chriskan hat geschrieben:
Dunkelmann hat geschrieben:
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Mir ist das Belichtungsdreieck sehr wohl bekannt, aber wir reden hier ja auch über das Verhalten der Kamera "hinter dem Vorhang".
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Darum geht es auch. ISO 200 wird angezeigt, aber das Signal wird bei eingeschalteter Spitzlichtkorrektur nur mit ISO 100? verstärkt und landet so im RAW. Damit aber grundsätzlich eine halbwegs korrekte und für den Sensor passende Belichtung zustande kommt braucht man nun mal alle drei Werte.
Wie gesagt: dem Sensor ist die ISO-Einstellung egal. Der sammelt nur die Photonen, die das Objektiv hineinlässt über den Zeitraum, den die Verschlusszeit es ihm gestattet. Ist das Helligkeitsergebnis dann nicht ausreichend für unsere Vorstellung, dann wird das Bild über eine höhere ISO-Einstellung verstärkt/aufgehellt.
Zitat:
Ohne einen Wert für die ISO kann man bei gegebener Helligkeit keine passende Blende und Zeit einstellen.
Ich kann durchaus eine Blende und Zeit einstellen bei beliebiger ISO-Einstellung - im manuellen Modus. Was dann an Helligkeit dabei heraus kommt, ist die Konsequenz meiner Wahl. Wir diskutieren hier ja gerade darüber, welche Bedeutung ISO für unsere Kameras eigentlich hat. Was du unter "passende Belichtung" verstehst ist sicher auch das, was ich unter einer passenden Bildhelligkeit verstehe. Eigentlich könnte man das Konzept von "ISO" bei modernen Kameras auch in Frage stellen, denn wie man sieht handelt es sich dabei mitnichten um das, was wir aus Filmzeiten kennen. Aber es ist eben ein gut vermittelbares Konzept, was die meisten Leute verstehen können. Denn was wir hier gerade diskutieren, interessiert die meisten Fotografen nicht ansatzweise.
Was mich doch eigentlich nur interessieren sollte, sind Blende (Schärfentiefe), Verschlusszeit (Bewegungen darstellen/einfrieren) und die Bildhelligkeit. Zum letzten Punkt interessiert mich a) dass die hellen Stellen nicht ausbrennen oder b) die dunklen Bereiche nicht absaufen oder c) die Bildhelligkeit im Mittel "passt". Wie die Kamera das anstellt, sollte mich nicht jucken. Soll sie doch das Signal verstärken, wenn es sinnvoll ist. Alternativ dazu könnte die Kamera "wissen", dass das Ergebnis rauschärmer oder detailreicher wird, wenn sie das Signal nicht verstärkt und stattdessen z. B. eine Belichtungskorrektur in die RAW-Datei schreibt. Das wäre dann das Pendant dazu, die Belichtung in meinem RAW-Konverter selbst anzuheben, wenn ich mit ISO 100 fotografiert habe. Immerhin kennt die Kamera auch die Werte für optimale Schärfe mancher Objektive. Deshalb kann man der Kamera für den Auto-Modus im Menü einstellen, ob sie Blende und Verschlusszeit gemäß MTF wählen soll. Warum also nicht auch der Kamera überlassen, wie sie bei größtmöglichem Dynamikumfang die rauschärmste Belichtung generiert? Das wäre mal ein fortschrittlicher Ansatz. Damit könnte Pentax die Fotowelt aufrütteln: die Abschaffung von ISO! Stattdessen nur noch Belichtungskorrektur einstellbar und fertig. Ich bin begeistert und werde das gleich als Patent einreichen!
