So 10. Okt 2021, 13:16
Um vielleicht nochmal auf die gaaaaaaaaanz am Anfang gestellte Frage zurückzukommen:
Ich bin zur Mk. III gewechselt und würde es immer wieder tun.
Mit der K-3 stieg ich 2014 von Canon zu Pentax um, aktualisierte wenig später auf die Mk. II und nach längerer Zeit auf die KP, auch wenn manche das als Downgrade ansehen würden. Die KP ist nicht auf Speed getrimmt, war technologisch betrachtet trotzdem ein größerer Fortschitt als die Mk. II zur ersten K-3, wenn auch eine ganz andere Klasse.
Angenehm ist die sehr gute Bedienung, die altebekannte und sachte erweiterte Oberfläche, ein liebevolles Design und viele neue Details.
Trotzdem war der Wechsel zur Mk. III eine sichere und beschlossene Sache.
Die Versprechungen bei Neuvorstellungen - und das konnte man bei der Mk. III über Jahre miterleben - sind ja immer vollmundig und meistens Stuss. Versprochen wird die Wiedererfindung des Feuers, diesmal nur ultimativ besser.
Werbeversprechen werden nie gehalten, aber die Ausnahme bestätig die Regel. Und das ist die K-3 III.
Der Preis ist happig, die Bedienung ungewohnt, wenn man nicht die Ricoh GR kennt und es ist doch nur eine Kamera. Meiner Meinung nach ist es aber DIE Kamera.
Du wirst, wenn du sie einigermaßen begreifen willst, ins Handbuch schauen müssen und das nicht nur einmal. Der Funktions- und Fähigkeitsumfang sind enorm gewachsen - und dünn dokumentiert. Vieles musst du direkt ausprobieren, weil es gar nicht komplett erklärt ist. Das "Aha!" kommt in der Praxis.
Ich glaube, dass er derzeit niemanden gibt, der sie darin voll auszuschöpfen vermag, geschweige jede Funktion und Einstellung ad hoc kennt. Auch das ist ein Fakt, der die Mk. III so interessant macht. Erinnern wir uns: Der elektronische Verschluss wurde mit einem Firmwareupdate nachgereicht!
Sie hat die erste größere Reise hinter sich und sich umfassend bewährt, egal ob in Staub und Dreck, zur Astrofotografie, in der Landschft oder im hektischen Trouble bei Schnappschüssen und bescheidenen Lichtverhältnissen. Beim Kitesurfing ist mir die Kinnlade bis zum Knie runtergeklappt.
Man bekommt sofort gute Ergebnisse hin - einschalten und los funktioniert - kann aber enormes mit Übung und Verständnis erreichen. Ich habe viele Probierstunden hinter mir. Notwendig ist die gründliche Voreinstellung der Kamera. Das sollte man sich in aller Ruhe zu Gemüte führen. Ihr Reaktionverhalten ist unglaublich weit anpassbar, nicht nur was den AF und die Blendenvorwahlen angeht. Allein das ist schon ein eigenes Ökosystem.
Der Sucher ist der Hit. Ohne weitere Worte. Das wurde hier im Forum schon endlos durchgekaut. Das Bedienkonzept ist enorm gut durchdacht, besser, als bei allem, was ich bisher gesehen habe - und das ist wirklich einiges. Allein der Sound ist genial. Ein Freund meinte auf einer gemeinsamen Tour, der "Sound ist purer Sex."

Na ja, wenn er meint...
Tasten und Mechanik sind exzellent. Sie liegt peerfekt in der Hand und gehorcht auf's Wort. Weil sie das tut, verzeiht sie keine Fehler.
Einsetzbar ist sie ausnahmslos für alles. Richtig aufblühen wird sie vor allem aber im Einsatz mit moderen Objektiven. Das wurde hier schon angemerkt. Weil erst dort ihrer enorme Geschwindigkeit und Präzision zutage tritt.
Ich habe in Griechenland eine Löschaktion bei einem Waldbrand mit Ka-32T-Hubschraubern miterleben können. Kein einziger Fehlfokus bei mehr als 600 schnellen Serienbildern mit einem handgehaltenem 150-450 und MTF als Vorwahl.
Zur Bildqualität hat sich das Forum schon weit ausgelassen. Ich kann zur KP als auch zu ihren direkten Vorgängern deutliche Verbesserungen sehen. Dynamik, Brillianz haben dazugewonnen, wie seit Jahren nicht mehr.
Der Vergleich fällt mir leicht, da meine Frau noch ein KP benutzt, die gleichen Linsen wie ich im Einsatz hat und sich die Motive doch immer wieder überschneiden. Klarer Fall!
Sie ist ihr Geld auf alle Fälle wert, muss aber auch benutzt werden! Zum Rumliegen oder nur für Gelegenheiten ist sie viel zu schade.
Gruß, Arne