Manchmal sieht man Bilder und dann denkt man hmmm. Farben sind generell ein unterschätztes Thema in der Fotografie, wie ich finde. Mein jüngerer Sohn zeichnet viel, der nimmt einfach den entsprechenden Stift, schaut in sein Farbenrad, und los geht es, sein Farbmanagement.
Ich habe die letzten Jahre immer mal wieder dazu gelesen. Wenn man es anfängt steht man ja vor dem Problem, dass man gleich eine ganze Reihe von Baustellen hat. So weit wie möglich sollte man ja in einem Arbeitsfarbraum arbeiten, und da ist der sRGB der Kleinste, den jedes Gerät auch unterstützt, so bin ich immer dabei geblieben.
Kamera Bildschirm - Raw Konverter - Bildbearbeitung - Ausgabe Druck
Bisher hatte ich wenig Lust darauf, weil es Teil der Arbeit am Computer ist, für mich eher die "Muss"-Seite, denn die "Spass"-Seite. Mein Bildschirm ist ein Laptop-Bildschirm, nicht kalibriert, einfach wie er so kommt. "Das Forum kalibriert, ..." hab ich mir angeschaut und dann gedacht Farb-Management, lieber später.
Nun ist es ja so, dass die Technologie Fortschritte macht. Heute ist das meiste Equipment besser als sRGB. Die kleineren 4K-Bildschirme erreichen erschwingliche Dimensionen, da soll man es schon deutlich sehen. So ist es auch eine Frage für die Zukunft. Man kann vom kleinsten gemeinsamen Nenner (sRGB) auf etwa AdobeRGB oder ProPhotoRGB wechseln (siehe @mesistos Beitrag), und die Ausgabe auf sRGB behalten, womit die meisten Druckereien immer noch arbeiten, für's Forum reicht das sowieso. FineArt-Druckereien bieten oft bessere Qualität als sRGB. Ob man das sieht weiss ich nicht.
So, dass mal als zusätzliche Worte. Gerne kommentieren.
Die meisten der Leute beschäftigen sich aber gar nicht mit solchen Fragen, wir hier machen das vielleicht. Man will aber seine Bilder nicht nur hier im Forum zeigen, also mußt du einfach mit dem kleinsten gemeinsamen Nenner arbeiten.
Also ich arbeite mit sRGB. Allerdings weil mein Monitor da 100 %Abdeckung hat, der Adobe RGB ist größer und den kann mein Monitor nicht. Sobald ich einen neuen habe würde ich umstellen auf Adobe RGB. Das bei der Bearbeitung. Ausgabe würde ich immer in sRGB machen da meine privaten Kunden damit besser klarkommen. Allerdings sollte man sich als Fotograf mit Ambitionen schon über den Farbraum informieren. Liebe Grüße Alex
SteffenD hat geschrieben:Die meisten der Leute beschäftigen sich aber gar nicht mit solchen Fragen, wir hier machen das vielleicht. Man will aber seine Bilder nicht nur hier im Forum zeigen, also mußt du einfach mit dem kleinsten gemeinsamen Nenner arbeiten.
Hallo Steffen,
da hast Du recht, es gibt nicht Viele, welche sich mit dem Thema beschäftigen.
Hier im Forum reichz sRGB. Die Frage ist, was man sonst so anstellt mit seinen Bildern. Ich mache heute schon mehrere Ausgaben. eine Kleine: Netztauglich, eine Grosse: Drucktauglich und eine Version, welche weiterverarbeitungstauglich ist. Das Umstellen, wenn man in raw arbeitet ist der Kleinste Aufwand.
Bei mir kommt es auf den Zweck der Bearbeitung an, teilweise aber auch auf den Bildinhalt.
Meine Kamera ist für die JPGs auf sRGB gestellt, die werden bei Geräten ohne erweiterten Farbraum bzw. nicht farbmanagement-fähiger Software (so wie Windows 10 Fotos-App, zumindest als ich zuletzt schaute) in der Regel am besten dargestellt. Für's schnelle zeigen und Bilder, die nicht weiter bearbeitet werden.
Aus den DNGs, die im Aufnahmefarbraum der Kamera codiert sind, verarbeite ich in einem großen Arbeitsfarbraum (ProPhoto o.ä.) weiter. Relevanter dabei ist, dass ich dabei aber ein Monitorprofil nutze - mein 'Fotomonitor' stimmt ziemlich genau mit AdobeRGB überein und könnte das sehr gut emulieren, ich benutze aber ein selbst erstelltes Profil mit dem vollen Farbumfang.
Nach der Bearbeitung exportiere ich in der Regel je nach Zweck entweder in sRGB oder Adobe RGB. Für Monitornutzung (z.B. Forum, Projektion) oder zum Einbinden in PDFs benutze ausschliesslich sRGB. Beim Druck kommt es auf den Bildinhalt an: Wenn im Profilcheck (darktable) alles in sRGB hinein passt, bleibe ich dabei. Damit hat man bei JPGs (8 bit) die besten Chancen für glatte Übergänge. Wenn jedoch beim Druck Farben, die im Bild vorhanden sind und die das Druckerprofil (Softproof) enthält, bei sRGB abgeschnitten würden, wechsele ich auf AdobeRGB. Sehr große Farbräume, wie ProPhoto, würde ich nur mit Bildformaten nutzen, die mehr als 8bit Tiefe pro Kanal erlauben, weil man ansonsten 'Treppen' aufgrund der relativ groben Abstufung zwischen benachbarten Farbtönen bzw. Helligkeitswerten riskiert. Praktisch habe ich das aber noch nicht gebraucht bzw. nutzen können - so ist z.B. bei Saal Digital bei AdobeRGB Schluss. Selbst bei AdobeRGB und 8 bit JPGs muss man schon aufpassen, genug Restrauschen zu haben, um bei großen homogenen Flächen die Abstufungen zu kaschieren.
Ich bin durch diesen Thread auf das Thema aufmerksam geworden und habe mal nachgeschlagen, was es damit auf sich hat. Das Wort "sRGB" ergibt bei Google ja gleich einen Haufen Links, auch zur Frage "Welcher Farbraum ist besser". Zuerst denkt man als Amateur ja, umso mehr, desto besser. Aber so einfach ist es nicht. Mein Eindruck nach den ersten Lesungen: sRGB passt zu praktisch allen Wiedergabemedien, die wir als Amateure haben, Adobe RGB würde darauf eher schlechter wirkende Resultate liefern, es ist was für professionelle Verwender (Werbeagenturen etc.), die mit CMYK arbeiten.
Es gibt nicht den einen Farbraum, den ich nutze. Es kommt immer auf die Anwendung an und auf den Einsatzzweck des finalen Bildes. Will ich das Bild nur an meine Freunde weitergeben oder im Netz veröffentlichen, dann sRGB Will ich das Bild weiter bearbeiten, dann Adobe RGB, weil das mein Monitor zu 99% abdeckt. Geht das Bild in die Produktion, dann hängts vom Dienstleister ab.
meine Einstellungen sind in der Bearbeitung meist auf sRGB, nur in Ausnahmefällen auf AdobeRGB. Da ich mir aber einen zweiten Monitor zulegen will, werde ich da wohl mehr auf die Unterschiede achten bzw. die Monitore daraufhin vergleichen.
Gehe auch davon aus, dass mit RGB das AdobeRGB(1998) gemeint ist. Die Kamera gibt AdobeRGB, der RAW-Konverter kann damit auch umgehen und archiviert wird als TIFF 16bit im AdobeRGB-Raum. Der Monitor kann "nur" sRGB und die Weitergabe erfolgt auch in sRGB (= JPEG 8bit). Das Ergebnis muss ich also immer noch einmal kontrollieren. Bisher habe ich noch keine schwerwiegenden Abweichungen gefunden. Allerdings: obwohl es in der Theorie nicht sein darf: im RAW-Konverter werden am sRGB-Monitor mehr Schattierungen angezeigt als hinterher im (sRGB-)JPG. Bei bestimmten Motiven (z.B. weiße Blume) fällt mir das jedenfalls auf. Oder ich bilde mir das ein…