Motive sind von meinem persönlichen Standpunkt aus nicht unbedingt mega spannend aber die Anmutung an sich unterscheidet die Bilder schon deutlich vom "cleanen" Digitallook. Darf ich fragen welchen Film du genutzt hast? Das rot im zweiten Bild schaut so interessant aus. Kein zulaufen der Farbkanäle etc.
Davon ab kann ich deine Begeisterung bei der analogen Fotografie super verstehen - für mich ist da auch hauptsächlich der Weg das Ziel

Man verzeihe mir, ich konnte nicht widerstehen:
jedie hat geschrieben:
Klar, keine Frage, digital übertrifft analog auf jeden Fall...
Vorsichtiger Einspruch: Wer mit großen Formaten arbeitet und kostengünstiger arbeiten will kommt analog deutlich besser weg.
Die Preise für mini 6x4,5 (Pentax) fangen ja bei über 5k an, wenn man dann größere Sensoren will landet man schnell bei mehreren 10k €.
Für den Differenzbetrag für ein digitales Rückteil kann man auf jeden Fall viele Rollfilme und hochwertige Scanner kaufen.
Zudem ist analoge Fotografie deutlich mehr Handwerk wenn man die Entwicklung und Verarbeitung mit einbezieht als digitale Fotografie. Das kann einem gefallen oder man mag es hassen

Havok hat geschrieben:
Trotzdem muss ich sagen, dass sie digital sicherlich besser geworden wären.
Wow - not bad. Da hast du ja eine ganz feste Meinung. Aber Quizfrage: Wie hätte er denn mit einer Pentax und dem 40/2.8 digital den gleichen Bildwinkel hinbekommen? Oh, geht ja nicht....
Davon ab macht Farbglanz zwar an sich fast durchgängig gute Arbeit aber "top notch" sind die halt nicht. Wenn man will, kann man an der Ecke des Workflows beim digitalisieren noch massiv selber eingreifen. Und man weiß halt auch nicht welcher Film genutzt wurde, ob die Eigenheiten einer Filmemulsion bei der Belichtung beachtet wurde und und und...
Du gehst halt gerade im Kopf von einem Vergleich einer hochgezüchteten Digitalkamera mit allen möglichen Hilfsmitteln wie verschiedene Belichtungsmessmodi und der späteren Anpassung im Rechner (ob Raw oder jpg) in kontrollierter Form in jederlei Hinsicht aus.
Jedies MX hat eine mittenbetonte Messung (Nachführmessung btw) und Farbglanz macht eine Standardentwicklung (ok C-41 kann man auch nicht ganz so viel individuell anpassen) aber die "Ausbelichtung" bzw. der Scan wird recht stark standardisiert vorgenommen.
Die "reale" Dunkelkammerarbeit (ob als Scan oder Abzug) konnte Jedie also gar nicht vornehmen.
Davon ab: Ich denke es ist müßig mit der Absicht "analog VS digital" an die Geschichte heran zu gehen. Beide Verfahren haben ganz starke Eigenheiten und damit jeweils immense Vor- und Nachteile. In der heutigen Welt überwiegen für den Otto-Normalfotografierer (nicht abwertend gemeint, einfach die Masse der fotografierenden Menschen) die digitalen Vorteile sicherlich - deshalb ist die Art der Fotografie aber nicht automatisch "besser".
Havok hat geschrieben:
Gerade indoor, beim Foto des (Düsseldorfer?) Terminals, rauscht es gehörig.
Das
Korn ist schon deutlicher aber in der Situation ohne eine Korrektur auch so zu erwarten.
Die MX misst mittenbetont, bei den Spitzlichtern fallen die gehörig ins Gewicht. Die Belichtung wird dann tendenziell zu knapp, das wird durchs hochziehen später im Scan ausgeglichen. Und das ist relativ problematisch - die Schatten sind bei analoger Fotografie das Problem, Informationen aus den Lichtern holt man deutlich leichter zurück als das bei digitalen Systemen der Fall ist. Für mich sieht das Bild so aus als ob dank des großen Belichtungsspielraums von Farbnegativfilmen noch einiges zurück geholt werden konnte.
jedie hat geschrieben:
Aber es macht Spaß und schön ist, das es relativ unproblematisch (noch) geht... Wer weiß wie lange man noch analogen Film + Entwickler-Firmen gibt...
Da musst du dir keine großen Gedanken machen. Zumindest was 135er Kleinbildfilm im Negativbereich angeht. Es gibt auch erfreulicherweise wieder einige kleine Betriebe die im analogen Geschäft mitmischen (z.B. Adox in Berlin) oder andere die den Umbau vom riesigen Betrieb zur "Quasi-Manufaktur" relativ gut hinter sich gebracht haben (Ilford). Fuji und Kodak straucheln noch immer, es wachsen aber eben kleinere Betriebe nach. Ironischerweise genau das, was die Platzhirsche vorher ja so aggressiv "weggebissen" haben. 120er Rollfilme gibt es in dem Bereich auch noch eine recht große Auswahl, das Problem sind vor allem Diafilme. Da fällt einer nach dem anderen Weg und Ersatz gibt es derzeit nicht.
Gruß,
Tom
_________________
*
Keine meiner Bilder sind zur Bearbeitung freigegeben.