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 Betreff des Beitrags: Re: ETTR und HDR
BeitragVerfasst: Mo 8. Jul 2019, 11:57 
ulrichschiegg hat geschrieben:
PS Bilder im Gegenlicht, früh morgens oder spät abends haben immer Dynamikprobleme, da ist ETTR hilfreich.


"ETTR" als Begriff bezieht sich vom Kontext her i.d.R. genau nicht auf Situationen wie Gegenlicht. ETTR bezeichnet schon im Namen das zusätzliche "nach rechts schieben" des Histogramms = überbelichten bei viel zu wenig Licht (auch in den hellsten Stellen). Also z.B. beim Knipsen in einer Höhle.

Bei viel Gegenlicht ist die Challenge normalerweise, das Histogramm künstlich nach links zu schieben, um keine Stellen ausbrennen zu lassen. Das ist genau das Gegenteil.
Bei diesen Lichtmengen hat man normalerweise eh ISO 100 verfügbar.


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 Betreff des Beitrags: Re: ETTR und HDR
BeitragVerfasst: Mo 8. Jul 2019, 12:45 
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beholder3 hat geschrieben:
ulrichschiegg hat geschrieben:
PS Bilder im Gegenlicht, früh morgens oder spät abends haben immer Dynamikprobleme, da ist ETTR hilfreich.


"ETTR" als Begriff bezieht sich vom Kontext her i.d.R. genau nicht auf Situationen wie Gegenlicht. ETTR bezeichnet schon im Namen das zusätzliche "nach rechts schieben" des Histogramms = überbelichten bei viel zu wenig Licht (auch in den hellsten Stellen). Also z.B. beim Knipsen in einer Höhle.

Bei viel Gegenlicht ist die Challenge normalerweise, das Histogramm künstlich nach links zu schieben, um keine Stellen ausbrennen zu lassen. Das ist genau das Gegenteil.
Bei diesen Lichtmengen hat man normalerweise eh ISO 100 verfügbar.


Ich hatte einen Link angegeben, mit einer Definition, was ich damit meine. Die automatische Kamerabelichtung sorgt (insbesondere bei Gegenlicht) für ausreichend Abstand zu ausgefressenen Lichtern und "schiebt" das Histogramm nach links zu den Tiefen. Wenn man manuell belichtet kann man das korrigieren und das Histogramm nach Rechts schieben (ETTR), bis an die Grenze wo man gerade keine ausgefressenen Lichter erhält. Bereiche des Bildes können dann überbelichtet sein, was in der raw-Entwicklung korrigiert wird. In dem Link sind Beispielshistogramme gezeigt. ETTR hat bedingt mit einer spezifischen Aufnahmesituation zu tun, wer manuell mit Histogramm belichtet macht das automatisch.

Und hier den Link nochmals explizit: https://www.cambridgeincolour.com/tutor ... niques.htm

(oder ein deutscher Link: https://www.digitalkamera.de/Fototipp/N ... /9345.aspx)

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 Betreff des Beitrags: ETTR und HDR
BeitragVerfasst: Mo 22. Jul 2019, 18:30 
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Hier ein aktuelles HDR-Bild aus 15 Aufnahmen - das wäre durch Verschieben innerhalb einer (1) Aufnahme nicht zu schaffen gewesen:

https://apod.nasa.gov/apod/ap190722.html

Gruß,
Nuftur

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 Betreff des Beitrags: Re: ETTR und HDR
BeitragVerfasst: Mo 22. Jul 2019, 18:48 
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Nuftur hat geschrieben:
Hier ein aktuelles HDR-Bild aus 15 Aufnahmen - das wäre durch Verschieben innerhalb einer (1) Aufnahme nicht zu schaffen gewesen:

https://apod.nasa.gov/apod/ap190722.html

Gruß,
Nuftur


Ja, zur Verdeutlichung ok, als wiedergabe eines Eindruckes eben nicht so wie man es sieht oder empfindet. Also typisch HDR...

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 Betreff des Beitrags: Re: ETTR und HDR
BeitragVerfasst: Mo 22. Jul 2019, 20:15 
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Sehe ich nicht so. HDR spiegelt den Dynamikumfang des menschlichen Auges in bestimmten Situationen besser wieder als "normale" Aufnahmen, wird aber leider oftmals total überarbeitet.

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 Betreff des Beitrags: Re: ETTR und HDR
BeitragVerfasst: Mo 22. Jul 2019, 21:19 
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Den dezenten Effekt kann man mittlerweile mit Sensoren wie dem der K-70 schon ohne HDR erreichen, alles darüber mag dem Auge physikalisch entsprechen, aber wir nehmen es so in der Gesamtheit nicht war. Habe da schon einige Versuche hinter mir und es ist auch das, was mir an vielen Bearbeitungen aus RAW nicht gefällt. Es spiegelt eine Sicht wieder, die man so nicht empfunden hat, auch wenn es numerisch dem Auge entsprechen mag. Schatten sind zu aufgehellt, es werden oft Herr-der-Ringe oder ähnliche Effekte nachgeahmt, die aber leider sehr oft schlecht. Das kann die Kamera im Zwifelsfall besser...

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 Betreff des Beitrags: Re: ETTR und HDR
BeitragVerfasst: Di 23. Jul 2019, 08:36 
Da geht ja auch viel Verstand verloren in der schlabberigen Bezeichnung.

"HDR" bezeichnet erstmal nur das Zusammenstecken von mehr aufgenommener Bildinformation in einer Datei. Eine solche ist per se nicht unnatürlicher als irgendein anderes Foto. Der hohe verfügbare Dynamikumfang hierdruch steckt erstmal als Datenschatz in der Datei, ganz genauso wie in einem normalen Raw Daten in den Tiefen und Lichtern stecken, die zunächst nicht ins Auge springen.

Der zweite Schritt, das "Tonemapping", ist das, was ästhetisch wirksam ist, nämlich das Reinquetschen der aufgenommenen Informationen in viel enger begrenzte Möglichkeiten des Ausgabemediums. Auch das unterscheidet sich prinzipiell nicht zwischen einem Raw eines aktuellen Sensors und einem HDR-File. Bei letzterem gibt es nur noch deutlich mehr Potential.

Erst wenn ein Bildbearbeiter versucht, krampfhaft alles vorhandene Datenmaterial gleichzeitig sichtbar zu machen sieht es übel unnatürlich aus, weil jeder Betrachter eben ein Gefühl dafür hat, wie bestimmte Szenen aussehen "in echt".

Das wiederum unterscheidet sich nicht von all den grob misratenen Blitzbildern, die man allenthalben präsentiert bekommt, speziell in Gegenlichtsituationen, wo dann auf Teufel komm raus reingeballert wird um Sachen sichtbar zu machen, die so nie aussahen und man sich fragt, ob die Motive ernsthaft direkt vor einer gruseligen Strassenlaterne standen.

Aber: Irgendwem gefällt alles. Über Geschmack kann man nicht streiten.


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 Betreff des Beitrags: Re: ETTR und HDR
BeitragVerfasst: Di 23. Jul 2019, 11:22 
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Beiträge: 56
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Ausgebrannte Lichter stören mich sehr, mit abgesoffenen Schatten kann ich eher leben.

Das Standard *.PEF aus der K-70 ist mir jedoch einfach zu sehr in Richtung Schatten abgestimmt.
Eine in LR6 versuchsweise automatische Tonwertkorrektur führt fast immer zu erheblicher
Anhebung der Belichtung (meistens allerdings zuviel des Guten).

An der K-70 habe ich deshalb oftmals ein Korrektur von +0,3LW eingestellt. Damit hat man dann
bessere Chancen das Histogramm zu verbiegen.
Eine + Belichtungskorrektur in der Kamera birgt natürlich immer die Gefahr das die Lichter schneller
und unwiederbringlich ausfressen (ein Graus für mich). Deshalb sollte immer die Lichtsituation vor
Ort beachtet werden.

In LR bekommt man den vorhandenen Dynamikumfang allgemein aber ganz ordentlich in den Griff.
Vor meiner LR-Zeit machte ich oft ein Pseudo-HDR (in PhotoImpact) aus einer Aufnahme,
was auch ganz gut funktionierte.

VG
pebu


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