Hallo Frank,
Als erstes auch von mir eine uneingeschränkte Anerkennung für Dein erstes Shooting!!!
Ich denke Jeder der so etwas anfängt und über Deinen Anspruch verfügt weis was das bedeutet so etwas auzugehen.
Ich finde daß Du einen guten Einstieg in die "harte Realität" gehabt hast,wie so ein Shooting ablaufen kann.
Bei dem Maße wie Du mit Selbstkritik umgehst ist es für mich keine Frage daß Du bald zu Ergebnissen kommen wirst,...oder Du dir 'nen Strick nimmst.
Die technische Seite eines Shootings wirst Du bald verinnerlicht haben und Dein "erster Hilfe Koffer" für spezielle Probleme bei Shooting wird umfangreicher werden,
und Du kannst Dich dann voll auf das wesendliche Konzentrieren,und Dich mit den Menschen beschäftigen.
Die Überlegungen und Diskussionen was ein Portrait nun wirklich ist halte ich für 'nen netten fotografischen Zeitvertreib.Ja klar gibt es Regeln und jede Menge Vorlagen
mit denen man sich beschäftigen kann und sollte,....aber mal ehrlich,....wen juckt das wenn ein Bild gut ist.
Ich denke jeder der weiterkommen möchte ackert sich durch entsprechende Bücher oder folgt bestimmten Leuten,...ist ja auch gut so,...aber ab einem gewissen Punkt
wird es schnell nur noch Balast,- verklebt Dein Gehirn, und hindert Dich an dem was man eigendlich haben will,...Deine eigenen Bilder.
Zum Thema authentische Bilder kann man ebenfalls endlos diskutieren wie ich finde,...es ist unterhaltsam und sinnvoll das zu tun,...aber letztendlich sieht es doch jeder ein bischen anderst.
Genauso wichtig wie "seine Fotomodelle" richtig zu "lesen" und Empathie zu haben finde ich erstmal auch sich selbst richtig zu lesen.Nicht jeder ist der "freundliche Kasper" hinter der Kamera,
oder hat die Gabe eines begnadeten Regisseurs,....welcher immer propagiert wird,....auch hier muß man seinen eigenen ehrlichen Weg finden um zu seinen erwünschten Bildern zu kommen.
Das Wissen was man tun sollte hinter der Kamera,und das Wissen was man selber leisten kann ist nicht immer deckungsgleich.Mach Dein Ding wie es Dir entspricht,...man wird entspannter dabei.
Bei mir ist es sehr oft so daß die natürlichsten Bilder "so nebenbei" entstehen,nicht in dem Moment wenn es heist "Achtung Aufnahme".
Das mag daran liegen daß ich nicht gut kommuniziert habe,...oder das mein Gegenüber einfach immer "ne Maske kriegt" wenn Er oder Sie Fotografiert wird,...oder was auch immer.
Es kann dann ja durchaus sein daß das ganze Set und der ultimative "Schuß" nur zur Staffage wird,...der eigendliche "Schuß" findet jedoch dazwischen statt,...so what.
Andererseits kann ein guter Schauspieler oder Model einem fast alles "als natürlich" verkaufen,...auf den Punkt,...das gibt auch schöne Bilder,...aber habe ich so gut wie nie solche Leute.
Eine sehr angenehme Möglichkeit bei einem Shooting ist für mich selbst und für meine "Gegenüber" so gut wie immer beim "warm up" einfach auch nach seinen Hobbies oder Leidenschaften zu fragen,
bei kaum einem anderen Thema löst sich Unsicherheit besser auf als bei sowas finde ich,...das ist der Punkt an dem fast jeder Mensch irgendwann echt wird und auftaut.
Bei mir selbst funktioniert das ebenfalls sehr gut,...selbst unangenehme Situationen entspannen sich für mich wenn ich von meinem Gegenüber zB über Fotografie angesprochen werde.
Dies' ist jetzt natürlich nur ein sehr einfacher "Aspekt",aber er funzt doch ziemlich oft und ist ein gewisser "Emotionsregler" für's Shooting mit "Maskenmenschen".
Ich glaube wenn mich jemand fotografieren würde während ich über die schönen und nicht so schönen Aspekte der Fotografie reden würde,dann währen die Bilder auf jeden Fall autenthisch,
von freundlich bis verärgert.
Ich freue mich jedenfalls hier Deine weiteren Taten verfolgen zu können!
beste Grüße
Bernd