So 1. Jan 2023, 16:04
Hallo,
eines vor ab, dies soll weder ein Testbericht noch ein Tutorial oder ähnliches sein, ich möchte einfach nur meine ganz persönlichen Erfahrungen mit euch teilen.
Ich habe Anfang 2020 damit begonnen mich mit dem selbst entwickeln von s/w Filmen zu befassen.
Neben der unglaublich vielen verschiedenen Chemikalien (soll jetzt hier nicht das Thema sein), machte mir vor allem das Einspulen der Filme in absoluter Dunkelheit Kopfschmerzen.
Bei meinen Recherchen stieß ich dann neben den üblichen Entwicklerdosen sehr schnell auf die LAB-BOX mit der sich der
komplette Prozess bei Tageslicht machen lässt.
Mit ein wenig Geduld konnte ich eine leicht gebrauchte in der Bucht ergattern, da mir der Neupreis gerade für den Anfang deutlich zu hoch war.
Dann kam der erste Schritt, der mich direkt zu Anfang, fast zum verzweifeln gebracht hat: Das Ende des Films muss wieder aus der Patrone gezogen werden !

#1
Hierzu war bei der LAB-BOX ein "Spezialwerkzeug" dabei, welches aber schlicht und ergreifend nicht funktioniert.
Ich dachte zu nächst ich würde mich einfach nur blöd anstellen, aber mittlerweile kann ich sagen es lag nicht an mir

#2
Beim ersten Film habe ich es dann zum Schluss mit einem Stück unbelichtetem Film und etwas Spucke hin bekommen... dies war aber für mich nur eine absolute Notlösung.
Nach etwas suchen habe ich dann ein altes Werkzeug dafür entdeckt und gekauft... viel später habe ich gesehen dieses Teil gibt es auch von anderen Herstellern für unter 20€ in neu zu kaufen.
In meinen Augen ein absolutes "Must Have"

#3

#4
Damit klappt das Herrausziehen eigentlich immer auf Anhieb

#5
Danach muss das Filmende möglichst gerade ab geschnitten werden. Achtung: Nicht in der Perforation schneiden !

#6
Jetzt wird der Deckel der LAB-BOX geöffnet und der Film eingelegt.

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#8
Das Filmende muss unter den beiden Metallbügeln durch gefädelt werden und dann mit dem Metallclip fixiert werden.
Der Clip muss möglichst gerade und mittig angebracht werden !
Dann wird alles in die graue Rampe eingefädelt.

#9
Achtung: Danach wird der Deckel der LAB-BOX geschlossen und erst nach dem Entwickeln wieder geöffnet !!Ich habe hier meinen "Testfilm" zur Anschauung verwendet. Diesen habe ich bereits 2020 "geopfert" zum Testen, Probieren und Üben von verschiedenen Dingen.
Der Film wird jetzt durch vorsichtiges Drehen an der Kurbel auf die Spule gezogen.
Wenn ein leichter Widerstand zu spüren ist, ist das Ende erreicht, jetzt muss der graue Hebel nach oben gedrückt werden, damit wird dann der Film von der Patrone ab geschnitten.
Danach vorsichtig ein Stück weiter Kurbel und der Film ist komplett auf der Spule.

#10

#11

#12
Jetzt kann der Film mit der entsprechenden Chemie entwickelt werden.
Es werden ca. 500ml benötigt um den Film vollständig zu bedecken (dies ist relativ viel für einen Kleinbildfilm)
Es geht auch mit ca. 300ml dann muss aber permanent mit der Kurbel rotiert werden (finde ich bei etwas längeren Entwicklungszeiten relativ nervig)
Nach der Entwicklung und Fixierung kann der Deckel wieder abgenommen und der Film gewaschen werden.
Danach wird die komplette Spule entnommen und der Film, wie sonst auch üblich, zum Trocknen auf gehängt.

#13
Obwohl kein Arbeitsschritt im Dunkeln gemacht werden muss hat die LAB-BOX einige andere Stolpersteine.
Wenn die Anleitung präzise befolgt und alles richtig gemacht wird funktioniert sie aber gut.
Wichtig ist das nach dem Reinigen die Spule wieder richtig zusammen gesetzt wird, es gibt Markierungen die aber nicht gut zu erkennen sind.
Auch muss man darauf achten dass der Filmanfang richtig in dem Metallclip sitzt.
Ich hatte durch Bedienfehler bei 10 Filmen schon zwei mal Probleme mit nicht ordnungsgemäß eingespulten Filmen... also das Ding ist
nicht idiotensicher
Auch die Reinigung ist deutlich aufwendiger als bei einer normalen Dose.
Mein persönliches Fazit:
Das Teil funktioniert wenn man alles richtig macht.
Einfacher als mit einer Dose ist es aber insgesamt auch nicht, nur anders und mit anderen potentiellen Fehlerquellen
Kaufen würde ich sie nach meinem heutigen Erfahrungsstand nicht noch mal, weil in meinen Augen das Preis- Leistungsverhältnis einfach nicht stimmt.
Ich bin mittlerweile bei der "Paterson Super System 4" gelandet, zu der ich in den nächsten Tagen auch noch mal etwas ausführlicher etwas schreiben werde.
Eins aber schon mal vorweg, die Erfahrungen mit der LAB-BOX haben mir hier sehr geholfen und zu einer in der Praxis einfachen und sicheren Arbeitsweise geführt
Ich hoffe meine Erfahrungen helfen dem einen oder anderen weiter