Fr 28. Dez 2018, 18:01
Weihnachten ist vorbei und die Testzeiträume der Bildbearbeitungsprogramme nähern sich dem Ende. Zeit ein Fazit zu ziehen.
Letztlich waren noch zwei Programme interessant für mich. ACDSee Ultimate und Exposure X4.
Beide haben ihre Stärken und wenig Schwächen.
ACDSee ist sehr mächtig und daher für Einsteiger eher unübersichtlich. Es kann alles was ich will und macht in allem einen guten Job.
Entrauschen klappt jetzt gut, kann sein das es an dem Update des Programms liegt das mir die Ergebnisse jetzt besser gefallen.
Die Bildverwaltungsfunktion ist ein mächtiges Werkzeug. Man kann einfach nach allen möglichen Parametern sortieren und suchen. Leider übernimmt ACD meine bereits vergebenen Schlüsselwörter nicht vollständig. Da scheint es Unterschiede in neuen und alten Dateien zu geben, für mich nicht nachvollziehbar.
Leider erkennt auch die aktuelle Version Sigma Objektive nicht zuverlässig für die Objektivkorrektur.
ACD arbeitet mit einem Katalog wie Lightroom. Das hat natürlich viele Vorteile, wie schnelle Suche, schnelle Vorschaubilder ect. Aber, ich bin dann in Endeffekt doch wieder gezwungen alle Dateibewegungen nur mit ACD auszuführen. Ich weis nicht ob ich das noch so haben will. Es gibt wohl die Möglichkeit alle Entwicklungsdaten auch in die Bilddateien einzubinden. Dann könnte man die Bilder auch einfach von einem Rechner auf einen anderen übertragen und dort weiter bearbeiten. Hier sieht man wieder wie umfangreich ACD ist, irgendwie geht alles, und es gibt für alles eine Lösung.
Gut gefällt mir der "Ansicht" Modus in welchem das Foto sehr groß dargestellt wird, ohne störende Menüs links und rechts. Ich denke das man mit den kleinen Schaltflächen unten hier auch schon ganz schnell einige Bearbeitungen vornehmen kann. Man kann scheinbar diese Bearbeitungsleiste auch an seine Bedürfnisse anpassen, aber das habe ich auf die schnelle nicht hinbekommen.
ACD bietet deutsche Menüs und Hilfen sowie ein deutsches Handbuch mit über 500 Seiten. Das ist für mich ein großer Pluspunkt. Und ACD ist so weit verbreitet das man im Zweifel immer jemand findet der einem weiterhelfen kann.
Warum bin ich nicht restlos überzeugt von ACD? Auch nach einigem arbeiten mit dem Programm suche ich immer noch nach den Funktionen die ich gerade brauche. Ich bin ein Chaot und so bearbeite ich auch meine Fotos. Daher wechsle ich bei ACD immer zwischen Entwickeln und Bearbeiten und muß dann immer wieder abspeichern (ja ich weiß es gibt eine Möglichkeit das ACD automatisch speichert....) Für mich ist Fotografie nur ein Hobby. Ich habe noch weitere Interessen und daher sollte für mich ein Programm möglichst intuitiv zu bedienen sein. Bei ACD habe ich die Befürchtung das ich hier immer wieder von vorne anfangen muß, wenn ich eine Zeit lang mal keine Bilder bearbeitet habe. Für ACD spricht jedoch das es eben irgendwie alles kann, man weiß ja nie was ich in Zukunft noch brauche...
Exposure X4Der unbekannte Stern am Softwarehimmel? Vielleicht ja.
Was macht Exposure anders? Es bietet einen einfachen, klaren aufbau. Es gibt keine verschiedenen Bearbeitungsbereiche. Ist das Bild angewählt kann es bearbeitet werden.
Ich starte das Programm und bekomme eine Übersicht der Bildverzeichnisse. Hier kann ich ein Foto anklicken und schon kann es bearbeitet werden. Mit doppelklick wird es in einer großen Ansicht dargestellt. Ich kann die große Ansicht aber auch aufteilen und mehre Bilder darstellen. Dort kann ich auch mehrer Bilder anwählen und alle auf einmal bearbeiten.
Die Bearbeitungswerkzeuge die ich brauche sind alle vorhanden. Alle? na ja nicht ganz. Wasserzeichen kann man z.B. nicht so einfach einbinden. Vorgesehen ist es lediglich beim Export vorgefertigte Texte als Wasserzeichen einzubinden. Also etwas rudimentär die Funktion.
Bilder sagen mehr als Worte.
Das erste Bild zeigt Exposure nach dem Start. Dateisystem, Bildervorschau

Doppelklickt man eine Vorschau vergrößert sich die Ansicht des Bildes. Hier habe ich zur Veranschaulichung zwei Bilder größer dargestellt. Diese können jetzt einzeln oder gemeinsam bearbeitet werden.

Links unten kann man verschiedene Presets einblenden lassen. Da gibt es alles mögliche an Film Simulationen und nützlichen und weniger nützlichen Effekten. Natürlich kann man hier auch ganz einfach selber etwas hinterlegen.
Man kann erkennen, das Exposure problemlos das Sigmaobjektiv richtig erkannt hat. Und das obwohl es nicht in der Kompatibilitätsliste aufgeführt ist. Das begründer der Support dadurch das in der Liste nur Geräte erfasst sind, welche sie selbst getestet und eingebunden haben. In der Datenbank stünden aber noch viele weitere Profile bereit welche aus einer externen Quelle stammen.
Exposure ist im Grunde wie für mich gemacht. Einfach, gradlinig und ohne Datenbank. Wenn da nicht ein Aber wäre.
Es ist alles in englisch, keine deutschen Hilfen, keine deutsche Community. Und manchmal lässt es sich einfach bei der Bearbeitung Zeit. Das wird erträglich wenn das Programm nicht gerade im Hintergrund damit beschäftigt ist, die Festplatte nach neuen Bildern zu durchsuchen.
Durchsuchen? Exposure hat doch keine Datenbank? Doch irgendwie schon. Die Bildbearbeitungen werden in einzelnen Dateien in einem separaten Unterverzeichnis im Bilderordner abgespeichert. Möchte man also ein Foto woanders weiter bearbeiten muß man diese Datei mitgeben. Sonst öffnet Exposure auf einem anderen Computer nur ein unbearbeitetes Bild.
Letztendlich also auch nicht einfacher als ein Programm welches mit Datenbank arbeitet.
Zusätzlich unterhält Exposure noch eine Datenbank in welcher die EXIF-Daten der Fotos gespeichert und den Originaldateien zugeordnet werden. Nur so ist eine einfache Suche nach den Metadaten möglich. Sind Bilder nicht in dieser Datenbank enthalten, werden sie aber trotzdem in Exposure angezeigt.
Also, was soll ich tun? Wochenlange Suche und letztendlich ist Lightroom doch am besten....
Ich glaube dieses Ergebnis hatten schon viele vor mir. Zumal im Grunde der Finanzielle Aufwand wirklich ähnlich ist. Exposure rund 130€, ACD etwa 115€. Für ein Jahr Updates, danach Update auf die neue Version für etwa 100€ kaufen. So viel mehr kostet Lightroom dann auch nicht wenn man immer aktuell bleiben möchte.
Ich schreibe diesen Bericht hier, um meine eigenen Gedanken zu sortieren. Freue mich aber, wenn vom einen oder anderen noch Fragen oder Input zu den Programmen kommen.
Besonders würde ich mich freuen noch weitere Exposure X4 Nutzer zu finden.
So, das wars dann erstmal wieder von mir.