Mo 7. Jun 2021, 14:21
ulrichschiegg hat geschrieben:Das steht so nicht bei dpreview. Da steht dass für ein bestimmtes Objektiv, Zeit, Iso-Kombination auf dem Stativ es vermutlich ein Shutter-Shock-Problem gibt. [...] Wenn dpreview den "Electronic First Curtain Shutter" (EFCS) bei anderen Kameras ausstellt haben das Problem fast alle neuen Kameras, die den mechanischen Verschluss nutzen. Aber wer fotografiert in Realität schon mit diesem EFCS? Die Nachteile sind ja nicht gerade klein. [...]
tabbycat hat geschrieben: Jeder der es zur Verfügung hat, also niemand im Pentax-Lager.
ulrichschiegg hat geschrieben:Die Nachteile sind ja nicht gerade klein.
So? Welche fallen dir denn ein?
ulrichschiegg hat geschrieben:Google es doch...
tabbycat hat geschrieben: Aber gern doch, den Link hatte ich vor wenigen Tagen ja eh für's Blaue Forum schon heraus gesucht:
https://www.docma.info/blog/elektronisc ... ben-sachenZitiert aus dem Fazit:
Bis der globale elektronische Verschluss mechanische Verschlüsse endgültig überflüssig macht, sind Aufnahmen mit elektrischem ersten und mechanischem zweiten Verschlussvorhang keine halben Sachen, sondern der aktuell beste Kompromiss.
Also nochmal: Möchtest du deine Gegenhypothese belegen?
Ich habe das in den K-3 iii Thread geschoben. Gehört für mich nicht zum AF. Ich schreibe ein paar einleitende Worte. Erklärt ist es gut
, auch wenn nicht Alles präzise ist. Wenn der Elelctronic Front (oder First) Curtain Shutter (EFCS) eine allgemeine Lösung wäre, gäbe es keinen Grund dass fast alle Kameras einen Schalter haben, um es an oder aus zu stellen. Streifen, Bokeh-Verschmirrungen, Verzerrungen ist das was ein EFCS verursachen kann.
Das Thema ist recht abgehoben und die Diskussion halte ich für eine typische Internetdiskussion. Was nicht heissen soll, dass das kein reales Problem ist. In bestimmten Aufnahmesituationen kann das durchaus auftreten. Aber die Blase die darum gemacht wird spiegelt das Ausmass des Problem nicht wirklich wieder, es ist völlig aufgebläht. Ein Experte für "shutter shock" ist für mich jemand der Kameras baut, das Internet im Allgemeinen weniger.
Auch ein paar Worte warum ich das für mich persönlich für kaum relevant erachte (für die eher schweren Pentax Kameras), ich einen EFCS-Nachteil als relevanter errachte.
Je leichter die Kamera, je höher die Kamera auflöst, desto anfälliger ist eine Kamera für Schwingungsunschärfe (SU, ich nenne das einmal so). Jede Kamera hat bewegliche Teile, und da wo Teile bewegt werden hat man ein schwingfähiges System (mit so Zeugs habe ich beruflich zu tun). Wenn die bewegte Masse klein ist gegeüber der Kameramasse (ikl. Objektiv, ...) tritt es weniger wahrscheinlich auf. Das betrifft alle Kameras (DSLR, MILC, ... alle die bewegliche Teile haben), nicht nur die von Pentax. Man kann das nicht "wegdesignen". SU kann durch den Spiegel, den SR, den Auslöserknopf, das Stativ, Fotografenzappelei etc. verursacht werden. Beim "Shutter Shock" ist die SU verursacht durch den mechanischen 1ten Verschluss gemeint. Sobald man eine Kamera in der Hand hält oder andersweitig gedämpft gelagert hat haben all die schönen Labortests keine Relevanz mehr, weil man das schwingungsfähige System verändert (Dämpfungseigenschaften, Gewicht, ...). Schwingungsanregungen finden üblicher in einem sehr schmalen Frequenzbereich statt, da muss alles dumm zusammenpassen. Eine Marschmusikkapelle im richtigen Gleichschritt die frequenz-ungeschickt über eine Brücke läuft, kann diese Anregen und beschädigen, wenn Amplitude und Frequenz blöd gelagert sind.
Also jetzt habe ich ein Objektiv montiert, die Kamera ist irgendwie gehalten (Hand, Stativ, Bohnensack, auf dem Boden, ...). Und dann gibt es genau eine Belichtungzeit (genau eine plus minus ein bisschen, für Zooms brennweitenabhängig, Verschluss verursacht) bei welchem die SU das Bild verunschärft (mal mehr mal weniger). Ich verändere meine Belichtungszeiten in Ein-EV-Schritten, viele Belichtungszeiten e.g. 1/90 wähle ich nie an. Eine in der Hand gehaltene Kamera ist übrigens deutlich besser gedämpft als eine auf dem Stativ. Anfällig sind Makros und lange Brennweiten. Belichtungszeiten sagt man üblicherweise bei t < 1sec und t > 1/100sec (plus / minus). Oft ist es so, wenn ich die Kamera ein wenig anders halte, den Auslöser etwas anders bediene ist es weg. Auf dem Stativ mit Selbstauslöser natürlich nicht, da ist es wiederholbar.
Der übliche Vorschlag ist (siehe Dein verlinkter Artikel, sofern die Kamera das Feature hat) EFCS in genau dem Bereich anschalten. Ich würde einmal behaupten das die meisten Fotografen das Ding immer anlassen. Wer gerne mit lichtstarken Objektiven fotografiert kann, muss nicht, sich das Bekoh versauen. Das SU-Risiko bewerte ich als deutlich kleiner als dass ich die Bilder durch den EFCS verschlechtere. Das gilt übrigens für alle anderen SUs auch. Auslöser verrissen, SR, ...
Das ist meine persönliche Meinung. Bei
sieht die Pro- und Kontraliste so aus:
EFCS:
– Flickering / Banding bei Kunstlicht, aber nicht so stark wie elektronischer Verschluss
– möglicherweise Beeinträchtigung des Bokeh und halbe Unschärfekreise
– kann bei manchen Kameras bei kurzen Verschlüssen zu ungleichmäßiger Belichtung führen
– lauter als elektronischer Verschluss (leiser als mechanischer Verschluss)
– Reduziert je nach Kameramodell den Dynamikumfang merklich (bei der Canon EOS R5/R6 reduziert sich der Dynamikumfang in H+ von 14 auf 13 Bit je Farbkanal)
Vielleicht addiert ja Pentax per Firmware-Update den Schalter EFCS, wie sie bei der K-1 den elektronischen Verschluss addiert haben. Dann kann jeder für sich entscheiden. Bei mir wird er aus bleiben.