Sonnenuntergang mitten am Tag

Wenn man einmal nicht zur passenden Zeit am passenden Ort ist - sprich, bis zum Sonnenuntergang ist es noch lange hin - kann mit etwas Geduld (am Rechner) die schönsten Sonnenuntergänge bereits am Tag fotografieren. Als Beispiel poste ich zwei mal das gleiche Bild - das untere ist das OOC des oberen, das ich in Lightroom 5 bearbeitet habe.






Datum: 2015-02-07
Uhrzeit: 16:09:48
Blende: F/2.4
Belichtungsdauer: 1/250s
Brennweite: 19.9mm
KB-Format entsprechend: 93mm
ISO: 100
Weissabgleich: Auto
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Pentax Ricoh Imaging, PENTAX MX-1

Es sollte erwähnt werden, dass mich dieses Tutorial zu dieser Art der Bearbeitung inspirierte.

Nette Spielerei, die die Möglichkeiten von EBV aufzeigt. Das bringt mich dann wieder zu dem Punkt: Ich habe mit einem Freund schon mehrmals 'ne Diskussion gehabt, wenn ich erwähne, daß ich - weil in RAW aufgenommen - alle meine Bilder mit EBV entwickle. Das war dann für ihn sofort Manipulation. Er konnte nicht so recht den Unterschied zwischen Bearbeitung (in meinem Sinne die Entwicklung und das bestmögliche aus der Aufnahme 'rausholen) und Verfremdung (nennen wir es Manipulation) verstehen.

Okular hat geschrieben:... Das war dann für ihn sofort Manipulation. .

Ich denke, solange man als Bild-Journalist nicht Tatsachen manipuliert, braucht man diese Debatte nicht zu führen.
Nur wenige Maler haben versucht, das zu malen, was sie gesehen haben. Warum sollte man nicht seinen Ideen freien Lauf lassen?
Make-up und Wimpern sind auch Manipulation. Und keine Kamera stellt Dinge so dar, wie sie das Auge sieht - oder haben Augen etwa auch ein schönes cremiges Bokeh?

oder haben Augen etwa auch ein schönes cremiges Bokeh?

Wenn ich meine Brille abnehme, dann schon

Mal im ernst, das ist eine nette "manipulation" Deines Bildes. Es zeigt, wie schon erwähnt, die Möglichkeiten der EBV auf. Ich wäre froh wenn ich so etwas mal hinbekommen würde

bouba hat geschrieben:... - oder haben Augen etwa auch ein schönes cremiges Bokeh?

Wenn ich am Vorabend etwas mehr von dem Whisky - den Silaris so nett in Szene gesetzt hat - genossen habe .

bouba hat geschrieben:...Nur wenige Maler haben versucht, das zu malen, was sie gesehen haben. Warum sollte man nicht seinen Ideen freien Lauf lassen?

Yep, das tue ich ja auch, bei meinen Lost Places Bildern z.B. habe ich einen Filter eingesetzt, der die morbide Stimmung verstärken soll. Die Freiheit sollte jedem Fotografen erlaubt sein.

bouba hat geschrieben:Ich denke, solange man als Bild-Journalist nicht Tatsachen manipuliert, braucht man diese Debatte nicht zu führen.

Genau, das meinte ich auch mit Manipulation. Heutige Software eröffnet nur so unendliche Möglichkeiten, daß diese Gefahr sehr real ist. Dein Beispiel beweist es ja.

Das Video ist für mich eher ein Lacher (Sonnenuntergang in Lightroom erstellen, am Beispiel )

ca. Minute 30
"Nun wechseln wir in Photoshop und klick klick klick....."

Ohne Worte.

Eigentlich ist das RAW ja die authentischste Form des Bildes (sozusagen das digitale Negativ) und das JPG schon durch die Einstellungen der Kamera 'manipuliert'. Insofern ist die Diskussion müßig.

Aber ich schweife vom Thema ab ...

Interessant finde ich die Möglichkeiten der Manipulation bis hin zum 'Erwecken des Eindruckes einer anderen Tageszeit' schon. Trotzdem werde ich diese Art der Bearbeitung wohl kaum je anwenden, auch wenn ich zuweilen gerne mal im Bild etwas 'mauschele'.

Betrachte man das Ganze doch als Kunst. Und in der Kunst ist alles erlaubt, jedenfalls wenn ich manchmal so sehe was alles als Kunst durchgeht.

GINandTONIC hat geschrieben:Das Video ist für mich eher ein Lacher (Sonnenuntergang in Lightroom erstellen, am Beispiel )

ca. Minute 30
"Nun wechseln wir in Photoshop und klick klick klick....."

Ohne Worte.

Schön, wenn es dich erheitert. Da man in Lightroom halt nicht mit Ebenen arbeiten kann, wird in dem Video halt erklärt, dass man die Spiegelungen im Wasser mit PS zusätzlich noch "echter" machen kann.
Mein Bild oben habe ich ausschließlich mit LR entwickelt.