Exiftool: nur größtes RAW-Preview extrahieren?

Hallo zusammen,

ich fotografiere im RAW-Modus mit meiner K-5 und K-3 II. Jedoch habe ich in den letzten Monaten festgestellt, dass ich nicht dazu komme, die ganzen neuen Fotos zu bearbeiten und will dennoch, dass sie in der Form, wie die Kamera sie als Preview ins RAW eingebettet hat, für die Familie zugreifbar sind.

Dazu habe ich mir schon einmal ein Kommando zurecht gebastelt, welches auch funktioniert. Nach ersten Tests konnte ich feststellen, welche Previews die großen Bilder sind. Jedoch gibt es unter dem Preview-Namen "PreviewImage" dummerweise zwei Stück. Eines ist in voller Größe wie das RAW und das zweite ist kleiner, nämlich 720x480 Pixel (K-3 II) bzw. 640x480 Picel (K-5). Wenn ich beim Ziel-Dateinamen nicht %c für weitere Dateien gleichen Preview-Namens verwende, dann scheitert der Versucht, für das zweite Vorschaubild eine JPG-Datei anzulegen. Zum Glück ist die erste die große Version, aber ich würde am liebsten im Kommando angeben, dass ich die größere Bildversion haben will. Mit einer IF-Condition könnte das im Prinzip gehen, denn es gibt für Pentax den Tag "PentaxImageSize" und "1" steht für "Full" (siehe ). Wie aber fummele ich das in das folgende Kommando hinein?

exiftool.exe -a -b -W RawPreviews/%d%f_RawPreview.%s -preview:PreviewImage -preview:JpgFromRaw -ext .rw2 -ext .dng -ext .pef -r .

Die Angaben mit RW2 und JpgFromRaw sind für die RAWs meiner Panasonic DMC-LX7. Das Kommando könnte ich aber in einem zweiten Aufruf abhandeln, falls die Condition sonst zu komplex würde. Also ruhig ein Kommando nur für die Pentax-Fotos...

Kann jemand helfen?

Hm, habe noch weiter geforscht. In PhotoMe steht als PreviewImageSize 640x480 bei einem Foto aus der K-5. Meine Hoffnung, dass dieses Tag pro Preview angegeben würde und mit einer IF-Condition nur das Preview in Fullsize käme, gingen wohl in die falsche Richtung... Also immer noch keinen Schritt weiter gekommen. Hilfestellungen von Exiftool-Experten sind weiterhin willkommen...

Dunkelmann hat geschrieben:ich fotografiere im RAW-Modus mit meiner K-5 und K-3 II. Jedoch habe ich in den letzten Monaten festgestellt, dass ich nicht dazu komme, die ganzen neuen Fotos zu bearbeiten und will dennoch, dass sie in der Form, wie die Kamera sie als Preview ins RAW eingebettet hat, für die Familie zugreifbar sind.

...

Kann jemand helfen?

Welchen RAW-Konverter nutzt du und würde es nicht einfacher sein, ein ähnliches Preset für diesen RAW-konverter zu basteln
und in einem Rutsch im Konverter die Bilder in JPG - ohne großartige Bearbeitung - umzuwandeln?!?

Ich sichte die Bilder erst mit dem FastRawViewer und sortiere da erstmal die Fotos aus, die nichts geworden sind. Danach importiere ich in Lightroom 6.
Soweit komme ich aber oft nicht in kurzer Zeit. Klar, wenn ich alles in Lightroom importieren würde, könnte ich gleich mit den Standard-Settings alles exportieren. Aber oft sind die Entscheidungen der Kamera für die JPG-Erstellung nicht unbedingt schlechter. Deshalb ist es ganz geschickt, wenn ich die einfach extrahiere. In einer Parallel-Verzeichnishierarchie könnte ich so direkt alle Bilder haben, als ob ich RAW+ benutzt hätte. Nur spare ich der Kamera das Speichern dieser zusätzlichen JPG-Datei auf SD-Karte, weil die ja eh schon im RAW enthalten ist.

Ich habe mittlerweile etwas herausgefunden:

Mit diesem Kommando kann man sich Informationen über die Preview-Bilder ausgeben lassen und dazu auch die Gruppe sehen, zu der sie u. U. gehören:

Code:

exiftool -ext dng -ext pef -preview:all -a -G4 -s -r .

Das Ergebnis kann so aussehen:

Code:

======== ./2018-11-30_K-5/2018-11-30_12-48-36_IMGP0984.dng
[Copy1]         PreviewImage                    : (Binary data 1347775 bytes, use -b option to extract)
[]              PreviewImage                    : (Binary data 37941 bytes, use -b option to extract)
[]              ThumbnailTIFF                   : (Binary data 57816 bytes, use -b option to extract)
======== ./2018-11-30_K-5/2018-11-30_12-49-30_IMGP0985.dng
[Copy1]         PreviewImage                    : (Binary data 1244341 bytes, use -b option to extract)
[]              PreviewImage                    : (Binary data 33903 bytes, use -b option to extract)
[]              ThumbnailTIFF                   : (Binary data 57816 bytes, use -b option to extract)
======== ./2018-11-30_K-5/2018-11-30_12-53-30_IMGP0992.dng
[Copy1]         PreviewImage                    : (Binary data 1348687 bytes, use -b option to extract)
[]              PreviewImage                    : (Binary data 36329 bytes, use -b option to extract)
[]              ThumbnailTIFF                   : (Binary data 57816 bytes, use -b option to extract)
======== ./2018-12-06/2018-12-06_20-13-14_P1080702.rw2
[]              JpgFromRaw                      : (Binary data 190976 bytes, use -b option to extract)
[]              ThumbnailImage                  : (Binary data 2374 bytes, use -b option to extract)
======== ./2018-12-06/2018-12-06_20-14-02_P1080703.rw2
[]              JpgFromRaw                      : (Binary data 246272 bytes, use -b option to extract)
[]              ThumbnailImage                  : (Binary data 2978 bytes, use -b option to extract)
======== ./2018-12-27_K-3-II/2018-12-27_01-55-08_2018-12-27_01-55-08_IMGP0889.dng
[Copy1]         PreviewImage                    : (Binary data 2870232 bytes, use -b option to extract)
[]              PreviewImage                    : (Binary data 51759 bytes, use -b option to extract)
[]              ThumbnailTIFF                   : (Binary data 57816 bytes, use -b option to extract)
======== ./2018-12-27_K-3-II/2018-12-27_01-56-06_2018-12-27_01-56-06_IMGP0890.dng
[Copy1]         PreviewImage                    : (Binary data 2825353 bytes, use -b option to extract)
[]              PreviewImage                    : (Binary data 51596 bytes, use -b option to extract)
[]              ThumbnailTIFF                   : (Binary data 57816 bytes, use -b option to extract)
======== ./2018-12-27_K-3-II/2018-12-27_01-58-02_2018-12-27_01-58-02_IMGP0893.dng
[Copy1]         PreviewImage                    : (Binary data 2740068 bytes, use -b option to extract)
[]              PreviewImage                    : (Binary data 49941 bytes, use -b option to extract)
[]              ThumbnailTIFF                   : (Binary data 57816 bytes, use -b option to extract)
======== ./2018-12-27_K-3-II/2018-12-27_02-28-26_2018-12-27_02-28-26_IMGP0897.dng
[Copy1]         PreviewImage                    : (Binary data 3004538 bytes, use -b option to extract)
[]              PreviewImage                    : (Binary data 44645 bytes, use -b option to extract)
[]              ThumbnailTIFF                   : (Binary data 57816 bytes, use -b option to extract)
    7 directories scanned
    9 image files read

Daran sieht man, dass die großen Preview-Bilder zur Gruppe "Copy1" gehören. PEF-Dateien haben übrigens das große Vorschaubild auch unter "JpgFfromRaw" wie die Panasonic (RW2-Dateien).
Mit folgendem Kommando kann ich nun also alles gut abdecken:

Code:

exiftool -b -W RawPreviews/%d%f_RawPreview.%s -preview:Copy1:PreviewImage -preview:JpgFromRaw -ext .rw2 -ext .dng -ext .pef -r .

Ich habe nun nur noch zwei Probleme:

1) Falls ein Bild im Hochkant-Format gemacht wurde, ist das Preview-JPG dann nicht entsprechend gedreht. Kann man das wohl noch hinbekommen?

2) Es sind in den Preview-JPGs überhaupt keine EXIF-Daten bei den Pentax-Fotos. Das Vorschaubild der Panasonic hat die EXIF-Daten des RAW-Fotos. Ich nehme an, dass das 1. Problem mit der Orientierung direkt hiermit zusammen hängt, denn wenn das JPG die Orientierung in den EXIFs stehen hätte, würde es wohl auch korrekt gedreht gezeigt werden.

Weiß jemand, wie ich in die extrahierten Previews noch die EXIF-Informationen der RAWs hinein bekommen kann? Ich nehme an, dass die bei Panasonic direkt schon in dem eingebetteten JPG stehen, bei Pentax aber nicht. Wäre schon gut, wenn das auch noch lösbar wäre...

So, und nach weiterem Forschen, Lesen und Ausprobieren habe ich offensichtlich eine Lösung gefunden. Es gibt nur eine Kleinigkeit, die mir nicht 100%ig gefällt, aber dazu am Ende mehr.

Es sieht so aus, als müsste ich nach der Extraktion der JPG-Previews die Metadaten von den DNGs in die entsprechenden JPGs kopieren. Das ist ein zweiter Schritt. Falls es auch in einem Rutsch gehen sollte, lasst es mich bitte wissen, denn dann wäre die letzte Einschränkung auch weg, die mich ein klein wenig stört...

Also nochmal der erste Schritt, in dem ich sowohl die DNGs und PEFs von der K-3 II als auch von der K-5 bearbeiten kann. Im Ergebnis werden die Vorschaubilder in voller Auflösung (es sind noch je zwei kleinere Varianten im RAW gespeichert) extrahiert und unter gleichem Dateinamen mit neuer Endung natürlich gespeichert. Dabei habe ich mich dafür entschieden, die Verzeichnishierarchie in einem weiteren Ordner namens "RawPreviews" aufzubauen. Hierzu wechsele ich zunächst ins Stammverzeichnis, das rekursiv durchsucht und entsprechend behandelt werden soll. Dann führe ich diesen Befehl aus:

Code:

exiftool.exe -b -W RawPreviews/%d%f.%s -preview:Copy1:PreviewImage -preview:JpgFromRaw -ext .rw2 -ext .dng -ext .pef -r .

Im zweiten Schritt wechsele ich in diesen Ordner "RawPreviews" und führe folgendes Kommando aus:

Code:

R:\PortableApps\#graphics\ExifTool\exiftool -tagsfromfile ../%d%f.DNG -ext .JPG -r .

Dadurch wird zu jeder JPG-Datei die DNG-Datei gleichen Namens gesucht. Wird sie gefunden, so werden die EXIF-Daten in das JPG kopiert. Andernfalls gibt es einen Fehler. Das ist dann z. B. bei den Dateien mit den Endungen RW2 und PEF der Fall. Kann man ignorieren. Für PEFs rufe ich das gleiche Kommando etwas abgeändert auf:

Code:

R:\PortableApps\#graphics\ExifTool\exiftool -tagsfromfile ../%d%f.PEF -ext .JPG -r .

Und nun werden Bilder, die hochkant sein sollen, auch gedreht angezeigt. Prima!

Einziger Nachteil dieser Methode: Ich kann die JPG-Previews nicht anders nennen als die DNGs und PEFs, sonst werden sie zum Kopieren nicht gefunden. Ich habe keinen Weg gefunden, den Namen der gefundenen JPG-Dateien um den letzten Teil "_RawPreview" zu kürzen, den ich eigentlich beim Extrahieren hinzufügen wollte. Naja, damit kann ich ganz gut leben denke ich.

Falls noch jemand Feedback hat und Ideen zur Vereinfachung der Kommandos hat, so ist dies sehr willkommen...

Dunkelmann hat geschrieben:[...]Falls noch jemand Feedback hat und Ideen zur Vereinfachung der Kommandos hat, so ist dies sehr willkommen[..]

Hallo Dunkelmann
Zuerst einmal Danke.

"preview:Copy1:PreviewImage" - War der Tipp, der mir noch gefehlt hatte.

Vereinfachung des Kommados? exiftool hat eine Option -execute, mit der man (scheinbar) mehr in einen Aufruf reinbasteln kann.

Für micht reicht ein old school batch file ...

Code:

echo off
cls
echo +---------------------------------------------------------+
echo I Extrahieren der Full Size Preview Images aus Pentax DNG I
echo +---------------------------------------------------------+
echo.
rem Version 0.1 - local path
rem with helpful hints from "Dunkelmann"

exiftool.exe -b -W %%d%%f.%%s -preview:Copy1:PreviewImage -preview:JpgFromRaw -ext .dng -r .
exiftool -tagsfromfile %%d%%f.DNG -ext .JPG -r -overwrite_original .

rem nachfolgende Zeile kann weg
pause

Diese Version beachtet nur DNG Files und geht davon aus, dass die im gleichen Folder liegen.
...ist ja auch der erste Wurf...

Hast du Windows 10?
Dort kannst du doch einstellen mit was du die Bilder öffnen willst.
Die JPG werden bei mir mit dem Windows-Bildbetrachter geöffnet und die RAWs mit DCU.

SteffenD hat geschrieben:Hast du Windows 10?
Dort kannst du doch einstellen mit was du die Bilder öffnen willst.
Die JPG werden bei mir mit dem Windows-Bildbetrachter geöffnet und die RAWs mit DCU.

Hi Steffen,

vielleicht ist der Hintergrund für mein Anliegen nicht so ganz rüber gekommen.
Es geht mir nicht darum, die Previews in den RAWs einfach anzuschauen. Das kann ich auch mit FastStone-Image-Viewer, einem Programm, mit dem ich auch sonst Fotos einfach mal anschaue oder zuschneide und kleinere Justierungen mache.

Mir ging es darum, diese Previews tatsächlich als JPG-Dateien zu extrahieren, sodass ich sie entweder direkt weitergeben kann oder auch schon mal auf meine NAS-Box zur Betrachtung auf dem TV oder so ablegen kann.
Ich weiß, dass ich dafür auch RAW+ an der Kamera einstellen könnte, aber erstens habe ich das in der Vergangenheit nicht gemacht und möchte von manchen unbearbeiteten RAWs einfach mal die Interpretation der Kamera als separate Datei haben, und ich sehe eigentlich keinen großen Sinn darin, die Fotos alle doppelt auf der SD-Karte speichern zu lassen, wenn die JPGs eh in die RAWs eingebettet werden.

Deshalb der ganze "Umstand" mit exiftool, was aber letztlich sehr gut und zuverlässig funktioniert - außer bei der Panasonic-Kamera, bei der die Previews tatsächlichh deutlich kleiner sind als die eigentliche Auflösung des RAWs. Deshalb habe ich an der Kamera nun dochh auf RAW+ umgestellt.

_Sharky_ hat geschrieben:

Dunkelmann hat geschrieben:[...]Falls noch jemand Feedback hat und Ideen zur Vereinfachung der Kommandos hat, so ist dies sehr willkommen[..]

Hallo Dunkelmann
Zuerst einmal Danke.

"preview:Copy1:PreviewImage" - War der Tipp, der mir noch gefehlt hatte.

Vereinfachung des Kommados? exiftool hat eine Option -execute, mit der man (scheinbar) mehr in einen Aufruf reinbasteln kann.

Freut mich, dass dies alles doch für jemanden nützlich ist.

Die Option "-execute" habe ich mir angeschaut, aber da geht es wirklich nur darum, dass man nur einmal das Tool aufruft und dann mehrere Operationen nacheinander ausführen lassen kann. Nette Sache, aber für mein "Rest-Problem" nicht hilfreich. Auch User-Parameter scheinen für diesen Zweck nicht zu taugen. Es gibt vermutlich noch irgendeinen Kniff, mit dem ich das anders lösen könnte, aber ich habe schon recht viel Zeit hineingesteckt, bis ich es so laufen hatte, wie ich es brauche. Es funktioniert und reicht mir. Weitere Zeit an einer eleganteren Lösung will ich eigentlich nicht investieren, hatte aber aufgrund deiner Antwort doch nochmal in der exiftool-Dokumentation gestöbert... Sobald ich neue Inspirationen bekomme, schaue ich sicher gerne nach, ob das klappen könnte, aber wie gesagt: es funktioniert und ist gut genug für mich. Es gibt noch so viele andere Dinge, die es mehr wert sind, die kostbare Zeit zu investieren...

Inspiration gibt's reichlich im exiftool-Forum, z.B. https://exiftool.org/forum/index.php?to ... 36#msg6036 - der zweite Anfragende ist ja auch überall unterwegs
Soweit ich sehe ist die Extraktion der größten Datei mittels des pseudo-Tags sehr robust.

Und z.B. n https://exiftool.org/forum/index.php?to ... 0#msg21880 findest Du, wie man die Metadaten mit -execute in einem Aufruf kopiert.