sehr alte Fotos eingescannt, sinnvolle Retusche ?

Ich schliesse mich da ganz Frank an soweit, genau so halte ich das eigentlich auch. Also tiff auf jeden Fall, jpgs kann man per
Stapelverarbeitung danach machen. Wie weit man dann in der Bildverbesserung geht ist auch Geschmackssache bzw. eine Frage des Aufwands,
ich bin da eher zurückhaltend, hatte ich aber auch schon gesagt.

Ich bin auch ein vuescan' ner
Vuescan kann auch gut Negative und Dias nebenbeibemerkt, das gefällt mir da am meisten, war aber hier nicht das Thema.

Ansonsten versuche ich vorher ganz schlechte Bilder zu reparieren, von hinten mit Tesa kleben, vorne mit nem weichen Bleistift
etwas auszugleichen usw. Also reine Handarbeit zuerst. Aussortieren tu ich nix. Es wird alles, wirklich allles gescannt was da ist.
Bis zur letzten Postkarte, Zeitungsausschnitt oder Kassenbon oder Rechnung der Hochzeitsfeier der Eltern von 1953 usw.
Aber das ist auch wieder jedem sein eigenes Ding.

LG Martin

Frank aus Holstein hat geschrieben:Scann in der doppelten Auflösung und dann die Auflösung (und Größe halbieren), das wird schärfer.

Ich komme hier mal wieder mit noch vorhandenem (Halb-)Wissen aus meinem Drucktechnik-Studium:

Es gibt eine Regel (ich weiß nicht mehr wie sie heißt, ein direkter Arbeitskollege der das gleiche studiert hat könnte sie jetzt aus dem Stand runterbeten), die besagt, dass man immer mit doppelter Auflösung scannen soll/muss als man später drucken will.

Daher gebe ich Frank hier mal recht ...

Danke Martin und Udo für eure Hinweise

Moin Stefan?

Hast du auch schon mal versucht, ein Foto ab zu fotografieren?
Ich hab das mal gemacht mit einem Makro-Objektiv, das hat erstaunlich gut funktioniert.
Ist vom Aufwand her sicherlich ebenso machbar.

Mich würde da mal ein Vergleich interessieren.
Ich stehe da vor einer ähnlichen Aufgabe, alte Familienbilder zu digitalisieren.

@ Hannes

Abfotografieren geht auch, die aktuellen DSLRs haben eine mehr als ausreichende Auflösung und Tonwertumfang.

Warum ich es aber dennoch nicht mache.

1. Man braucht ein Stativ für die Kamera und dann sollte die Kamera exakt ausgerichtet sein.

2. Die Beleuchtung muss alle Stellen des Bildes gleichmäßig und reflexfrei ausleuchten, das geht nur mit mind. 2 Lampen/Blitzen

3. Meine Erfahrung ist, dass man wegen des schräg einfallenden Lichtes die Struktur des Papiers intensiver einfängt als beim Scanner, also man sieht das Seidenmatt-Raster intensiver bei einem Reprofoto als beim Scann. Aber vielleicht habe ich auch nicht genügend Erfahrungen damit, ich habe jedenfalls meine Ergebnisse vom Scanner als besser empfunden als die von der Kamera.

4. Reprostativ und Lampen brauchen mehr Platz als ein Scanner und muss bei Bedarf erst aufgebaut werden. Der Scanner steht bei mir immer einsatzbereit herum.

5. Beim Scann-Prozess kann ich präzise die Tonwerte vor dem Scann einstellen, sodass ich das gesamte Spektrum der Helligkeitsinformationen ausnutzten kann, das ist meines Wissens bei einer DSLR nicht möglich, hier kann ich nur grob mit der Belichtungskorrektur das Histogramm einstellen.

6. Professionelle Scann-Programme wie VueScann oder SilverFast können schon beim Scann einige Bildfehler korrigieren, wenn man möchte.

Nach meinen Erfahrungen bevorzuge ich weiterhin einen Scanner, auch wenn die Abfotografie schneller ist und möglicherweise auch eine ausreichende BQ lierfert.

Hallo Hannes ,
leider sind meine technischen Möglichkeiten, mit dem was ich an Ausrüstung habe , etwas eingeschränkt. Leider sind viele der Bilder etwas wellig.
Somit bleibe ich beim Scannen der Bilder und dezenter EBV. Abfotografieren hatte ich mal probiert, aber nicht den Erfolg gehabt.
Deshalb:@ Frank's Ansicht teile ich deshalb für mein Projekt.

Danke Frank auch für deine Ansicht dazu .

Moin!

Es kommt natürlich immer darauf an, welchen Aufwand man betreiben möchte und welche Ansprüche man an die Qualität hat.
Ich hatte gestern einfach mal das Makro geschnappt, das Foto vor das helle Licht (Balkontür) gelegt und Stativ abgedrückt.
Das hat keine 2 Minuten gedauert, anschließend hinterher in PS bearbeitet.

Das Foto ist über 100 Jahre(!) alt, natürlich wird es durch Scan oder Abfotografieren nicht besser, aber ich bin mit dem Ergebnis durchaus zufrieden (zumal ich keinen Scanner mehr habe ).
Das Foto wurde 1920 in Budapest in einem Fotostudio aufgenommen, die Frau ist die Mutter meiner Mutter.

Wollte es einfach mal Zeigen, dass es auch mit geringerem Aufwand akzeptabel geht.

Hannes21 hat geschrieben:
Wollte es einfach mal Zeigen, dass es auch mit geringerem Aufwand akzeptabel geht.

Ja es geht.

Aber man muss ein Stativ aufbauen und gutes Licht haben. So manches Mal sehe ich am Fenster aber auch den Lichtabfall oder Reflexionen.

Und du sagst, du musst aufbauen. Wenn man aber einen Scanner auf dem Schreibtisch sehen hat, weil man zu Hause auch Büroarbeit macht, dann ist es mit dem Scanner schnell gemacht. Deckel auf, Vorschau eingelesen, Feinjustierung anhand der Vorschau und Scann. Das geht auch sehr schnell.


Allerdings, wenn ich keinen Scanner hätte, würde ich natürlich auf fotografieren.

Hi Hannes ,
das Bild von dir hat das Flair der Zeit behalten, gefällt mir so. Und wenn du das auch ohne Scanner so hin bekommst, passt das doch.
Wie gehst du jedoch ran, der "Zahn" der Zeit hinterlässt ja Spuren, wie würdest du herangehen, oberflächliche Beschädigungen lassen, oder retuschieren?
Mache alte Bilder verändern sich ja etwas, vom sw zu einer kleinen sepia Tönung, je nach dem sie dem natürlichen Licht und UV ausgesetzt waren.
Das finde ich, sollte erhalten bleiben. Wie siehst du das, wenn ich fragen darf?

xy_lörrach hat geschrieben:Es gibt eine Regel (ich weiß nicht mehr wie sie heißt, ein direkter Arbeitskollege der das gleiche studiert hat könnte sie jetzt aus dem Stand runterbeten), die besagt, dass man immer mit doppelter Auflösung scannen soll/muss als man später drucken will.

Im Teamwork haben wir es wieder rausgefunden: Lief im Studium unter (wobei Shannon für die Signalverarbeitung allgemein und nicht nur für's Scannen im Speziellen gilt).


Nachträgliches Edit:

Vereinfacht für's Scannen lautet die Formel x = 2n + 1

Im Grunde geht es um das Finden von Kanten. Man tastet sich von 2 Seiten an eine Kante heran, daher das "2n", aber man benötigt dennoch, "wenn man blöd trifft" ein Pixel mehr, um die Kante dann auch sicher zu erwischen, falls sie genau in der Mitte zwischen linker und rechter Abtastung liegt.