Ja, da steht man im Flur wirklich zwangsläufig nah dran ...
Ich gebe mein ein Beispiel vom letzten Wochenende:
Da war in Freiburg das Mundologia-Festival, bei dem auch immer Bilder ausgestellt werden. Dieses mal eigentlich nur Serien von Bildern aus Vorträgen die parallel gezeigt wurden.
In einem Bereich waren Bilder - ich kann nachträglich schlecht die Größe schätzen - im Format von irgendwas zwischen 90 x 60 und 120 x 80 cm, auf transparenter Folie gedruckt und in einem hinterleuchteten Rahmen. Fast alles tolle Miotive, aber grottenschlechte Bilder. Mit einer Ausnahme sahen die Bilder aus 2 Metern Entfernung noch einigermaßen gut aus (auch wenn ich sie für überschärft gehalten habe), aber kaum ist man näher getreten, da hat man in allen Bildern jpg-Artefakte ohne Ende gesehen. Das Bild das die Ausnahme war eine grasbewachsene Hügellandschaft. Das sah schon aus der Entfernung furchtbar aus, da in den Wiesen mehrere massive Farbabrisse zu sehen waren (eben auch ein Thema von schlechter jpg-Qualität). Die Bilder waren in der Aufmachung sicher nicht billig (und davon standen da sicher irgendwas zwischen 15 und 20 Stück), aber das Geld hätte man sich bei so einem Ergebnis sparen können. Vielleicht fällt das vielen auch gar nicht so wirklich auf. In der heutigen Zeit von Facebook, Instagram & Co. wischt man sich im Höchsttempo durch Unmengen von Bildern, betrachtet sie aber oftmals nicht mehr länger (wir als Fotografen vielleicht nicht, aber ganz sicher die unbedarfte Merhrheit) - und so rennen womöglich auch in so einer Ausstellung viele schnell von einem zum nächsten Bild und schauen sie sich gar nicht wirklich näher an.
In meinen Augen waren das alles keine Probleme die aus aus der Bildgröße resultieren sondern ausschließlich aus - sorry - absolut amateuerhaften Vorarbeiten.
Ein Stockwerk höher Bilder aus einem anderen Vortrag, etwas kleiner im Format und auf Alu-Dibond gedruckt. Aber ein völlig anderes Niveau der Bilder als solchen. Die konnte man sich auch aus der Nähe anschauen. Nichts überschäftes, keine jpg-Artefakte - einfach schön.
Daher: Die Auflösung die man zum Druck liefert ist das Eine, aber auch die Vorarbeiten müssen stimmen. Wenn man hier sauber arbeitet, dann sollte auch der einmalige jgp-Export ohne weitere Qualitätsreduzierung nicht zu sichtbaren Verlusten führen. Ich mache ja seit ein paar Jahren Kalender im Format 45 x 30 cm (einer hängt immer in der Firma im Büro) und ebenso habe ich im Büro zwei meiner Bilder in 60 x 40 cm auf Alu-Dibond. Alles, also Kalender und die beiden größeren Bilder, hängen mehr oder weniger direkt hinter meinem Bürostuhl. Entsprechend stehe ich auch da öfter fast mit der Nase davor - und ich habe da an der Qualität aller Bilder absolut nichts auszuetzen.
_________________
Gruß Udo
Diese Nachricht wurde mit einer Taschenlampe in das offene Ende eines Glaserfaserkabels gemorst.