Jetzt sind schon viele Aspekte der Bildbearbeitung angesprochen. Meine Sicht:

Ohne Bildbearbeitung ist es nicht möglich, die Einsen und Nullen, die der Sensor liefert, bildlich darzustellen. Es ist also müßig, hier irgendwo eine Trennung vorzunehmen, wo "Entwicklung" aufhört und "Bearbeitung" anfängt.

Alles andere ist die Frage von Ziel, Stil, Geschmack.
Soll die Bearbeitung die Dinge zeigen wie
-ich sie gesehen habe?
-ich sie gerne gesehen hätte?
-ich meine, dass die Betrachter sie gerne sehen möchten?
-oder wie ich es gerne künstlerisch darstellen möchte?
Hier gibt es kein richtig oder falsch. Alle möglichen Gründe für eine Bildbearbeitung sind legitim. Selbst ganz grobe Verfälschungen haben ihre Berechtigung.

Ich postuliere einmal provokant: Das objektive Abbild des Gesehenen gibt es nicht.

_________________
Naturfotografie in der Eifel

Deine Liste ist eine gute Zusammenfassung der verschiedenen Ansätze, die man bei der Bearbeitung von Bildern verfolgen kann.

Den letzten Satz möchte ich so nicht stehen lassen. Er ist zwar nicht falsch, suggeriert aber, dass man aufgrund dieses Umstands sowieso alles irgendwie verfremdet. Stimmt auch, aber es gibt dennoch die zwei grundsätzlichen Richtungen:

a) ich versuche in dem Foto die Realität zu Dokumentationszwecken so naturgetreu wie möglich zu zeigen. Ich betone also nichts übermäßig oder "gestalte" in irgend einer Form. Ich versuche einfach, die Farben und alles andere naturgetreu - so gut es mir möglich ist - hinzubekommen. Das Ergebnis ist dann oft nicht so spannend wie solche, bei denen man eine "kreative" Richtung eingeschlagen hat.

b) ich versuche das Foto auf eine Weise zu bearbeiten, dass es eine bestimmte Wirkung hat. Dabei lasse ich mir alle Optionen frei und verfremde die "Realität" u. U. signifikant.

Richtung a) empfinde ich als Pflichtaufgabe und das langweilt bzw. nervt mich ziemlich schnell - vor allem bei größerem Bildaufkommen...
Richtung b) mache ich extrem gerne und sehe darin auch den Grund, warum ich überhaupt fotografiere. Die Welt wurde schon tausende Male dokumentarisch in Fotos fest gehalten. Das muss ich nicht noch einmal tun. Aber ich kann auf meine Art Dinge so zeigen, wie ich sie mag. Beides ist ok und viele unter uns machen sicher auch gerne Fotos zu Dokumentationszwecken. Ich eher nicht...

_________________
Grüße vom Dunkelmann

• Meine Fotos auf
  *** Der Link ist nur für Mitglieder sichtbar. Bitte registriere Dich, oder logge dich ein. ***

______________

• *** Der Link ist nur für Mitglieder sichtbar. Bitte registriere Dich, oder logge dich ein. ***
• *** Der Link ist nur für Mitglieder sichtbar. Bitte registriere Dich, oder logge dich ein. ***

______________

"Licht wird völlig überbewertet." (unbekannter Autor)

Eigentlich ist schon alles gesagt, aber noch nicht von jedem – und vor allem nicht so schlecht, wie ich es kann.

Ich kümmere mich nicht um eventuelle Unterschiede zwischen Entwicklung und Bearbeitung, sondern sehe es wie Peter: Alles ist Bearbeitung. Sogar die Vollautomatik wählt man schließlich selbst aus (und sei es durch Unkenntnis) und sagt damit der Kamera, was sie tun soll (nämlich alles nach dem kamerainternen Algorithmus zu verwursten). Aus dem Sensor kommen nicht einmal Nullen und Einsen, denn das sind abstrakte mathematische Begriffe, die nirgendwo reingehen oder rauskommen können. Aber genug der Spitzfindigkeiten und zurück zum Thema...

Ich versuche wie Jörn (und wohl die meisten anderen) bei der Aufnahme im Kopf zu haben, was aus dem Bild schließlich werden soll, um möglichst gutes Ausgangsmaterial zu haben und z.B. das Bild nicht übermäßig beschneiden oder perspektivisch korrigieren zu müssen, Belichtung anzupassen, oder was weiß ich. Das erstens, weil es der Qualität des Endproduktes zu Gute kommt und zweitens, weil es das Auge schult und Spaß macht. Manches (Blende, Schärfeebene und -punkt) ist auch am Rechner nicht zu korrigieren. Trotzdem passe ich die Parameter hinterher immer an und hab auch keine Hemmungen, dabei drastisch auf eine Weise einzugreifen, die mir bei der Aufnahme noch nicht klar war.

Ich bearbeite jedes Bild individuell in LR5 und nur dort. Das reicht mir bisher. Bei manchen geht es fix, bei anderen dauert es eine ganze Zeit und ich experimentiere herum, wenn das Bild es mir wert zu sein scheint. Die Bearbeitung muss zum Bild passen. Die gestern im von Bauwerken gezeigten Bilder sind, miteinander verglichen, teilweise recht unterschiedlich bearbeitet worden, und allesamt sehr unterschiedlich zu den Bildern vom Auftritt der Sängerin. Bei Letzterer hab ich bemerkt, dass viel "Klarheit" (für mich) am besten kommt. Wäre die Sängerin Europäerin gewesen, hätte das wahrscheinlich ganz anders ausgesehen.

Meine Makros entwickle ich nochmal ganz anders, z.B. fast immer mit nur lokalem Schärfen und Erhöhen von Klarheit, um das Bokeh nicht zu versauen. Oft nehme ich kleinere störende Elemente weg oder reduziere ihre Betonung durch lokale negative Klarheits-, Kontrast- und Schärfekorrektur. Allerdings versuche ich schon bei der Aufnahme, die Notwendigkeit dazu auf ein Minimum zu reduzieren, z.B. durch Entfernen von störenden Grashalmen u.ä. im Hintergrund (Wegbiegen oder Abschneiden; hab immer eine kleine Kinderschere dabei) oder einfach einer offenen Blende, wenn der Hintergrund unruhig ist. Ich will nämlich bei aller Liebe zur Bearbeitung nicht zum Maler werden.

Bei Naturaufnahmen versuche ich auch, mich im Endprodukt nicht allzu weit von der "Realität" (wie ich sie gesehen habe) zu entfernen, z.B. bzgl. der Farben von Insekten und Pflanzen. Das heißt aber, dass ich praktisch immer solche Dinge wie WA, Kontrast, Sättigung anpassen muss. Ach ja, Sensorflecken werden natürlich, falls sichtbar, auch immer entfernt.

_________________
Liebe Grüße
Frank

@Pentidur,....Die Liste ist wirklich prima!!!!,...die hat echt noch gefehlt

.....der "provokante Spruch war ebenfalls ne prima Zündschnur ....


....er hatte zur Antwort von von @Dunkelmann geführt,...welche ich persöhnlich genau so übernehmen würde



@Ranitomeya,...Frank,...auf Dich habe ich schon gewartet es war sehr nett von Dir auch noch was zu sagen! ...Wie Du sicher weist bin ich ein großer Freund Deiner Macros

und ich kenne Deine Bilder sehr gut.Selbstverständlich bekommt man dann auch eine Vorstellung wie der Fotograf seine Bilder bearbeitet und in Deinem Falle

deckt sich das von Dir geschriebene mit meinem Eindruck Deiner Bilder zu 100%!!! Deine Bearbeitungen sind grundsolide und führen Deine gute Fotografiertechnik

nahtlos fort.Bildbearbeitung ohne Firlefanz für mich:lol: ...das Du keine Filter verwendest war mir auch klar, ,...den Eindruck hatte ich noch von keinem Bild das

ich von Dir kenne ,...hast Du schön geschrieben,...Danke!





...vieleicht noch nen kleinen Satz an die Mitleser welche noch nicht so "drin" sind in dem Thema,

...aber von dem Einen oder Anderen, der hier auch schon seine "Art es zu tun" niedergeschrieben hat, vielleicht die Bilder sehr mag, oder richtig geil findet.

...mit dem jetzigen (hintergrund)Wissen über die "Machenschaften" der Fotografen gelingt vielleicht der Brückenschlag,warum manche Bilder "exra" gut sind leichter.

...obwohl die eigenen Fotos möglicherweise ebenfalls sehr gut fotografiert sind,....aber irgendwie den "letzten Riss" nicht haben.



...Für mich persöhnlich ist der Austausch hier ein,..... Quell der Freude ,..die Bearbeitung fängt ja im Kopf an,...und der wird hier prima "durchgerüttelt!!!


...noch was,...

...Das Thema Filter ist so'n Ding welches mich ebenfalls sehr beschäftigt

...es ist sowas, was für mich irgendwie "dazwischen" liegt. Was unbestritten ist,....ist das so ein Filter das komplette Bild augenblicklich in ein neues Szenario umbaut.

...man bekommt einen fertigen "Look" welcher je nach Filterqualität beeinduckende Ergebnisse liefert,...für mich jedenfalls

...andererseit gebe ich das grundlegende "Layout" wie das Bild kommt aber auch ziemlich aus der Hand.Das ist der Punkt der mich noch etwas ,...na ja, "unruhig" macht.

...wenn das Ergebnis geil ist ,könnte es einem ja egal sein ,....aber da hängts bei mir noch ein bischen


...es wäre klasse wenn sich mal noch jemand zu dem Thema äußern möchte,..

....ansonsten mal noch nen schönen

Bernd

_________________
Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.
(Marie von Ebner-Eschenbach)

Nik gibt Dir alle Möglichkeiten, mehrere Filterparameter abzuschwächen, wegzulassen oder nur auf bestimmte Bildbereiche anzuwenden - und zu kombinieren. Das ist schon sehr komfortabel. Da gibt man rein gar nichts aus der Hand, sondern hat alle Hände voll!

_________________
It´s all about the fun. And the light.

Meine Lieblingsbilder gesammelt unter:

und

....jau,...das hab' ich befürchtet , ... das jetzt sowas kommt:lol: ,...mist,......muß ich doch noch bei

...bei der Gelegenheit mal ne Frage dazu,...läuft Nik "standalone"?,...oder wie verwende ich es mit C1?

Bernd

_________________
Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.
(Marie von Ebner-Eschenbach)

Kann auch stand alone
Im übrigen heißt das bei mir, dass ich zwar Presets habe in NIK - diese aber mit selbst aus den Vorgaben abgeleitet und modifiziert habe. Und sie natürlich auch nur bildadaptiert zuschalte.
Mit anderen Worten : die Vorgaben von NIK waren. Ur Vorlagen die ich selbst angepasst habe.

_________________
-
„quidquid agis, prudenter agas et respice finem .”


„Ich habe mich nie gefragt was ich da tue, es sagt mir selbst was ich zu tun habe. Die Fotos machten sich selbst mit meiner Hilfe.”
R. Bernhard
-

Schau mal da:

https://www.youtube.com/watch?v=AkGZU5NMi7Q

_________________
It´s all about the fun. And the light.

Meine Lieblingsbilder gesammelt unter:

und

Passt das?

_________________
It´s all about the fun. And the light.

Meine Lieblingsbilder gesammelt unter:

und

....so hatte ich Deinen Post auch verstanden Jörn ...war mit absolut klar das Du da nix anbrennen läßt

...mein Post war in keinster Weise abwertend gemeint




...Danke mal Juhwie!!!! ,.......

...ohh scheiße,...das paßt wie sau so wie es aussieht

...wie sieht es denn mit dem Download von Nik aus,...war da was "spezielles"? ,.....ist das for free?,...bin nicht auf dem laufenden



Bernd

_________________
Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.
(Marie von Ebner-Eschenbach)