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BeitragVerfasst: Do 30. Jun 2016, 12:48 
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Registriert: Do 30. Jun 2016, 08:38
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Wohnort: Berlin
Erstmal ein Gruß in die Runde, ich bin total neu hier und betrachte mich selbst auch eher als Urlaub+-Fotograf, als Hobby- geschweige denn Kunst- oder Profi-Fotograf.
Ich habe mich jedoch angemeldet weil ich seit kurzer Zeit eine Pentax K-30 besitze. Sie wurde mir geschenkt von einem Bekannten, der mich auslacht wegen meiner analogen Pentax ME - die ich jedoch über alles liebe. Und jetzt, wo ich diese K-30 in der Hand halte, wundere ich mich, dass die DSLR-Kameras heutzutage so klobig sind, früher aber so klein und leicht.

Sie sehen, ich bin trotz meines Jahrgangs (199*) eher ein Analog-Mensch. Meine altertümliche Objektiv-Sammlung zwingt mich glücklicherweise dazu mit der K30 ausschließlich manuell zu fotografieren und ich bin erstaunt, wie sehr sich das 'analog' anfühlt. Dennoch habe ich eine Frage, wie ich dieses Gefühl verbessern kann.

Erstens: Der Weißabgleich. Ich habe gelesen, dass die meiste Freilicht-KB-Filme auf 5000 KV ausgelegt sind. Tatsächlich werden Bilder im Supermarkt dann grün und die beim Abenddinner rotlich, aber ich finde das eigentlich sehr schön und ziemlich realistisch. Schließlich hat unser Auge auch keinen oder nur einen um Zeit verzögerten automatischen Weißabgleich (wenn man aus der prallen Sonne direkt in ein mit einer einzelnen Leuchtröhre ausgestatteten Besenkammer läuft, erstrahlt der Besenkammer auch im grünlichen Licht). Die Frage jetzt: Ist es möglich, bei der K-30 5000 KV einzustellen und funktioniert das, um diese leichte Farbstiche der Analog-Fotografie zu bekommen?

Zweitens und Letztens hätte ich noch, wo ich schon dabei bin, eine Objektiv-Frage. Aus meiner analogen Sammlung habe ich eine SMC Pentax-M 50mm (Festbrennweite), eine 28mm (Festbrennweite), eine 24-35mm (Zoom) und eine 80-200mm (Zoom), sowie einen Panagor Macro Converter. Ich habe sie noch nicht alle an meiner K-30 ausprobiert, das werde ich mal machen, aber schon jetzt habe ich das Gefühl, dass die Unterschiede zwischen den Objektiven (vor allem 50mm, 28mm und 24-35mm) auf der K30 irgendwie 'kleiner' ausfallen, als an der guten ME. Stimmt das, oder bilde ich mir das nur ein? ;)


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BeitragVerfasst: Do 30. Jun 2016, 13:00 
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Beiträge: 3728
Hallo und willkommen. :)

Normal ist der Weißabgleich auf "automatische Erkennung" eingestellt und das kommt dem von den meisten erwarteten Ergebnis oft am nächsten. Man kann aber auch alles mögliche andere einstellen. Unter anderem einen festen Temperaturwert. Dazu einfach mal auf den Knopf "WB" drücken. Das steht für "White Balance" und bietet eine vielfältige Auswahl. Ich finde diese Art eines festen Weißabgleichs nicht gerade wünschenswert, aber das kann jeder machen wie er will. ;)

Was meinst du mit den "Unterschieden" zwischen deinen Objektiven? Zunächst muss man wohl den Crop-Faktor erwähnen: der Sensor deiner K-30 ist kleiner als das Kleinbildformat. Insofern wird immer nur ein kleinerer Ausschnitt dessen gespeichert (und gesehen) als was deine analoge Kamera bei den gleichen Objektiven festhielt. Ganz genau geht es um den Faktor 1,5. Das bedeutet, dass dein 28mm-Objektiv an der Kamera einen Bildauschnitt zeigt, den du an der analogen Kamera bei 28*1,5 mm hast, also bei ca. 42 mm Brennweite. Die schlechte Nachricht: du hast nun kein Weitwinkelobjektiv mehr, denn das müsste schon eher etwas im Bereich 16mm bis 18mmm haben. Die gute Nachricht: dein Tele ist auch mit 1,5 zu multiplizieren und du hast entsprechend mehr Reichweite... ;)

Ich hoffe, dass dir das weiter hilft.

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Grüße vom Dunkelmann :hat:


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"Licht wird völlig überbewertet." (unbekannter Autor)


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BeitragVerfasst: Do 30. Jun 2016, 13:13 
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Registriert: Do 30. Jun 2016, 08:38
Beiträge: 59
Wohnort: Berlin
Super, Dunkelmann, danke für die Antwort. Das mit dem Faktor 1,5 erklärt alles! Nun muss ich mir wohl ein neues Weitwinkelobjektiv zulegen, vielleicht :)
Ich weiß, dass ein fester Weißabgleich erstmal komisch klingt, aber bei Analogfotografie ist es ja auch nicht möglich, den Weißabgleich kurz mal zu verändern denn er ist abhängig vom Film und steht somit erstmal ein Weilchen fest.


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BeitragVerfasst: Do 30. Jun 2016, 13:18 
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Registriert: Mi 1. Feb 2012, 20:09
Beiträge: 5417
Wohnort: Nandlstadt
Ja und? Man kann doch trotzdem die Möglichkeiten der digitalen Fotografie nutzen und davon profitieren, dass Dinge wie der Weißabgleich nachträglich verändert werden können. Welchen Sinn hat sonst eine DSLR?

_________________
Grüße aus dem Süden

Alfredo


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BeitragVerfasst: Do 30. Jun 2016, 13:20 
gidjuh hat geschrieben:
Super, Dunkelmann, danke für die Antwort. Das mit dem Faktor 1,5 erklärt alles! Nun muss ich mir wohl ein neues Weitwinkelobjektiv zulegen, vielleicht :)
Ich weiß, dass ein fester Weißabgleich erstmal komisch klingt, aber bei Analogfotografie ist es ja auch nicht möglich, den Weißabgleich kurz mal zu verändern denn er ist abhängig vom Film und steht somit erstmal ein Weilchen fest.


Jein, zum einen gab es spezielle Kunstlichtfilme, die auf ca. 3400 K bzw. 3200 K abgestimmt waren, zum anderen gab es Korrekturfilter, um die unterschiedlichen Farbtemperaturen auszugleichen. Das Mitschleppen dieser Filtersätze erspart man sich durch den einstellbaren Weißabgleich der Digitalkameras.


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BeitragVerfasst: Do 30. Jun 2016, 13:25 
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Beiträge: 2688
gidjuh hat geschrieben:
Ich weiß, dass ein fester Weißabgleich erstmal komisch klingt, aber bei Analogfotografie ist es ja auch nicht möglich, den Weißabgleich kurz mal zu verändern denn er ist abhängig vom Film und steht somit erstmal ein Weilchen fest.


Das gilt aber nur für Diafilme. Bei Farbnegativfilmen nimmt das Labor bei der Belichtung der Abzüge einen mehr oder weniger passenden Weißabgleich vor. Du siehst also nie den echten Farbstich, sondern das, was der Laborant bzw. die Software des Labors als natürliche Farbtemperatur ansieht. Mach deine digitalen Photos doch im RAW-Format, dann kannst Du nachher am Computer Labor spielen und die digitalen Negative nach deinen Vorlieben ausarbeiten. Bei jpg ist man da nicht mehr so flexibel.

Liebe Grüße
Hildegunst

gesendet von meiner K-3 mit Tapatalk

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Ein Leben ohne Karpfen ist möglich, aber sinnlos.


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BeitragVerfasst: Do 30. Jun 2016, 14:31 
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Wohnort: Emkendorf
Hallo @gidjuh,
herzlich Willkommen hier!
Zum Weißabgleich: den hast du in der Kamera, dein Roh-Film sind die RAW-Files. Deine Dunkelkammer ist ein Software(RAW)-Tool auf dem PC/Mac (Lightroom, Darktable ..).

Mit der K-30 kannst du den Weißabgleich für die JPEG-Files selbst vorgeben, ändern oder der Kamera überlassen oder einen festen Wert in die zwei USER-Modi mit abspeichern. Mit dem RAW-Tool kannst du den "noch nicht entwickelten Film", also deine RAW-Files, nachträglich elektronisch am PC/Mac entwickeln. Voraussetung hierzu ist, das du das Abspeichern im RAW-Format auch in der K-30 eingestellt hast. Sonst werden nur JPEG-Files in der Kamera gespeichert.

Hast du das M 24-35/3.5? Ein tolles Zoom finde ich. Wenn du ein Kit hast (egal welches, 18-55mm oder 18-135mm), dann hast du auch mit der 18mm Brennweite entsprechend 27mm Weitwinkel (Faktor 1,5).

Ein tolles Normalbrennweitenzoom ist das HD Limited 20-40mm F/2.8-4.0. Es ist nicht ganz so weitwinklig und so lichtstark, startet mit einem Bildausschnitt ähnlich wie das alte SMC Pentax 30mm F/2.8, liefert aber umgerechnet an KB (Pentax ME) einen Bildausschnitt, als wenn dort ein 30-60mm Zoom angeflanscht wäre. Mit 33mm Brennweite hast du in etwa die Bildwirkung eines M 50mm Objektivs.

_________________
Grüße @hoss


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BeitragVerfasst: Do 30. Jun 2016, 17:06 
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Beiträge: 2191
Sorry, muss mal ganz kurz :ichweisswas: en:
Die Temperaturangabe wird in 'K' und nicht 'KV' angegeben. Letzteres wäre ja 'Kelvin Volt' oder 'kV' wäre KiloVolt. Beides macht mit Blick auf Weissabgleich (Temperatur) keinen Sinn.

Zum Wichtigen ') wurde ja schon alles angeschnitten oben :) .


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BeitragVerfasst: Fr 1. Jul 2016, 11:33 
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Registriert: Do 30. Jun 2016, 08:38
Beiträge: 59
Wohnort: Berlin
Allen lieben dank für die viele Anregungen (und Kritiken)! Ich habe sofort von JPEG auf RAW umgestellt. Ich möchte mich halt nach wie vor an der analogen Fotografie orientieren, weil ich die Grenze zur Bildmanipulation keineswegs überschreiten möchte. Ich meine, die ist im Dunkelkammer zwar auch möglich, sehr gut zwar, aber dafür einen Haufen Arbeit. Mit Software sind das ja nur ein paar Klicks :o (geht ja teilweise so schnell, dass es einem versehentlich passiert), darum werde ich das nur verhalten machen (bisschen Kontrast, bisschen Helligkeit, tatsächlich auch ein bisschen Weißabgleich). :p
Bin dann mal gespannt!


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BeitragVerfasst: Fr 1. Jul 2016, 11:42 
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Beiträge: 3728
gidjuh hat geschrieben:
Allen lieben dank für die viele Anregungen (und Kritiken)! Ich habe sofort von JPEG auf RAW umgestellt. Ich möchte mich halt nach wie vor an der analogen Fotografie orientieren, weil ich die Grenze zur Bildmanipulation keineswegs überschreiten möchte. Ich meine, die ist im Dunkelkammer zwar auch möglich, sehr gut zwar, aber dafür einen Haufen Arbeit. Mit Software sind das ja nur ein paar Klicks :o (geht ja teilweise so schnell, dass es einem versehentlich passiert), darum werde ich das nur verhalten machen (bisschen Kontrast, bisschen Helligkeit, tatsächlich auch ein bisschen Weißabgleich). :p
Bin dann mal gespannt!


Anders als hier manchmal suggeriert wird, bedeutet die Benutzung einer DSLR ja nicht "zwangsläufig", dass man alle Möglichkeiten nutzen muss, die vorhanden sind. Die Nachbearbeitung ist zwar ein wesentlicher Schritt wie ich finde, aber da kann man auch schnell ganz viel Zeit verlieren. Ich möchte auf die Option des nachträglichen Weißabgleichs, des Aufhellen oder Abdunkelns um mehrere Belichtungsstufen usw. nicht verzichten. Auch das Bearbeiten einzelner Farben kann genial dabei helfen, das Bild so zu entwickeln wie man es sich vorstellt. Man muss es dabei nicht übertreiben, aber die "Puristen", die meinen, Nachbearbeitung sei Schummeln, irren gewaltig. In einem Fall überlässt du die Nachbearbeitung deiner Kamera und stellst alles so ein, dass deine Erwartungen erfüllt werden, aber ein nicht bearbeitetes Bild gibt es einfach nicht. Gab es noch nie, sobald Abzüge ins Spiel kommen. Also gehe einfach ganz locker an die Sache ran. Wie im Swinger-Club gilt auch bei der digitalen Fotografie: alles kann, nichts muss. Toll, wie ich diesen Zusammenhang hergestellt habe, was? :lol:

Also viel Spaß beim Erkunden der Möglichkeiten und vor allem beim Fotografieren. Lass uns wissen, wenn du Fragen hast. ;)

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Grüße vom Dunkelmann :hat:


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