Zu den Objektiven, in der Reihenfolge, in der ich sie zuerst in der Hand hatte. Es war übrigens für sowohl den Schweizer Händler als auch für den Pentax Vertreter Schweiz (Ricoh Headquarter Paris kümmert sich um die Schweizer Händler sowohl für die CH-F als auch CH-DE Kantone) schwierig Demo-Objektive zu organisieren. Die Lieferkette ist am Limit so die Aussage, das wird sich zum Weihnachtsverkauf sicher verschärfen.
Zum 16-50 F2.8 PLM
Meine Perspektive bisher: das Objektiv hat mich nicht zu sehr interessiert. Ich hatte das nur aus Neugierde angefragt. Offensichtlich ein Fehler es anzufragen. F2.8 bei 16mm i.e. die Milchstrasse beispielsweise machen das Objektiv für längere Touren doch eher ungeeignet. Auf der anderen Seite ist das 16-85 lichtschwach für Bilder bei wenig licht. Deshalb habe ich bisher zwei Objektive genutzt (das 16-85 für draussen, das DFA 24-70 F2.8 für drinnen mit Kratzer auf der Frontlinse :-)). Mitunter waren die 24mm etwas lang in Innenräumen und es ist schon wirklich ein Brocken an APSC. Das Neue 16-50 PLM sieht auf den Bildern zwar aus wie ein Brocken, im Vergleich zum 24-70 ist es aber eher leicht und mässig gross. So kann man sich täuschen lassen von der digitalen Welt. Hier die Zahlen:
16-85 DA Durchmesser, Länge, Gewicht: 78x94mm 488gr, Filter 72mm, Min. Fokus: 35cm, Max.Masstab x0.26
16-50 PLM Durchmesser, Länge, Gewicht: 84x117mm 750gr, Filter 77mm, Min. Fokus: 30cm, Max.Masstab x0.24
24-70 DFA Durchmesser, Länge, Gewicht: 89x110mm 787gr, Filter 82mm, Min. Fokus: 38cm, Max.Masstab x0.20
Irgendetwas stimmt an diesen Zahlen nicht. Das DFA 24-70 hat selbst an der K-3 iii keine gute Balance, während das 16-50 PLM wirklich sehr gut ausbalanciert ist. Die Nahgrenze des PLM (ist mir wichtig) ist Klasse. Ich hatte immer Angst, dass ich anstosse. Der Schärfeverlauf des 16-85 ist eher mässig, derjenige des 24-70 ok. Beim 16-50 ist man fast auf Festbrennweitenniveau. Top. Dann war es dermassen still und leise mit dem KAF4 beim Fokussieren. Auch bzgl. Präzision. Wenn ich noch kein 16-85 und 24-70 hätte wäre ich jetzt wirklich am Grübeln. Mit dem 16-50 PLM und dem 55-300 PLM, das man eh braucht, spart man ein Objektiv und ist besser abgedeckt. Zu dem Objektiv kann man Pentax einfach nur gratulieren. An der K-3 iii ist es ein Renner. Wenn ein 50-135 kommt und die gleiche Qualität hat, mache ich Luftsprünge. Zur Gegenlichtfestigkeit kann ich kaum etwas sagen. Wie die Innenraumlichter wiedergegeben werden siehst Du oben.
Zum DFA* 85mm F1.4
Das DFA* 85mm hat mich immer interessiert. Die klassische Anwendung, Porträts an VF weniger. Für den interessierten einmal nach Medex
schauen. Wer das Objektiv an der Kamera hat macht ein Statement. Mehr Statement dass einem Fotografieren wichtig ist geht nicht. An der K-3 iii ist es schwer in Balance zu bekommen. Es hat einen extremen Konuswinkel (sehr kurz für so einen Durchmesser). Auch das 70-200 2.8 ist gross. Aber lang, so dass man es in Balance bekommt. Genial ist die Sonnenblende. Sie hat vorne einen Gummi. Eine Stativschelle wäre vermutlich angemessen. Das Sternchen steht bei Pentax für kompromisslose Qualität. Sowohl optisch als auch mechanisch. Längere Brennweite bei grosser Offenblende an Vollformat und Qualität führt auf so ein Objektiv. Ich muss zugeben, ich war ziemlich erschrocken. Es ist nicht irgendwie ein bisschen grösser als das DFA* 50mm, es ist deutlich grösser. Ich bin mir nicht sicher, dass ich mir nach wie vor ein DFA* 135mm F2.0 wünsche. Die Zeiss (eben manuell) finde ich noch angemessen, aber wenn es entsprechend grösser wird wie das 85mm und mit AF, dann wäre es mir vermutlich zu gross. Ich schwenke auf ein DFA Limited 135mm.
DFA* 50mm Durchmesser, Länge, Gewicht: 80x106mm 950gr, Filter 72mm, Min. Fokus: 40cm, Max.Masstab x0.18
DFA* 85mm Durchmesser, Länge, Gewicht: 95x124mm 1355gr, Filter 82mm, Min. Fokus: 85cm, Max.Masstab x0.12
Optisch ist es ein Traum. Besser als das 77mm. Die meisten lichtstarken Objektive haben bei Offenblende so einen "Schleier". Das 85mm hat wie das 50mm bei Offenblende eine "Kontrastvielfalt", bewundernswert. Mitunter muss man ja in der EBV den Kontrast anheben bzw. mit DXO Clearview / Adobe Clarity arbeiten. Das hat ja unschöne Nebeneffekte. Das 85mm zeigt hier ähnlich dem 50mm sehr klinische Klarheit. Eine saubere Zeichnung, manche mögen das nicht. Aber in vielen Situationen ist das ein grosser Vorteil. Den Schärfeverlauf kann man oben im Bild sehen. An Stellen mit harter Kante (zB Scharnier) im Unschärfebereich zeichnet es wunderschön (siehe Vergleich oben). Auf grössere Entfernungen erlaub es immer noch Freistellung. Der Schärfeverlauf nach Vorne, also vor dem Fokuspunkt ist wunderschön. Wenn man bewusst durch den Vordergrund fokussieren möchte sollte das Klasse Bilder geben (zB durch Rosen auf ein Brautpaar). Reflektionen wie zB vom Blitzlicht auf Blätter zeichnet bei vielen meiner Objektive eher mässig. Das DFA* 50mm macht das deutlich besser. Mit Blitz habe ich es nicht geprüft. Wenn ich aber die Reflektionen in der Vitrine oben anschaue, sollte das ähnliches ergeben wie für das DFA* 50mm. Mit diesem Objektiv ein harsches Bokeh zu bekommen, dafür wird man sich sehr anstrengen müssen, wenn es überhaupt geht. Bzgl. Phasen-Autofokus wird gerne vergessen, das bei ähnlicher Brennweite die Glasgrösse einen wichtigen Beitrag zur AF-Präzision leistet. Je weiter entfernt das Licht von der optischen Achse einfällt, desto mehr Phasenverschiebung ergibt sich auf dem AF-Modul und desto präziser kann die Anweisung an den Stellmotor sein. Mit dem 77mm an der Nahgrenze auf die Glaskante zu fokussieren war schwierig. Ich habe es dann manuell gemacht. Mit dem 85mm Rapido ohne Probleme. Joystick und die äusseren Sensoren probiert. Auch ohne Probleme. Das Objektiv ist technisch in jeder Hinsicht "State-of-the-Art". Wer das 24-70 hat (so wie ich) kann die gleichen Schraubfilter verwenden.
Zum DFA Limited 21mm F2.4
Man mag mir das verzeihen, dass ich das recht klar formuliere, aber limited steht nicht für Schärfe, steht nicht für Kontrast, nicht für wenig Verzeichnung und auch nicht für wenig Vignette. Ich bin immer eher überrascht wenn man diesbezüglich enttäuscht ist. Limited steht für Charakter, für braucht viel Licht, für kompakt, für kurze Nahdistanz, für wunderschöne, kunstvolle Zeichnung. Ein Limited im Weitwinkelbereich muss irgendwie enttäuschen, weil Schärfeverlauf und Bokeh im Weitwinkelbereich weniger sichtbar möglich sind. Ich habe das DA 21mm Limited und habe wirklich lange gebraucht mich mit dem Objektiv anzufreunden. Wer einmal ein 31mm limited in der Hand hatte und dann das 21mm, der wird sich schwer tun. Das liegt nicht nur an der Anfangsblende. Der Schärfeverlauf des 21mm limited wird sehr schnell harsch, wenn man aus der Schärfeebende geht. Letztlich habe ich mich an das 21mm gewöhnt. Sehr kompakt, kurze Nahgrenze macht es eine ideale Kombination für die K-01. Aber Bokehbilder sind / waren schwierig.
DA 21mm Limited Durchmesser, Länge, Gewicht: 63x25mm 134gr, Filter 49mm, Min. Fokus: 20cm, Max.Masstab x0.17
FA 31mm Limited Durchmesser, Länge, Gewicht: 65x69mm 341gr, Filter 58mm, Min. Fokus: 30cm, Max.Masstab x0.16
DFA 21mm Limited Durchmesser, Länge, Gewicht: 74x89mm 416gr, Filter 67mm, Min. Fokus: 18cm, Max.Masstab x0.26
Ich weiss nicht, was Pentax mit dem neuen Objektiv angestellt hat. Der Unterschied in der Offenblende kann es kaum sein. Aber die Zeichnung und der Schärfeverlauf (siehe erstes Bild) ist toll.
findet sich etwas zum optischen Design, lesenswert, auch wenn es Marketing-Material ist. Siehe erstes Bild. Schraubfilter 67mm habe ich keine. Zumindest einen Polfilter werde ich brauchen. Die Nahgrenze wurde deutlich reduziert. Der Abbildungsmasstab macht es fast zu einem Nah-Makro. Und das funktioniert, ich habe es ausgiebig ausprobiert. Schärfeverlauf nach vorn, nach hinten, wunderbar. An der K-3 iii balanciert das Objektiv sehr gut, ähnlich wie das 31mm. Für APSC steht eine neue Reportagebrennweite (35mm) zur Verfügung. Der KAF4 AF des 21mm ist "snappy" (flott, bissig, schick). Manuell fokussieren geht mit dem Quick Shift deutlich besser, als bei den alten Limited, wo man immer den Schalter nutzen musste.