und Liveview mit Sucherlupe hilft auch sehr! 8-) )

Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen weiterhelfen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Frage zur natürlichen Blende
BeitragVerfasst: Mi 30. Dez 2015, 17:58 
Scynja hat geschrieben:
Ich habe mal eine Frage zur Blende. Ich habe ein Lichtstarkes (1.4) Tele-Objektiv, mit dem ich manuell fokussieren will. Wenn ich jetzt durch das Objektiv gucke, kommt ja besonders viel Licht durch. Daher schließt sich die Pupille (die natürliche Blende) und erhöht die Tiefenschärfe, was es natürlich erschwert mit einem Lichtstarken Objektiv zu fokussieren. Abhilfe könnte also eine Sonnenbrille/Folie schaffen. Dann ist die Pupille größer und die Tiefenschärfe dementsprechend auch geringer. Stimmt das soweit? Ich habe leider gerade keine Sonnenbrille zum Testen zur Hand, jedoch gestaltet sich das manuelle Fokussieren deutlich schwieriger als erwartet und das würde es für mich halbwegs logisch erklären (bei einem Mikroskop hatte ich nie Probleme Pflanzen u. ä. scharfzustellen).


Die "natürliche Blende", die Du beschreibst, ist die Blende. "Natürlich" gibt's da nicht. Daneben gibt es die "Apertur", d.h. die Öffnungsweite just jener Blende.

Fokussieren mit geringer Apertur = grosser Blendenzahl = großer Schärfentiefe ist im allgemeinen leichter, nicht schwerer.

Zur Kernaussage:
Eine Sonnenbrille ist quasi ein "ND Filter". Das macht es nur dunkler, aber ändert die Schärfentiefe Null, denn diese resultiert aus dem Strahlengang durch die Apertur, nicht aus der Helligkeit an sich.


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 Betreff des Beitrags: Re: Frage zur natürlichen Blende
BeitragVerfasst: Mi 30. Dez 2015, 18:24 
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Die Wie-auch-immer Beschichtung einer Sonnenbrille führt darüber hinaus zu einer mehr oder weniger starken Veränderung der Farbwiedergabe durch das Glas.

Daher würde ich von einer Sonnenbrille als Fokussierhilfe abraten.

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Schöne Grüße
Burkhard


Pentax....what else? !


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 Betreff des Beitrags: Re: Frage zur natürlichen Blende
BeitragVerfasst: Mi 30. Dez 2015, 18:30 
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Registriert: Mo 16. Mär 2015, 20:30
Beiträge: 460
Knipser Peter hat geschrieben:
Hallo,
Ich vermute, dass du da einen Denkfehler hast. Für das Fokussieren ist es egal, wie offen die Pupille ist. Das Licht, das durch das Objektiv kommt, trifft ja nicht direkt auf das Auge, sondern es wird erstmal durch den Spiegel auf die Mattscheibe (oben im Spiegelkasten) gelenkt. Danach wird es durch ein Glasprisma zum Auge geleitet. Wenn du durch den Sucher schaust, siehst du also nicht direkt durch das Objektiv, sondern auf die Mattscheibe, auf der das spätere Bild liegt. Wenn du eine Sonnenbrille anziehst und sich deine Pupillen öffnen, dann siehst du die Mattscheibe dunkler, aber für das Fokussieren spielt das keine Rolle.

Auch wenn das Licht 20 mal gebrochen, gebeugt und gespiegelt wird. Es wird nicht auf eine Wand projektiert, damit guckt man für mein Verständnis direkt durch das Objektiv. (das ist ja gerade der Vorteil des Spiegels)

beholder3 hat geschrieben:
Fokussieren mit geringer Apertur = grosser Blendenzahl = großer Schärfentiefe ist im allgemeinen leichter, nicht schwerer.

Das ist auch meine Vermutung.

beholder3 hat geschrieben:
Zur Kernaussage:
Eine Sonnenbrille ist quasi ein "ND Filter". Das macht es nur dunkler, aber ändert die Schärfentiefe Null, denn diese resultiert aus dem Strahlengang durch die Apertur, nicht aus der Helligkeit an sich.


Die Helligkeit ändert nichts an der Schärfentiefe, wohl aber an der Pupillengröße. Die Pupille wird bei Dunkelheit größer, um mehr Licht einzufangen -> Helligkeitsempfinden bleibt ähnlich. Mir geht es im Grunde um das Fotografieren im Fotografieren. Falls ihr ein Spektiv besitzt, visiert damit mal ein Objekt im Nahbereich an und fotografiert dann mit eurer Kamera + Objektiv dadurch. Die Frage ist, ob die Schärfentiefe bei f/22 größer ist als bei f/2 (obwohl die wenigsten Spektive einen so großen Pupillendurchmesser haben). Falls es unabhängig ist, müsste die Schärfentiefe beide male exakt gleich sein.

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Viele Grüße

Scynja
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 Betreff des Beitrags: Re: Frage zur natürlichen Blende
BeitragVerfasst: Mi 30. Dez 2015, 19:10 
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Registriert: Sa 28. Mär 2015, 20:08
Beiträge: 211
Scynja hat geschrieben:
Knipser Peter hat geschrieben:
Hallo,
Ich vermute, dass du da einen Denkfehler hast. Für das Fokussieren ist es egal, wie offen die Pupille ist. Das Licht, das durch das Objektiv kommt, trifft ja nicht direkt auf das Auge, sondern es wird erstmal durch den Spiegel auf die Mattscheibe (oben im Spiegelkasten) gelenkt. Danach wird es durch ein Glasprisma zum Auge geleitet. Wenn du durch den Sucher schaust, siehst du also nicht direkt durch das Objektiv, sondern auf die Mattscheibe, auf der das spätere Bild liegt. Wenn du eine Sonnenbrille anziehst und sich deine Pupillen öffnen, dann siehst du die Mattscheibe dunkler, aber für das Fokussieren spielt das keine Rolle.

Auch wenn das Licht 20 mal gebrochen, gebeugt und gespiegelt wird. Es wird nicht auf eine Wand projektiert, damit guckt man für mein Verständnis direkt durch das Objektiv. (das ist ja gerade der Vorteil des Spiegels)


Schraube mal das Objektiv von der Kamera ab, das Licht geht nicht direkt durch das Pentaprisma, sondern es wird vorher auf die Mattscheibe gespiegelt. Auf die Schärfentiefe des Bildes, das du im Sucher siehst, haben nur die Elemente bis zur Mattscheibe Einfluss, ab dann ist es egal - wenn mich nicht alles täuscht. Oder - Gegenfrage: warum hat jede SLR eine Mattscheibe?

Viele Grüße, Peter


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 Betreff des Beitrags: Re: Frage zur natürlichen Blende
BeitragVerfasst: Mi 30. Dez 2015, 19:29 
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Beiträge: 460
Knipser Peter hat geschrieben:

Schraube mal das Objektiv von der Kamera ab, das Licht geht nicht direkt durch das Pentaprisma, sondern es wird vorher auf die Mattscheibe gespiegelt. Auf die Schärfentiefe des Bildes, das du im Sucher siehst, haben nur die Elemente bis zur Mattscheibe Einfluss, ab dann ist es egal - wenn mich nicht alles täuscht. Oder - Gegenfrage: warum hat jede SLR eine Mattscheibe?

Viele Grüße, Peter


Hallo Peter, die Mattscheibe ist da, damit kein Staub etc. in die Kamera rein kommt. Außerdem schwächt sie die gebündelten Lichtstrahlen ab, damit das Auge geschont wird. Gespiegelt wird es, weil man sonst wie bei einem Teleskop (wo auf ein Spiegel verzichtet wird) alles kopfüber sähe. Außerdem sind manchmal noch Hilfen wie der der Goldene Schnitt oder horizontale Linien eingraviert. Ich kann mich natürlich auch irren, deshalb habe ich es ja in den Einsteigerbereich gestellt. Als ich eben mit einer Taschenlampe durch das Objektiv geleuchtet habe, meine ich, dass ich einen ausströmenden Lichtkegel (aus dem Sucher) erkennen konnte. Man blickt doch durch die Mattscheibe? oder blickt man durch das Sucherglas auf eine Mattscheibe?

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Viele Grüße

Scynja
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 Betreff des Beitrags: Re: Frage zur natürlichen Blende
BeitragVerfasst: Mi 30. Dez 2015, 19:37 
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Beiträge: 5867
Sagen wir es mal so: die Pupille und ihr Durchmesser sind durchaus für unseren Tiefenschärfe-Seheindruck wesentlich, so viel ist klar. Das merkt man ja auch, wenn man mal bewusst darauf achtet.

Das Bild auf der Mattscheibe, das du im Sucher siehst, kannst du am ehesten mit einer Abbildung, z.B. einem Foto vergleichen. Da ist es dann egal, ob du es mit großer oder kleiner Blende/Pupille fotografierst/anschaust ... 2-dimensional ist es und bleibt es.
Ob der Effekt der Pupillengröße denn wirklich so groß ist, da habe ich so meine Zweifel ... ob ich nun im Hellen oder nicht ganz so Hellen durch ein Fernglas schaue ... die 'Schärfentiefe' bleibt gefühl dieselbe ...

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VLG
Stephan


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