Registriert: Di 20. Nov 2012, 14:54 Beiträge: 199 Wohnort: Berlin-Neukölln
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Hallo, ich meinerseits gehöre inzwischen auch zu den "WR-Freaks", obwohl das anfänglich gar keine Rolle für mich spielte: Wenn man es, aus der Welt der "normalen" Fotoapparate kommend, gewöhnt ist, sich bei schlechtem Wetter halt verkrümeln zu müssen, ist diese neue Eigenschaft namens "Wetterfestigkeit" erstmal nix, womit man auf der Stelle was anfangen kann, so wie einem ja auch nix schmecken kann, das man noch nie zuvor gegessen hat.
Auch dieser Appetit also kam bei mir erst mit dem Essen, dann allerdings auch ziemlich flott: Denn es ist schon ein irrer "Psycho-Komfort" zu wissen, dass man sich bei einem Fototrip - zB. im Hochgebirge o.ä., wo man sich auch nicht schnell mal irgendwo unterstellen kann - eher um seine eigene Wind- und Wetterfestigkeit Sorgen machen muss als um die seiner Kamera.
Oder wie es vor längerer Zeit mal jemand in einem anderen Pentax-Forum schrieb: "Da kapituliert eher der Fotograf als die Kamera." Und das ist inzwischen auch meine Erfahrung: Wenn ich mich irgendwann mit meiner Kamera vom Acker schleichen musste, dann wegen steif gefrorener Pfoten und/oder klatschnasser Klamotten - die K-30, K-5 und K-3 hätten es gut und gerne noch ein Stündchen oder zwei mitgemacht.
Klar, das es auch da Grenzen gibt, zB. "wetterfest" nicht dasselbe ist wie "wasserfest" (wo wir Menschen dann auch mal die Nase vorn haben ) oder man bei Staub und Regen auch eher sparsam mit dem Zoom umgehen sollte (weil sich dadurch Wasser und Staubkörnchen zwischen die Dichtungen ziehen und letztere leider auch nicht wieder verdampfen), aber man kommt schon mal wesentlich weiter als ohne "WR".
Wobei auch das letztendlich immer statistische bzw. Wahrscheinlichkeitsaussagen sind, die "Überlebenswahrscheinlichkeiten" einer Kamera also irgendwelche "Glockenkurven" mit einem Gipfel in der Mitte und Ausläufern nach beiden Seiten, so wie bei dem Kette rauchenden Oppa, der trotzdem 90 wurde, während sein nichtrauchender Neffe schon mit 40 von hinnen ging . Will sagen, da gibt es natürlich auch immer wieder Einzelbeispiele, dass jemandes Fotoausrüstung trotz fehlender Wetterfestigkeit ein Tropengewitter überlebte, während ein anderer seine wetterfeste Pentax schon nach dem ersten Nieser zu Foto-Maerz schicken musste. Shit happens.
Es ist also am Ende dann doch immer auch eine Frage des Zufalls, eine verbindliche Einzelaussage demnach kaum möglich. Wenn die Flugzeuge einer Fluggesellschaft zehnmal seltener abstürzen als die der Konkurrenz, oder wenn ein Auto Airbags hat und die anderen Autos keine, ist das keine Garantie, dass es mich nicht trotzdem erwischt, die Wahrscheinlichkeit dafür aber wesentlich geringer, und das lasse ich mir dann auch was kosten. Der Aufpreis für eine "WR"-Kamera oder ein "WR"-Objektiv könnte also auch "Wetterversicherung" genannt werden, und manch einer liebt da eher die Sicherheit, der andere eher das Risiko ...
Man liest sich, QN
PS. Und bitte Vorsicht beim Nachmachen der Videos: Wenn Ihr genau hinguckt, wird dabei nie etwas an der Optik bewegt! In den Staub schmeißen und anschließend abduschen oder unter den Wasserhahn halten, ohne dass sich dabei irgendwas am Objektiv bewegt, sieht also mächtig taff aus, ist in Wirklichkeit aber vergleichsweise harmlos - sobald aber das Objektiv sich, zB. durch Zoomen, verlängert oder verkürzt, beginnt die Kamera dadurch zu "atmen", also Luft und/oder Feuchtigkeit mit der Umgebung auszutauschen, und dann hat man letztere ggf. auch drinnen und nicht mehr nur draußen. Also bitte nicht alles, was man in Videos sieht, daheim mit seiner Ausrüstung nachmachen .
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