Sitz von Dichtungen. Zuverlässigkeit. Kapillarwirkung

Hallöchen zusammen.

Ich habe von einigen (wenn auch nicht vielen) Problemen im Zusammenhang mit abgedichteten Gehäusen gelesen. Im Prinzip ging es um zwei Hauptfälle: die Bildung von Kondensat unter dem Schulterdisplay und unerwartete Defekte, bei dem interne Korrosion diagnostiziert wurde, obwohl die Kamera keinen außergewöhnlichen Bedingungen ausgesetzt war. Die jeweiligen Besitzer sind in dieser Hinsicht als verlässlich einzustufen.
Daher haben sich bei mir ein paar Fragen ergeben. Ich beabsichtige, deswegen vielleicht eine Anfrage an Ricoh/Pentax zu schicken. Was meint Ihr dazu?

1.) Wie wird die Dichtigkeit der Kameras / Objektive in der Fertigung geprüft? Ist das in der Spezifikation festgelegt? Einzelprüfung?
2.) Wie lange halten die Dichtungen?
3.) Gerade wenn eine Dichtung nicht 100%ig sitzt, kann es durch Kapillarwirkung dazu kommen, dass Feuchtigkeit stärker eindringt als bei einem ungeschützten Gehäuse – und diese dann natürlich auch schlechter wieder herauszubekommen ist. Vielleicht ist das die Erklärung für einige der beschriebenen Fälle.

Ich glaube, dass dieses Thema hier auch in ähnlicher Form schon einmal angesprochen wurde. Nur stellt sich mir die Frage, wie vor dem Hintergrund der nach außen kommunizierten Wetterfestigkeit das Einstehen von Ricoh/Pentax bei auftretenden Problemen ist. Gerade wenn ich mich als Fotograf darauf verlasse, dass die Ausrüstung robust ist, will ich im Schadensfalle nicht mit einer ‚Radio-Eriwan-Antwort‘ abgespeist werden. „Im Prinzip ja, aber in diesem Falle sehen wir nicht bestimmungsgemäße Verwendung als Ursache. Pech gehabt!“. Sicherlich eine Grauzone, aber da wüsste ich gerne Genaueres.

Es ist aber nicht so, dass ich deswegen schlaflose Nächte hätte. Es ist reines Interesse.

waldbaer59 hat geschrieben:Nur stellt sich mir die Frage, wie vor dem Hintergrund der nach außen kommunizierten Wetterfestigkeit das Einstehen von Ricoh/Pentax bei auftretenden Problemen ist. Gerade wenn ich mich als Fotograf darauf verlasse, dass die Ausrüstung robust ist, will ich im Schadensfalle nicht mit einer ‚Radio-Eriwan-Antwort‘ abgespeist werden. „Im Prinzip ja, aber in diesem Falle sehen wir nicht bestimmungsgemäße Verwendung als Ursache. Pech gehabt!“. Sicherlich eine Grauzone, aber da wüsste ich gerne Genaueres.

Es gibt halt keine allgemein verbindliche Reparaturzusage. Kulanz wird vom Einzelfall abhängig gemacht. Bei größeren Wassereinbrüchen sollte man sich über eine Ablehnung nicht wundern, hier wird einfach unterstellt, dass die Cam mehr als nur Spritzer abbekommen hat. In meinem Fall mit der K-7 damals gab es zwei Wochen nach einem Paddelausflug erst einen Anzeigeausfall des Schulter-/Sucherdisplays, dann Kontaktprobleme des Blendenrades, ISO-Knopfes und der Abblendtaste... die Reparatur wurde damals trotz Korrosion wegen Wassereintritts von Pentax im Rahmen der Garantieleistung übernommen.

mfg tc

waldbaer59 hat geschrieben:...2.) Wie lange halten die Dichtungen?...

Es wird allgemein Empfohlen, die Dichtungen (auch bei Objektiven) alle 2 Jahre zu erneuern lassen, aber wer macht das schon

Saludos
Marcel

"Hallo lieber Käufer,
hier hast du die einmalige Gelegenheit eine super Kamera zu einem Top Preis zu bekommen. Die Kamera hat leider einen Defekt, daher auch als Defekt für Bastler abzugeben.
Wie auf den Bildern zu sehen, können sie mittels Display Bilder und Filme ohne Probleme machen, leider geht dies über den Okular / Spiegel nicht, hier Fehlfunktion, die Bilder werden überbelichtet. Dieser Defekt kommt wohl durch minimalen Wasserkontakt bei leichtem Regen. Daher gibt es leider keine Garantieansprüche. Die Kamera wurde im Jan. 2014 gekauft. Sollten sie noch weiter Frage haben, stehe ich ihnen gerne zur Verfügung."

Es handelt sich um eine K-3/430€ und ich bin etwas überrascht über die Abweisung der Garantieansprüche.
Was meint Ihr ? Hat es Sinn sich über das Teil Gedanken zu machen ? Oder lieber Finger weg ?

kommt wohl durch minimalen Wasserkontakt bei leichtem Regen.

Da sind zu viele Unbekannte drin. Eigentlich kann man hier als Außenstehender keine wirkliche Beurteilung treffen. Insbesondere ist die Frage, wie 'minimaler Wasserkontakt' und 'leichter Regen' wohl definiert sind.

Wenn solche Fälle nur sporadisch vorkommen, wäre es Pentax sicher dienlich, diese sehr kulant auszubügeln. Außerdem ist es dann sicher kein finanzielles Problem.
Passiert so etwas aber häufiger, wird wiederum Pentax den selbst gesteckten Ansprüchen / Zielen nicht gerecht.
In jedem Fall ist ein pauschales 'Abbügeln' nicht wirklich förderlich. Da gab es den Fall eines geschätzten Schweizer Forenkollegen, der sehr professionell arbeitet und bei dem nach einem Namibia Aufenthalt Korrosion im Inneren seiner K-5 festgestellt wurde. Es war auch vom Service keiner in der Lage, herauszufinden, WIE das passiert sein könnte. Er selbst hat seine Kamera auch keinen exotischen Bedingungen ausgesetzt (wobei ich natürlich nicht weiß, inwiefern Salzluft am Meer bei entsprechender Luftfeuchtigkeit sein zerstörerisches Werk verrichtet hat).

Nun gut. Mir ist es egal, da ich nur selten solch herausfordernden Aufnahmebedingungen ausgesetzt bin. Aber die Outdoor-Enthusiasten würden sicher schon gerne auf die Zuverlässigkeit des Systems setzen ...

K-5 II, 3 Jahre alt, Korrosionsschaden in der Bodengruppe und im unteren Bereich des Objektivansatzes. Ausschließlich WR Objektive im Einsatz, keinmal im Regen oder unter Wasser photographiert oder Objektiv gewechselt. Ist meine 10. DSRL, davon die letzten 4 von Pentax (K 10D, K-5, K-5 II, K-S2) aber die erste die rostet. Noch keine Ahnung wie Ricoh reagieren wird, klang aber nicht sehr hoffnungsvoll für mich. Ich denke das sollte man Kaufinteressenten wissen lassen. Die Werbung stimmt möglicherweise was die Anzahl der Dichtungen betrifft, der Rest ist eine hohle Phrase. Halte Euch über die Reaktion von Ricoh auf dem Laufenden. Vielleicht geschieht ja doch ein Weihnachtswunder.

Deutsche Pentax-Hotline gibt sich freundlich, verständnisvoll und bemüht, hat aber bisher nix weiter gebracht, was den Feiertagen geschuldet sein könnte.

Spannungsreihe ...?

kris-kelvin hat geschrieben:Was meint Ihr ? Hat es Sinn sich über das Teil Gedanken zu machen ? Oder lieber Finger weg ?

Finger weg. Meine Meinung. Das hört sich nach einem Totalschaden an. Minimaler Wasserkontakt? Entweder hat die Kamera ein größeres Dichtigkeitsproblem oder der Wasserkontakt war doch größer. In beiden Fällen weißt Du nicht, was Dich in der Kamera noch erwartet. Betrieb nur mit LV? Dann wäre die Kamera als DSLR größtenteils unbrauchbar bzw. nicht bestimmungsgemäss nutzbar. Dafür finde ich den Preis wiederum zu hoch.

Meine Meinung.
Hildegunst

gesendet von meiner K-3 mit Tapatalk

Dichtungen sind ein zweischneidiges Schwert. Sie versiegeln die Kamera gewissermaßen, aber wenn mal was drin ist ... geht es auch viel schwerer wieder raus. Wenn es bei einem 'normalen Gehäuse' reicht, ein paar Stunden an einer warmen, trockenen Ecke zu stehen, damit alles wieder ok ist, kann es bei einem gedichteten Gehäuse vielleicht sogar Sinn machen, die Optik abzunehmen und das Gehäuse (natürlich staubsicher, aber diffusions-) offen einige Zeit zu lagern. Und denken wir dran ... die Kameras sind spritzwassergeschützt, aber nicht 100% luft- (und kondensations-) dicht. So was wie bei Ferngläsern incl. Stickstofffüllung ist halt nicht ...

Ich glaube schon, dass die Abdichtung mehr als nur ein Werbegag ist, aber über die möglichen Tücken erfährt man mbMn zu wenig. Und letztlich zieht der Anwender immer den Kürzeren. Das ist aber allgemein so, und ich will deshalb meine Lieblingsmarke nicht verteufeln . Aber es gibt halt immer Licht und Schatten ...

Danke für die schnellen antworten
dann bleibe ich bescheiden bei meiner und habe außerdem rundherum genug zum Basteln