Hier können Einsteigerfragen gestellt, Einsteigerbilder eingestellt, Problembilder vorgestellt und diskutiert werden. Erste Schritte in die Bildbearbeitung können vorgestellt und erfragt werden. Fragen zur Kamerabedienung werden hier beantwortet. Grundsatz sollte sein, dass wir alle irgendwo immer wieder Einsteiger sind! Keine erhobenen Zeigefinger. Und wehe, einer verweist auf Handbuch oder Suchfunktion!
Ich hab da mal eine frage, vermutlich eine ziemlich blöde .... trotzdem. Ich hab die K-50, die hat mE 11 AF-Sensoren, die K-3 hat 27 und 25 davon kreuzförmig usw usw. Ich nutze immer nur den mittleren AF Sensor/Punkt und verschwenke dann ggf. Das erscheint mir am einfachsten und schnellsten zu sein.
Machen das nur Laien/Ignoranten so? Wo liegt der Vorteil das man viele AF Punkte hat? Wenn man mehrere Punkte hat und der Kamera es überlässt worauf sie scharfstellt und man dann mit Knöpfen die Fokuspunkte ändert/wechselt oder gleich von vornherein mehrere auswählt, meinetwegen rechts oder so, wo liegt da der Vorteil anstatt nur den mittleren Punkt voreinzustellen und dann zu verschwenken?
Was hab ich davon das welche kreuzförmig angeordnet sind? So wie ich das mitbekommen hab ist das ja ein echtes Werbe-Argument, nur fehlt mir ganz offensichtlich das Verständnis dafür...
Hallo Holger, je nachdem mit welcher Blende du arbeitest, kann das verschieben schon nicht optimal sein. Hier nen Blockbeitrag von Stephan Wiesner, erklärt es besser wie ich: https://www.stephanwiesner.de/blog/foto ... en-lernen/
Die Kreuzförmigen arbeiten genauer und schneller, bei der K-50 und 200mm bei f2.8 mMn sogar deutlich spürbar. Canon geht ja mittlerweile so weit, bei einer Kamera (ich glaube 6D, bin ich mir aber absolut nicht sicher) einen doppelten Kreuzsensor in der Mitte zu verbauen, um das 85mm 1.2 zuverlässig scharf stellen zu können. Mir persönlich stellt sich schon länger die Frage, warum die Sucherüberlagerung des zentralen Fokuspunktes größer als der der anderen ist, ist der genauer/schneller?
Du mißt einen Punkt an und verschwenkst danach, dabei vollzieht die Schärfenebene einen Halbkreis und liegt hinter dem Motiv (du hast sozusagen die Hypothenuse eines Dreiecks angemessen). Bei geschlossener Blende kannst du noch im Schärfentiefebereich liegen, jedoch nicht auf den Punkt genau. Bei offener Blende verläßt das Motiv den Schärfentiefebereich und wird unscharf. Bei der ganzen Geschichte spielen Blende, Brennweite und Entfernung eine große Rolle. Also wenn du Zeit hast dann verschiebe den Fokuspunkt.
cougar hat geschrieben:I...Ich nutze immer nur den mittleren AF Sensor/Punkt und verschwenke dann ggf. Das erscheint mir am einfachsten und schnellsten zu sein.
Machen das nur Laien/Ignoranten so? Wo liegt der Vorteil das man viele AF Punkte hat?
Dann bin ich auch ein Laie und Ignorant! Mir persönlich dauert das Verstellen des Fokuspunktes bei meiner Art der Fotografie zu lange. Natürlich kann das Verschenken der Kamera negative Auswirkungen haben, aber m. E. auch nur dann in relevanter Form, je näher man am Objekt ist und je größer die Blendenöffnung ist, also wenn man sehr wenig Tiefenschärfe hat: http://www.mhohner.de/newsitem2/recompose
Viele Fokuspunkte benötigst du z. B., wenn du schnell sich bewegende Objekte (z. B. Tiere, fliegende Vögel) in den Fokus bekommen und dort halten möchtest (AF-C), das geht mit mehreren Fokuspunkten einfacher.
Hannes21 hat geschrieben:... Dann bin ich auch ein Laie und Ignorant! Mir persönlich dauert das Verstellen des Fokuspunktes bei meiner Art der Fotografie zu lange....
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Allerdings hätte ich jetzt gerne den Gegenbeweis zu den weiter oben verlinkten geometrischen Beziehungen angetreten und nachgewiesen, dass das irrelevant ist. Leider gewinnt die Mathematik über mein Schätzvermögen: Wenn ich aus 2 m Entfernung mit dem FA* 85/1.4 an der K-1 um 50 cm verschwenke, verschiebe ich die Schärfeebene um ca. 6 cm nach hinten. Die Schärfentiefe ist aber nur +/- 2.2 cm. Gleiches Szenario mit dem FA 50/1.4 würde bedeuten, dass ich knapp innerhalb der Schärfenebene liege.
Aber schon ein marginales Abblenden auf 2.0 bringt mich auch beim 85mm Objektiv deutlich in die Schärfenebene.
Also: Ja, Verschwenken kann falsch (neudeutsch "evil") sein - aber nur bei wirklich lichtstarken Objektiven ab dem leichten Telebereich.
Habt vielen Dank für die Antworten! Das bringt jetzt Licht ins Dunkel... so ganz nebenbei auch zum Thema Kreuzsensoren. Meine K-50 ist grad bei Kamerazeit, hab den Eindruck dass sie evtl. justiert werden müsste, kann aber auch nur Schmuddel auf dem Sensor sein den ich so nicht wegbekomme und daher der AF dann und wann "nicht sitzt", aber ich hab noch eine istDS im Regal, da werde ich heute abend mal schauen.
Also hab ich bisher nicht viel falsch gemacht, wenn ich eine offene Blende nutze verschwenke ich eigentlich nicht bzw. minimalst, werde aber mal intensiver auch andere AF Punkte probieren und auch mal durchrechnen um wieviel sich bei Blende X der Schärfebereich bei welcher Entfernung verschiebt, da könnten interessante Ergebnisse herauskommen!
Ob ICH allerdings tatsächlich mal 25 Kreuzsensoren BRAUCHEN oder NUTZEN werde möchte ich stark anzweifeln, bis man da dann den richtigen AF Punkt ausgewählt hat ist das Motiv verm. schon wieder weg, falls ich mir also mal eine K-3 o.ä. zulegen sollte wird das andere Gründe haben....
Nochmals vielen Dank für die schnelle Hilfestellung!
UMC hat geschrieben:Aber schon ein marginales Abblenden auf 2.0 bringt mich auch beim 85mm Objektiv deutlich in die Schärfenebene.
Also: Ja, Verschwenken kann falsch (neudeutsch "evil") sein - aber nur bei wirklich lichtstarken Objektiven ab dem leichten Telebereich.
Na ja... Gute Daumenregel, doch leider sieht das bei höherem Abbildungsmaßstab (Makro) schon wieder anders aus. Beispiel: Blüte bildfüllend, Fokus auf Stempel in der Mitte, dann verschwenken und schon ist der Stempel auch bei f8 unscharf. Bei Insekten ist es noch deutlicher zu sehen.
Deswegen verschwenke ich bei Makros gar nicht, sondern bewege mich um das Objekt oder/und schneide zu. Für die Auswahl eines anderen Fokuspunktes hab ich bei Insekten keine Zeit... (Wäre schön, über Knöpfe vorne links und rechts den Fokuspunkt zu verschieben, während ich weiter durch Sucher schaue... Das ginge ganz fix).
Der AF-Sensor sitzt am Boden unterhalb des Bildsensors.
cougar hat geschrieben:Ob ICH allerdings tatsächlich mal 25 Kreuzsensoren BRAUCHEN oder NUTZEN werde möchte ich stark anzweifeln, bis man da dann den richtigen AF Punkt ausgewählt hat ist das Motiv verm. schon wieder weg, falls ich mir also mal eine K-3 o.ä. zulegen sollte wird das andere Gründe haben....
Ich zweifle da keineswegs! Die K-3 hat einen eigenen Umschalter für das Steuerkreuz erhalten. Den "richtigen" AF-Punkt zu wählen dauert wohl meist nicht lange. Wenn dein Motiv so schnell ist das dafür keine Zeit ist, dann halte ich eine Pentax-Kamera ungeeignet.
Bei der K-3 kannst du Felder gruppieren und so die Treffersicherheit erhöhen. Außerdem sind die Punkte angenehm klein. Leider konnte ich das noch wenig testen.
Es sehr viele Gründe andere Punkte zu wählen:
Aufnahmen an der Naheinstellgrenze. Meine Blümchen will ich nicht mittig haben. Oft weht ein leichter Wind und ich mache 2-3 Aufnahmen. Dabei jedesmal zu schwenken halte ich für unnötig, zeitaufwendig und fehleranfällig.
Serien bei Portraitaufnahmen - jedesmal schwenken
Kinder in Begewegung will ich auch nicht immer in der Mitte haben. Dazu nehme ich AF-C mit entsprechender Punktwahl.
@mesisto: Also ich komme mit dem Steuerkreuz hinten und gleichzeitigem Blick durch den Sucher zurecht.