Zum Thema AF-Feinverstellung habe ich inzwischen eine klare Meinung, teils aus eigener Erfahrung, teils aus "Einsicht" --->
FINGER WEG!Eigene Erfahrung:Vor ca. 1,5 Jahren war ich der Meinung, dass meine K-r ein Fokusproblem hat (was sie über das Labor ermittelt auch hatte). Also machte ich einen "Messaufbau" (Stativ, Fokusierobjekt, etc.) und spielte tagelang mit verschiedenen Objektiven an der AF-Feinverstellung herum; aus heutiger Sicht war das totale Zeitverschwendung, die darüber hinaus auch noch total nervenaufreibend war, weil die Ergebnisse nichtssagend und komplett unbrauchbar waren (diese Erkenntnis hat sich aber erst mit der Zeit bei mir durchgesetzt). Irgendwann schickte ich die Kamera entnervt an die "Kamerazeit.de" und erhielt dort von Herrn Lorenzen einen fundamentierten Zustandsbericht (zur Info: die Kamera fiel mir vor einigen Jahren mal vom Autodach ...

). Ich erwarb daraufhin meine K50
(Spätere) Einsicht:Obwohl ich "nur" die K50 habe, ließ ich mir von meinen Jungs zum Geburtstag das K3-Buch von Benno Hessler schenken (man weiß ja nie was nach/zu der K50 noch kommt ...

). In diesem Buch widmet Benno diesem Thema
drei volle Seiten, die absolut schlüssig und nachvollziehbar sind.
Zuerst stellt er die berechtigte Frage, welche Maßeinheit denn mit +/-10 bei der Feinverstellung gemeint sei. Er weiß es schlicht und ergreifend auch nicht und vermutet deshalb, dass es sich um einen von Pentax festgelegter Wert (keine Norm) handelt. In harten Zahlen angegeben fährt er weiter fort, dass es sich, sollte es sich um Werte im Dezimalsystem handeln, am ehesten um Mikrometer handeln könnte (reine Mutmaßung). Dass es weder Zentimeter noch Millimeter sind, ist ja eigentlich einleuchtend. Damit ist er bei:
Problem eins: kein Testaufbau außerhalb eines Fachlabors kann sicherstellen, dass es keine Abweichung im Mikrometerbereich (!) gibt. Schon nach diesem ersten Problem wurde mir klar, was für einen Quatsch ich da mit meiner K-r betrieben habe.
Problem zwei: auch bei hochwertigen Zoomobjektiven sitzt der Autofokus in den unterschiedlichen Zoombereichen anders. Worauf soll sich dann die Korrektur beziehen? Auf die Mitte oder auf den oberen oder unteren Zoombereich?
Problem drei: Es gibt keinerlei Anhaltspunkte oder Richtlinien, auf welche Entfernung der Testaufbau festgelegt werden soll. Beim Nahbereich des Objektivs? Bei unendlich? In der Mitte?
Problem vier: Wenn man bei einem Zoomobjektiv die Korrektur für einen Zoombereich einstellt, kann es den Fokusbereich auf der anderen Seite komplett verschieben.
Hätte ich das Buch vorher gehabt, wäre ich in der Zeit meiner Testaufbauten lieber mit den Kumpels ein Bier trinken gegangen. Ich bin seither von diesem Menüpunkt geheilt und halte es wie von Benno Hessler geschrieben:
"Benutzen Sie die AF-Feinverstellung NICHT"