Autoshooting, wie am Besten?

Hallo,

ich melde mich auch mal wieder zu Wort.

Relativ lange ist es her, dass ich meine Pentax benutzt habe. Nun möchte ich diese endlich wieder rauskramen und benutzen.

Ich habe nun endlich mein neues Auto und würde dies sehr gerne ablichten wollen.

Da wollte ich im Voraus fragen, ob man bestimmte Dinge beachten kann? Wie sollte die Blende eingestellt sein?

Leider kann ich gerade keine Fotos machen, da ich krankgeschrieben bin und mein Cheffe mich nicht sehen sollte

Ich besitze die Pentax K-S2 mit dem originalen 18-50 Objektiv und ein 70-300mm

Danke!

Keine direkt Antwort, sonder vielleicht ein helfender Gedankengang, der dir mehr nützen sollte als eine "Antwort mit Anleitung":

Schau dir doch mal Bilder von Autos aus, so wie du dir vorstellst dass du sie von deinem Auto machen willst. Dann fange an zu überlegen:

1. Von welchen Faktoren die ich beeinflussen kann hängt die Bildwirkung ab? Z.B. Belichtungszeit, Brennweite, Blende, Standort (Fotograf/Auto/Hintergrund) etc.

2. Von welchen Faktoren die ich NICHT beeinflussen kann hängt die Bildwirkung ab? Z.B. Tageszeit, Licht (Sonne/Schatten), Witterung, etc.

3. Ist das Bild nachbearbeitet? Z.B. bereichsweise Verlaufsfilter, Aufhellungen, Schärfung, Kontrast, Farbe, Mikrokontrast.

Wenn du vorher versuchst zu verstehen, warum ein Bild aussieht wie es aussieht, wirst du deutlich schneller zu Ergebnissen kommen mit denen zu zufrieden bist, als wenn dir einer sagt "nimm Blende f5,6, Stativ, ISO 100 und dann sollte das passen". Was machst du dann wenn du ein Bild von schräg oben haben willst aus ca 2m Höhe, du wirst ja schließlich kein 2m hohes Stativ kaufen

Ich hoffe du verstehst was ich meine Ich habe selbst noch keine Fahrzeuge abgelichtet, aber das ist so momentan meine eigene Herangehensweise, wenn ich gezielt für ein bestimmtes Motiv unterwegs bin und versuche es bestmöglich umzusetzen.

Hoffe ich konnten wenigstens ein wenig helfen

Was Marco geschrieben hat, kann ich nur bestätigen. Noch eine Ergänzung von mir: ein Fehler, der mir immer wieder passiert. Prüfe nach jedem Standortwechsel, Ausschnittwechsel etc, ob da was im Bild ist, was Du nicht haben willst. Das Auto läuft nicht weg, Zeit hast Du.
Für sowas ist tatsächlich ein Stativ sehr hilfreich, weil es entschleunugt und der Ausschnitt sicherer zu kontrollieren ist.

Gruß, Jürgen

Am besten fängt man mit der Locationsuche an. Denn nix wirkt banaler als das zu fotografierende Objekt in der falschen Umgebung.
Beim Auto -> z.B. möglichst leeres Parkhaus. Einige Supermärkte haben ziemlich viel Platz und man braucht nicht mal Gebühren zu bezahlen. Am besten stellt man dann die Karre in einen recht stillen Fleck in den Obergeschossen (ganz wichtig: am Abend).

Da kann man auch einen weiteren Vorteil im Parkhaus nutzen: ziemlich stimmige Beleuchtung. In der Regel sind dort recht eng Leuchtstoffröhren verbaut und die geben (wenn denn parallel zu denen eingeparkt wurde), einen interessanten Lichteffekt auf dem Lack bzw. den Fenstern. Scheinwerfer sind eine ziemliche Herausforderung. Am besten erstmal ohne anfangen und erst später zuschalten, wenn man ein Gefühl für das Umgebungslicht bekommen hat.

Am Parkplatz dann am besten die Räder so eindrehen, dass man die Felgen gut sehen kann.

Nützliche Utensilien: Reinigungsmittel um nochmal über die wichtigsten Autoteile zu wischen (tote Fliegen etc entfernen). Polfilter (kein Muss, aber manchmal sehr praktisch um Reflektionen besser steuern zu können). Stativ (dringend empfohlen...ein Parkhaus ist trotz Beleuchtung ziemlich dunkel).

Wegen der durchaus nicht trivialen Lichtsituation würde ich auf jeden Fall vom Stativ aus arbeiten. Da kannst Du dann jedenfalls bei niedriger ISO und kleiner Blendenöffnung arbeiten.

Als "Inspiration" vielleicht ungefähr sowas wie der Felix Meyer hier (obiges gilt für die Bilder OHNE Sonnenlicht!):

Vielen Dank erst einmal für eure Antworten!

Da ich am Wochenende im Pott bin und dort viele, ältere Anlagen sind, soll dies der Hintergrund werden ähnlich hier zu sehen:
http://www.flexx-photography.de/sy-phot ... -996-3.jpg
http://cocographie.de/wp-content/galler ... -02-kl.jpg

Dies wird erst einmal am Tage sein. In einem Parkhaus kann ich das bei mir im Lüneburger Raum täglich machen.

Bei dem Foto mit dem Porsche ist mir z.B. zu viel von dem HDR-Effekt drin. Ich mag es lieber "natürlicher", dennoch darf der Kontrast nicht fehlen.

Die Bilder von Felix Meyer sind schon sehr gut, auch wenn manches Foto sehr nachgearbeitet aussieht.

Leider habe ich bis jetzt noch nicht allzu viele Erfahrungen mit den verschiedensten Einstellungen (Belichtungszeit, etc) zu tun. Neuland ist es für mich glücklicherweise nicht mehr! :D

Und ein Stativ besitze ich glücklicherweise. Nur besitze ich keinen Polfilter. Kann man einen bestimmten Empfehlen? Ist ein Polfilter lediglich für die Spiegelungen gedacht?

Danke und Grüße,

Justus

Naja. Die Kamera wird sich ja um die korrekte Belichtung kümmern. Im Freien bei Sonne (im Av-Modus) würde ich mal so bei 24mm und Blende 7.1 (so ca.) und ISO 100 (oder 200) beginnen. Da sollten die Verschlusszeiten ausreichend kurz sein um kein Stativ zu brauchen. Blende 7.1 bringt ausreichend Schärfentiefe aufs Auto, und 24mm verziehen die Perspektive nicht so an APS-C.
Probier die Werte mal so als Startpunkt.

Der Polfilter vermindert störende Reflektionen und macht die Farben etwas gesättigter. Hier Video. Ab Minute 4:00 gibt's eine Autoscheibe :-D
https://youtu.be/9QH-mCuuoNc

Im Zweifel: einfach die Kamera schnappen und rausgehen und fotografieren. Das hilft mehr als 1000 gute Tipps und Ratschläge.

Ich würde vor allem verschiedene Dinge versuchen: Weitwinkel bei Blende 11 und alternativ leichtes Tele bei 2.8 oder 4, dazu möglichst schön weiches Abendlicht und gegen die Sonne. Perspektivenwechsel (ganz tief vom Boden aus) und völlig richtig: Polfilter!

Die 1. Frage wäre, um was für ein Auto es sich handelt.
Einen Golf würde ich z.B. anders in Szene setzen als einen E-Type.

LX MX hat geschrieben:Die 1. Frage wäre, um was für ein Auto es sich handelt.
Einen Golf würde ich z.B. anders in Szene setzen als einen E-Type.

...neben den anderen genannten Aspekten finde ich diesen auch äußerst wichtig!

..die Wahl der Brennweite ist mega entscheidend für die Proportionen (Pummelchen oder Breitmaulfrosch )

..das komplette drum rum wurde ja schon erwähnt. Fahrzeuge artgerecht zu fotografieren ist ne richtig fette Aufgabe ..und läßt sich nur mit Erfahrung lösen.

...ich würde die "Theorie" zur Kenntnis nehmen und im Kopf behalten,...aber dann gehts nur weiter mit rausgehen und machen.Um die richtigen Aufnahmewinkel und Brennweite
zu bestimmen kannst Du das Fahrzeug auch an weniger attraktiven Orten Ablichten,das spart erstmal Fahrzeit und Du kannst in Ruhe checken was gut kommt.
wenn Du dann an einer "wichtigen" Örtlichkeit bist hast Du die Hausaufgaben gemacht und kannst Dich um die wirklich "wichtigen Dingen" kümmern.Oftmals ist das Zeitfenster
wo das Licht gut ist sehr knapp,..wenn Du dann nicht so in etwa weist was Du tust geht das in die Hose.

beste Grüße

Bernd

Danke für eure Antworten und Tipps!

Ich werde es am Wochenende mal ausprobieren und die Bilder hier, unbearbeitet hochladen.

Das Auto ist ein nagelneuer Polo GTI in weiss:

Nicht Pentax-Bild entfernt
Handyaufnahme

Ich habe eure Tipps mal angenommen und aufgenommen, Polfilter ist bestellt und ich hoffe auf gutes Licht / Wetter am Wochenende, sodass ich gute Fotos schießen kann.

Ich bitte dann auch um ernste Kritik, auch wenn das Foto grottenschlecht ist. Geschmäcker sind dennoch verschieden.

Danke und Grüße,

Justus